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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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hatte das Gefühl, dass ich meinen bildschönen Leoparden direkt in die Schusslinie der Jäger führte. »Hör mal, wenn es letztendlich auf einen Kampf hinauslaufen sollte, dann geh bitte ohne mich. Mach dir wegen mir keine Sorgen.«
    Er machte eine gekränkte Miene, weil ich nicht glaubte, dass er allein mit ihnen fertigwurde. »Phee, versuch nicht, dich zwischen mich und die Gefahr zu stellen. Das werde ich nicht erlauben.«
    »Und was willst du jetzt tun? Den Neandertaler rausholen und dir auf die Brust trommeln? Jedem, der mich bedroht, eins mit der Keule überbraten? Ich bin kein kleines Frauchen, das du beschützen musst.«
    Sein Gesichtsausdruck versteinerte. »Doch, das bist du. Und ich lasse nicht zu, dass du dich für mich opferst.«
    »Ja, nur dass es umgekehrt ist, Mr Macho-Man.« Wir machten uns beide gerade total lächerlich und insgeheim war uns das wohl auch klar. Ich atmete kurz durch, um mich wieder zu beruhigen. »Okay, okay, ich verstehe ja, was du meinst, weil es mir mit dir genauso geht. Lass uns einfach abmachen, dass keiner den Kopf hinhält. Wir teilen uns die Last.«
    »Ich habe aber viel breitere Schultern als du.«
    »Und wie’s klingt, auch noch die größere Klappe dazu. Hör bitte auf mit diesem Wilder-Krieger-Gehabe. Wir können da nur reingehen, wenn wir an einem Strang ziehen.«
    Yves tippte mir an die Nase. »Lass mich jetzt die Show schmeißen, okay? Wenn wir beide bestimmen wollen, wo’s langgeht, werden wir noch übereinander stolpern und am Ende beide in die Schusslinie geraten.«
    Es gefiel mir zwar nicht, aber ich sah ein, dass sein Vorschlag vernünftig war. Ich war im Umgang mit dem Seher oft wie gelähmt vor Angst; Yves würde in dieser Situation einen kühleren Kopf bewahren. »Okay, diesmal bist du der Boss, aber nur wenn du mir versprichst, keine Dummheiten zu machen und dich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Wir gehen da rein, hören uns an, was er will, und versuchen dann, gemeinsam zu verschwinden.«
    Er umarmte mich für mein widerwilliges Entgegenkommen. »Ja, so machen wir’s. Auf den letzten Punkt will ich mich nicht zu sehr versteifen, aber natürlich ist es mein erklärtes Ziel, dich mitzunehmen. Halt du dich da einfach raus und lass mich die Sache machen – mal sehen, inwieweit ich ihm entkommen muss, um dich hier sicher rauszubringen.«
    Ich schloss kurz die Augen. »Ich hab ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.«
    Er küsste mich sacht auf beide Augenlider. »Vertrau mir, Phee, alles wird gut.«
    »Du hast nicht zufällig doch deine Brüder hier irgendwo in der Nähe, als eine Art Back-up?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte versprochen, dass ich allein kommen würde. Ich hab ihnen noch nicht mal erzählt, wo ich hingehe.«
    Schade. Ein Teil von mir wünschte sich, er wäre nicht so furchtbar anständig. »Okay, dann wollen wir mal. Ich soll sicherstellen, dass du alleine kommst, darum ist es vielleicht sogar besser, dass sie keine Ahnung haben, was wir hier treiben.«
    »Die Einzigen, die das wissen könnten, sind Mom und Zed, aber sie sind zurzeit in der Luft, auf dem Weg nach London.« Er lächelte mich schief an. »Sollten sie tatsächlich präkognitive Eindrücke empfangen und Teile der Zukunft sehen, hab ich mächtig Ärger am Hals, sobald ihr Flieger gelandet ist.«
    Ich drückte ihn fest an mich. »Keine Sorge, ich werde dich vor ihnen beschützen.«
    »Okay, das kann ich erlauben.«



Kapitel 12
    Wir waren die allerersten Besucher, als sich die Türen der Tate Modern öffneten, und gingen geradewegs in die Turbinenhalle. Der Ausstellungsraum war riesig, höhlenartig, wie der hässliche Hinterhof vom Schloss eines Riesen. Die aktuelle Ausstellung unterstrich die unheimliche Atmosphäre des Ortes: gigantische Metallspinnen kauerten mit auseinandergespreizten Beinen auf dem Beton, wie Eindringlinge aus dem Weltall auf einem B-Movie-Plakat der Fünfzigerjahre. Ein paar der Dinger hingen von der Decke, so als würden sie sich jeden Moment auf unsere Köpfe herablassen, andere huschten über die Wände.
    »Entzückend«, bemerkte Yves ironisch.
    Wir schlenderten durch den Metallwald von Spinnenleibern, um die Zeit totzuschlagen.
    »Was veranlasst einen Künstler dazu, sein Leben mit der Herstellung von diesen Dingern zu verbringen?«, fragte ich mit einem leicht hysterischen Lachen in der Stimme.
    »Vielleicht, um Albträume zu exorzieren?«
    »Und sie den Betrachtern aufzuhalsen?«
    »Phee?«
    Wir drehten uns vorsichtig um, als wir Dragon

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