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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verstehen.
    Der Wolkenbruch kam ohne Warnung. Wie ein Wasserfall ergoss sich der Regen auf das Boot und verwandelte die ruhige Oberfläche des Kanals in schäumende Gischt. Ein Blitz zuckte durch die milchige Finsternis, und Donner rollte heran. Deutlich war zu spüren, dass das Boot langsamer wurde; der Autopilot richtete sich auf die gestörte Sicht.
    »Wir sind bald da«, sagte der Krane. »Neriduur wohnt auf einer Insel im Kanal. Es steht nur ein Haus darauf. Im Obergeschoss hat Neriduur seine Wohnung und Werkstatt, zu ebener Erde hat sich eine wüste Kneipe angesiedelt. Wenn der Regen nicht wäre, könntet ihr den Lärm schon hören.«
    Mallagan dachte noch über das nach, was der Krane vorher gesagt hatte. Lieferten Clazzence und Neriduur manchmal auch Flüchtlinge der Schutzgarde aus, die ihre Schuld ehrlich beglichen hatten? Nein, das war unwahrscheinlich. Geschäfte unter Gesetzesbrechern erforderten Vertrauen. Wenn bekannt würde, dass Clazzence erst kassierte und dann verriet, hätte er seinen letzten Kunden gesehen. Und wenn sich herumspräche, dass man ihn ungestraft übers Ohr hauen könnte, dann hätte er es bald nur noch mit solchen zu tun, die ihn um seinen Gewinn betrügen wollten. Es war ein Kodex der Zweckmäßigkeit. Nur wenn beide Geschäftspartner aufrichtig waren, ließ sich für beide der gewünschte Erfolg erzielen.
    Gedämpfte Geräusche drangen durch das Prasseln des Regens. Vorab wurden Lichter sichtbar, als schwämmen sie im Wasser. Eine flackernde Lampe, weiter drüben auf dem Kanal, zog Mallagans Aufmerksamkeit an. Grün und orange, grün und orange ...
    Er versuchte, die Entfernung abzuschätzen. Sie war geringer geworden, seitdem er das andere Boot vor Beginn des Wolkenbruchs zum letzten Mal gesehen hatte. Es wurde von Hand gesteuert; der Autopilot war abgeschaltet – sonst hätte es während des Regens nicht näher kommen können.
    »Ich glaube, es ist einer hinter uns her«, sagte Surfo Mallagan.
     
    In der Dunkelheit war nur der Umriss des fremden Bootes zu sehen; Einzelheiten, mit deren Hilfe man es hätte identifizieren können, blieben verborgen. Vorab lag greller Lichtschein auf dem Wasser. Er drang aus den Fenstern der Kneipe, über der Neriduur seine Werkstatt hatte.
    »Wir fahren vorbei«, entschied Clazzence.
    »Falsch«, widersprach Mallagan. »Falls es ein Fahrzeug der Schutzgarde ist, werden sie dich anhalten und uns an Bord finden. Wir müssen verschwinden. Kannst du die Insel zwischen uns und das andere Boot bringen?«
    Der Krane schätzte die Entfernung. »Das geht, wenn er nicht darauf besteht, mir dicht auf den Fersen zu bleiben.« Er musterte den Sprecher der Betschiden mit misstrauischem Blick. »Wohin wollt ihr?«
    »Zu Neriduur. Er hat die Masken.«
    Clazzence hantierte an der Konsole. »Du hast meine Warnung verstanden?«
    »Klar und deutlich«, bestätigte Mallagan. »Ich habe nicht die Absicht, euch zu betrügen. Ich überrede Neriduur, dass er uns mitsamt den Masken begleitet, und wir treffen mit dir zusammen – an einem Ort, den du benennst. Dort wickeln wir den Rest unseres Geschäfts ab.«
    Der Krane dachte kurz nach, dann stimmte er zu. »Neriduur wird wissen, wo er mich finden kann. Aber nimm dich vor ihm in Acht! Solange er nicht glaubt, dass alles wirklich mit meinem Einverständnis geschieht, bist du in Gefahr.«
    Surfo Mallagan nickte. Auf seinen Wink hin schob Faddon vorsichtig eines der Steuerbordfenster auf. Im Boot war es dunkel, aber die erleuchtete Insel näherte sich rasch. Die Betschiden mussten von Bord sein, bevor sie in den Bannkreis der Lichter gerieten.
    Der Verfolger war ein wenig zurückgefallen und hielt auf die südliche Passage zu, während Clazzences Boot nördlich an der Insel vorbeizog.
    Scoutie stieg als Erste aus. Lautlos ließ sie sich hinab. Die beiden Männer folgten ihr. Sie tauchten in dem brackigen, warmen Wasser und brachen erst wieder durch die Oberfläche, als sie die Boote am Westufer der Insel unmittelbar vor sich hatten.
    Mallagan sah sich um. Clazzences Fahrzeug hatte sich inzwischen zweihundert Meter kanalabwärts bewegt. Der Verfolger hielt um die Insel herum und hatte einen Kurs eingeschlagen, der ihn auf der anderen Seite in Clazzences Kielwasser bringen würde. Aber selbst wenn jemand den Kranen anhielt, drohte ihm keine Gefahr.
    Surfo richtete seine Aufmerksamkeit auf das vor ihm aufragende Haus. Sie waren zwischen den Booten hindurch an Land gewatet. Das Gebäude war beeindruckend groß. Eine von

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