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Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Titel: Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Borlik
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seinen Hals bohrten. Dagegen wirkte das Gesicht des Blutsaugers fast menschlich, wäre da nicht dieses Gespinst aus dunklen Adern gewesen, das dicht unter seiner Hautoberfläche verlief. Er schien in Gedanken versunken, so, wie er mit seiner Rechten den Kelch schwenkte, in dem sich eine zähe, blutrote Flüssigkeit befand. 
    »Wie gehen wir vor?«, fragte Lucy. 
    » Wir überhaupt nicht. Ich rede.« Tics Augen funkelten warnend. »Es gibt verschiedene Arten von Vampiren: wilde Bestien ohne jeden Funken von Intelligenz, zivilisierte Charmeure, die dich erst um den kleinen Finger wickeln, bevor sie dich aussaugen, oder die Jäger, die sich nicht nur von deinem Blut, sondern auch deiner Furcht nähren. Dieser hier gehört zu einer vierten Kategorie, der gefährlichsten von allen.« Der Feary nickte in Richtung des Blutsaugers. »Er lebt von der schwarzen Magie, die durch seine Adern fließt. Vermutlich war er Alchemist oder Magier, bevor er verwandelt wurde. Diese Sorte ist am unberechenbarsten von allen.« 
    »Aber irgendwas müssen wir doch tun können«, wandte Mats ein, der sich nicht völlig nutzlos fühlen wollte. 
    »Schweigen reicht völlig.« Tic seufzte. »Der Gestank eurer Mäntel mag ihn täuschen, doch anhand eurer Stimme würde er sofort erkennen, was ihr wirklich seid. Verstanden?« 
    Mats nickte, bevor er und Lucy dem Feary zum Tisch des Vampirs folgten. »Wir haben gehört, die Nightscreamer suchen fähige Leute«, kam Tic ohne Umschweife zum Thema.
    Langsam drehte der Vampir ihnen das Gesicht zu, um sie mit kühlem Blick zu mustern. 
    »Meine Freunde und ich sind nicht zimperlich.« Tic landete vor ihm auf dem Tisch, wo er sich mit vor der Brust verschränkten Armen positionierte. »Wir brauchen Geld und wir übernehmen jeden Job. Jeden!«
    Blitzschnell schnappte der Blutsauger mit der Hand nach dem Feary, als wollte er eine lästige Fliege zerquetschen. 
    Tic schien jedoch damit gerechnet zu haben und wich aus. »Wofür hältst du uns? Blutige Anfänger?«, keifte er. »Noch so eine Nummer und ich lass dich mal an meinem Feenstaub schnuppern, Bleichgesicht!« 
    Neugier glomm in den Augen des Vampirs auf. »Wie lauten eure Namen?« 
    »Unsere Namen spielen keine Rolle. Bist du nun ein Nightscreamer oder nicht?«
    Der Vampir lächelte und nahm einen Schluck aus seinem Kelch. 
    »Was ist?« Tic klopfte ungeduldig mit dem Fuß auf den Tisch. »Sind wir nun im Geschäft? Oder kann das nur Vlad persönlich entscheiden?«
    Als hätte der Feary ein ungeschriebenes Gesetz gebrochen, indem er den Namen des Anführers der Nightscreamer nannte, ging eine Veränderung im Verhalten des Blutsaugers vor sich. Seine Miene wurde abweisend, fast schon feindselig. »Keine Ahnung, von wem du sprichst.« Damit stand er vom Tisch auf und verließ den Schwarzen Skarabäus. 
    Mats blickte ihm nach. Was hatten sie falsch gemacht?
    »Mist!« Tic stieß den Kelch des Vampirs um, sodass sich dessen Inhalt über den Tisch ergoss.
    Lucy zuckte zusammen. »Igitt«, hörte Mats sie unter ihrer Kapuze murmeln. 
    »Sollen wir es noch bei einem anderen versuchen?«, fragte Mats. »Wie ist es mit dem Tunnelkriecher dort drüben?« Er nickte in eine düstere Ecke der Kneipe, wo eine in Lumpen gehüllte Gestalt tief über eine Schüssel gebeugt saß und widerliche Schmatzlaute von sich gab. Plötzlich wandte Mats den Kopf zur Seite. Am Nachbartisch erhob sich eine vermummte Gestalt und setzte sich zu ihnen. »Ihr wollt also bei den Nightscreamern anheuern, ja?« 
    Mats erkannte die Stimme eines Mannes. Allerdings klang sie rau, fast schon wie ein Bellen und irgendwie lauernd. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er wollte Tic einen warnenden Blick zuwerfen, aber der ging ganz in seine Rolle als Möchtegernkrimineller auf. 
    »Kann schon sein.« Der Feary stemmte die Hände in die Seiten. »Aber wer will das wissen?«
    Der Vermummte zog die Kapuze vom Kopf. 
    Mats biss sich auf die Zunge, um seine Überraschung zu verbergen. Es war ein Werwolf mit schneeweißem Pelz und bernsteinfarbenen Augen. Die Schnauze war nicht ganz so ausgeprägt wie bei einem richtigen Wolf, was man von seinen Reißzähnen nicht behaupten konnte. Sie waren eindeutig länger als die des Vampirs und leicht nach hinten gebogen. Mats war sicher, dass keine Beute entkam, in die sich diese Hauer einmal verbissen hatten.
    »Was ist, hat es dir die Sprache verschlagen, kleiner Mann?«, knurrte der Werwolf. 
    »Das nicht, aber ich mag deine Sorte nicht. Bei

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