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Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen)

Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen)

Titel: Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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das für dich nach einem guten Deal?«
    »So klingt es«, sagte ich.
    »Gut«, sagte Marcus. »Also werden wir folgendermaßen vorgehen. Ich werde hier unten in der Garage bleiben, während meine zwei Freunde zu dir hochkommen. Du wirst sie zu einer Stelle führen, wo sie die Proben nehmen können. Und dann kommen sie wieder herunter. Wenn sie zurückgekehrt sind, lasse ich Leah frei. Glaubst du, dass du das hinkriegst?«
    »Das kriege ich hin«, sagte ich.
    »Es freut mich, dass wir die Sache so vernünftig abwickeln können«, sagte Marcus. »Also gut. Dann schicke ich jetzt meine zwei Freunde zu dir.«
    »Ich entriegele die Tür zur Garage«, sagte ich. »Gebt mir ein paar Minuten, dann können sie mit dem Aufzug zum fünften Stock hochfahren. Ich werde sie in der Lobby des Stockwerks in Empfang nehmen.«
    »Sie steigen jetzt ein«, sagte Marcus.
    Fünf Minuten später öffneten sich die Lifttüren, und zwei Männer traten heraus.
    »Hallo«, sagte ich.
    »Führe uns zu den Schweinen«, sagte der eine.
    »Nein«, entgegnete ich, worauf die beiden sich ansahen und dann wieder mich mit ernsten Mienen fixierten. Ich hob die Hand. »In diesem Stockwerk halten sich Tausende schlafender Schweine auf«, sagte ich. »Wenn ihr sie erschreckt, werden sie ausflippen. Dann wachen die Schweine in der Nähe auf und flippen ebenfalls aus, bis wir es schließlich mit mehreren Tausend ausgeflippten Schweinen zu tun haben. Ich möchte nicht das Risiko eingehen, dass ihr dabei zertrampelt werdet.« Ich zeigte auf eine Tür am anderen Ende der Lobby. »Da drüben haben wir einen Untersuchungsraum. Ich habe für euch ein paar Schweine hineingeführt. Sie sind bereits wach. Weniger Schweine bedeuten wesentlich weniger Ärger für uns alle. Okay?«
    Die beiden sahen sich wieder an.
    »Na los, Jungs!«, sagte ich. »Ich will nur meine Freundin wiederhaben.«
    »Gut«, sagte einer der beiden, dann folgten sie mir in den Raum.
    »Was sind das für Dinger?«, fragte der eine und zeigte auf die schweineähnlichen Gebilde.
    »Und wo sind die Schweine?«, fragte der andere.
    »Das sind die Untersuchungstische«, erklärte ich und ging zur Kontrollkabine hinüber. »Schweine lassen sich nicht gerne auf richtige Tische heben, also sorgen wir dafür, dass sie sich dort abstützen. Und sie sind noch hinter dieser Tür, weil ich im Raum etwas Desinfektionsmittel versprühen möchte, bevor sie hereinkommen. Das verringert die Gefahr von Infektionen. Ihr beiden bleibt hier drinnen. Ihr müsst ebenfalls desinfiziert werden.«
    »Wir brauchen doch nur ein paar Hautproben«, sagte einer.
    »Das ist mir klar«, sagte ich. »Aber wenn ihr die Proben nehmt, verletzt ihr die Haut, und diese Schweine sind sehr anfällig für Infektionen, die schnell auf die anderen Schweine überspringen können. Ich habe im Moment schon genug Schwierigkeiten. Es wird nur ein paar Sekunden dauern.« Ich drückte einen Knopf, und die sprinklerähnliche Düse an der Decke versprühte eine Flüssigkeit.
    »Okay«, sagte ich. »Jetzt kommen die Schweine.«
    Die beiden zogen die Reißverschlüsse ihrer Taschen auf, um sich auf die Probeentnahme vorzubereiten, und ich öffnete die Tür, um die Schweine hereinzulassen.
    Etwa zwei Minuten später rief ich Marcus an. »Wir haben ein Problem«, sagte ich.
    »Was ist los?«, fragte Marcus.
    »Ich weiß nicht, was ihr diesen Jungs gesagt habt, wie sie Proben nehmen sollen. Jedenfalls scheint es den Schweinen überhaupt nicht zu gefallen.« Dann hielt ich das Telefon hoch, damit Marcus die Schreie und das Quieken hören konnte. Nach einer Weile meldete ich mich zurück. »Ich könnte dir eine Videoübertragung schicken, aber ich glaube nicht, dass du das sehen willst.«
    Schweigen am anderen Ende der Verbindung. »Ich glaube, dir ist der Ernst der Lage nicht ganz bewusst«, sagte Marcus schließlich.
    »Es ist nicht meine Schuld«, sagte ich. »Du hast mich aufgefordert, ihnen zu helfen, Genproben zu entnehmen. Ich habe mich strikt an deine Anweisungen gehalten. Es sind deine Jungs, die irgendwas falsch gemacht haben.«
    »Hol sie da raus«, sagte Marcus.
    »Das ist mir zu gefährlich«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Ich bin überzeugt, dass sich die Schweine irgendwann beruhigen werden, aber vorher werde ich mich nicht in ihre Nähe wagen.«
    »Trotzdem brauche ich eine Probe«, sagte Marcus nach einer knappen Minute. Es hatte etwas Bewundernswertes, wie schnell er seine beiden Assistenten abgeschrieben hatte.
    »Ich kann dir eine

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