SB 121 – Mission Zeitbrücke
Blaupelzen ausliefern, dann irrst du dich. Ich habe nichts gegen euch Ai, und was in dieser Stadt geschieht, ist ein hässlicher Fall von Hysterie.«
Mallagan schüttelte den Kopf. »Sicher ist sicher«, beharrte er. »Du hast das Geld. Ich versichere dir, dass dir nichts geschehen wird. Ich brauche nicht mehr als eine Stunde Vorsprung.«
Sie hielten sich abseits der großen Verkehrsstraße. Die Siedlung lag mehr als sechs Kilometer zurück, da ließ Mallagan den Tart anhalten. »Du wirst ohne Mühe jemanden finden, der dich nach Kallidula zurückbringt.« Surfos Stimme klang müde. »Ich danke dir für deine Hilfe.«
Der Tart zögerte mit dem Aussteigen. »Du schuldest mir keinen Dank«, sagte er. »Du hast mich reichlich bezahlt. Du bist kein Ai, warum maskierst du dich als einer? Ausgerechnet in dieser Nacht, in der alle hinter den Ai-Mutanten her sind.«
»Weil ich ohne Maske noch dringender gesucht werde als mit«, antwortete Mallagan. »Woher weißt du, dass ich kein Ai bin?«
»Ich habe nie einen Ai gesehen, der Krandhorjan so einwandfrei beherrscht wie du. Auch keinen, der nicht wenigstens ab und zu mit dem Schädel blinkte, während er sprach. Schließlich bin ich nie einem Wesen begegnet, das den Kopf schüttelt, um Nein zu sagen. Du musst von einer sehr fremden Welt kommen.« Er stieg aus. »Wer immer du sein magst, Fremder, ich wünsche dir Glück. Du wirst es brauchen.«
Mallagan schaute ihm nach. Ein paar Hundert Meter in Richtung Kallidula lag auf der anderen Straßenseite die Schenke. Ein Tunnel führte unter der Straße hindurch. Vor der Schenke standen etliche Gleiter. In spätestens einer halben Stunde würde der Tart wieder in seiner Werkstatt sein.
Surfo übernahm das Fahrzeug. In mäßiger Fahrt hielt er nach Westen auf die Berge zu. Er war nicht sicher, in welche Richtung er sich letztlich wenden sollte. Aus dem wenigen, das er in Kallidula erfahren hatte, ging hervor, dass Scoutie und Brether befreit worden waren, bevor die Prämienjäger sie der Schutzgarde hatten ausliefern können. Als Befreier kam außer der Bruderschaft höchstens eine rivalisierende Gruppe von Prämiensuchern infrage. Bohrendes Unbehagen beschlich Surfo, als er daran dachte, dass es bei der Befreiung Tote gegeben hatte. Galt der Bruderschaft die Freiheit derer, die Verbindung mit ihnen aufnehmen wollten, so viel, dass sie dafür zu töten bereit waren?
Der Warnton des Orters brachte ihn mit einem Ruck zu seinen Problemen zurück. Zwei hellgrüne Lichtflecke glitten über die Bildfläche. Sie kamen von verschiedenen Seiten, ihr Ziel war das Zentrum.
Verfolger! Sie wollten ihn in die Zange nehmen ...
Das Reliefbild der Karte zeigte ein kleines Gehölz. Mallagan hielt darauf zu. Er brauchte nicht über die Identität der Verfolger nachzudenken, denn nur die Hochleistungsfahrzeuge der Schutzgarde entwickelten eine derartige Geschwindigkeit. Er musste ihnen aufgefallen sein, weil er sich nicht an die funkgesicherten Verkehrswege hielt. In dieser Nacht war alles verdächtig, was sich nicht auf die übliche Weise benahm.
Seine einzige Chance lag im Übereifer seiner Verfolger. Er brachte den Gleiter auf halbe Fahrt und drang in das Gehölz ein. Stauden und Bäume wichen splitternd und krachend zur Seite. Er hatte den Einstieg geöffnet. Seine Thermoschüsse fauchten in die Finsternis. Flammen züngelten auf. Der Schutz war nicht vollkommen, das wusste Surfo. Aber die Hitzestrahlung würde es den Verfolgern zumindest erschweren, sein Fahrzeug anzumessen.
Er riss den Gleiter herum. Vor ihm loderte eine Flammenwand. Er musterte die beiden Leuchtpunkte, die mit unvermindertem Tempo heranrasten, und versuchte, den richtigen Moment abzuschätzen. Die Hand verkrampfte sich um den Fahrthebel, und dann ging ein Ruck durch das Fahrzeug, als es mit einem Satz über die um sich greifenden Flammen hinwegsetzte.
Scheinwerfer kamen ihm entgegen. Die Lichtkegel stachen durch die Dunkelheit, erfüllten das Blickfeld. Surfo Mallagan riss seine Maschine nach rechts. Sie bockte durch den Sog des anfliegenden Fahrzeugs, das nur um Haaresbreite vorbeischrammte. Ein Teil seiner Spannung löste sich. Mallagan grinste. Sein Manöver musste den Gardisten entsetzt haben. Vermutlich verstand der Mann noch nicht so recht, dass er mit dem Leben davongekommen war.
Der zweite Polizeigleiter änderte den Kurs und näherte sich dem Kameraden, der sein Fahrzeug nur langsam wieder unter Kontrolle brachte. Mallagan schaltete die gesamte
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