Scarred Heart (German Edition)
so, als wäre nichts. Rafael und Marek hatten sich bereits darüber unterhalten, waren aber zu keinem Ergebnis gekommen.
Seufzend gab Rafael seine Wanderung auf und setzte sich Marek gegenüber in den Sessel. Er beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und vergrub den Kopf in den Händen. Seine Sorgen um den Kleinen wuchsen, doch solange Marius nicht den Mund aufmachte, konnte er ihm nicht helfen. Was ging nur in seinem Liebsten vor sich?
Marek schüttelte den Kopf und beobachtete seinen besten Freund. Er gönnte den beiden das Glück, dass sie gefunden hatten und wunderte sich, warum Marius seit einiger Zeit so seltsam war. Doch alles Grübeln half nichts, solange Marius nicht von sich aus etwas sagte, war es sinnlos, sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen.
Abrupt erhob sich Rafael wieder. „Ich geh zu ihm hoch, nicht, das noch was passiert. Was immer auch los ist, ich hoffe, er erzählt es uns bald!“, sagte er und verließ mit schnellen Schritten das Zimmer. Marek schüttelte erneut den Kopf und gab es auf, einen der beiden verstehen zu wollen.
Oben angekommen, schlich Rafael sich in das inzwischen gemeinsame Zimmer, zog sich aus, schlüpfte unter die Decke und zog den geliebten Mann an die Brust. Beschützend legte er einen Arm und ein Bein über den Körper vor ihm, den freien Arm schob er unter Marius` Kopf. Er schloss die Augen und nach kurzer Zeit fiel er in einen leichten Schlaf.
Mitten in der Nacht wachte Marius auf. Rafael hatte sich wie eine Schlingpflanze um ihn geschlungen, presste ihn an sich. Ein Lächeln huschte über Marius Gesicht. Vorsichtig drehte er sich um, um den Liebsten nicht zu wecken, presste das Gesicht an dessen Brust und atmete tief ein. Sofort erwachte sein Körper zum Leben und sein Penis wuchs zu voller Größe heran. Marius` Lächeln vertiefte sich. Rafaels Duft hatte von Anfang an diese Wirkung auf ihn, wie er sich nur zu gerne erinnerte. Er legte einen Arm auf den Rücken des Liebsten, drückte sich näher an ihn und schloss erneut die Augen. Friedlich driftete er wieder in den Schlaf hinüber.
13
Etliche Untersuchungen später, inzwischen waren wieder ein paar Tage vergangen, erhielt Marius einen Anruf des Chirurgen. Fassungslos ließ er den Hörer sinken. Aus der Traum! Die Ergebnisse des CT waren eindeutig: Die Verletzungen gingen zu tief, eine OP war zu riskant. Kein Arzt dieser Erde würde sich auf diese OP einlassen.
Wie in Trance legte Marius den Hörer auf, erhob sich und verließ das Haus. Aus! Vorbei! , war alles, was er noch denken konnte . Aus und vorbei! Rafael würde ihn verlassen, früher oder später. Marius war sich da sicher, denn niemand konnte auf Dauer mit diesen Einschränkungen leben. Kein Urlaub, keine romantischen Essen im Restaurant, kein Spaziergang Hand in Hand am Fluss.
Irgendwann würde n Rafael die Häme der anderen, die mitleidigen oder gar angeekelten Blicke von Freunden und Verwandten nicht mehr ertragen. Auch das war so sicher wie das Amen in der Kirche, dachte Marius.
Wie ein Schlafwandler lief er zum Wald, ging mittendurch ohne auf den Weg zu achten. Dass es inzwischen regnete und auch die Temperatur merklich gefallen war, bemerkte er nicht.
Irgendwann gaben die Beine unter ihm nach, und er fiel mit den Knien voran auf den Boden. Die Arme hingen herunter, der Kopf gesenkt. So kniete er auf dem Waldboden, tief versunken im Gefühlschaos.
Als Rafael das Haus betrat, spürte er, dass etwas nicht stimmte. Es war zu ruhig. Keine Musik, kein lachender Marius, der auf ihn wartete. Normalerweise warf er sich ihm direkt hinter der Haustür an die Brust. Doch es war totenstill im Haus. Marek und Marcus, die direkt hinter Rafael hereinkamen, blieben stehen und lauschten. Auch sie merkten, dass etwas schief lief.
Suchend und rufend gingen sie durchs Haus, aber keine Spur von Marius. Der Computer war noch an, doch Hut und Hands chuhe waren noch an ihrem Platz und ohne diese Sachen verließ Marius nie das Haus.
Einer Ahnung folgend ging Rafael wieder in das Arbeitszimmer und setzte sich auf Marius` Stuhl. Er ließ seinen Blick über den Schreibtisch wandern auf der Suche nach einem Hinweis. Dabei fiel ihm der nicht richtig aufgelegte Telefonhörer auf. Seltsam.
Als sein Blick zu den Schubladen wanderte, fiel ihm wieder ein, dass Marius ab und zu schnell ein paar Papiere dort hat te verschwinden lassen. Ob das damit was zu tun hatte? Ein Versuch war es wert.
Das Schloss war schnell geknackt und mittlerweile hatten sich auch
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