Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)
Ich lasse Sie abholen, wenn es soweit ist.” Er ließ mich stehen und ging aus der Bibliothek und ich lief eilig auf mein Zimmer.
15
Ich öffnete die Schranktür und suchte nach der Bodenklappe, die ich schließlich fand, indem ich einige Schachteln zur Seite räumte. Dann stand ich auf und stützte mich keuchend am Bettpfosten ab. Zuerst musste ich aus dem Korsett heraus, aber das würde mir nicht alleine gelingen, also klingelte ich nach dem Mädchen und hoffte, dass es das gleiche sein mochte, das mir am Morgen zur Hand gegangen war. Sie schien verschwiegen und gutherzig zu sein.
Die Tür öffnete sich nach einem verhaltenen Klopfen und das Mädchen trat ein. Ich lächelte erleichtert. “Du musst mir aus den Kleidern helfen”, sagte ich und sie begann sofort damit, mir das Kleid auszuziehen und das Mieder aufzuschnüren. Ich sog die Luft tief in meine Lungen, die ich endlich wieder vollständig füllen konnte.
“Möchten Sie einen Morgenmantel, Miss Marianne?”, fragte sie, als sie das Kleid zurück in den Schrank hängte. “Oder schon die Abendrobe?”
“Nein, ich …” Wie sollte ich dem Mädchen erklären, dass ich nackt im Gästezimmer stehen bleiben wollte? Aber musste ich ihr denn etwas erklären? “Ich kenne noch nicht einmal deinen Namen”, sagte ich.
“Molly”, sagte sie und knickste.
“Also, Molly, du scheinst ein aufgewecktes Mädchen zu sein und ich weiß, dass du nicht mit den anderen Dienstboten tratschen wirst.” Ich legte eine Pause ein und sah Molly nur an, weil ich mir nicht im Klaren war, was genau ich ihr sagen sollte. Dass ich mich um meinen Ruf sorgte? Dass ich nicht wollte, dass jemand erfuhr, was ich wirklich in Willoughbys Haus tat? Zu meinem Erstaunen lachte Molly leise auf.
“Keine Sorge, Miss Marianne”, sagte sie. “Ich verkehre nicht mit den anderen Dienstboten. Ich bin eigens für Mr Willoughbys besondere Gäste da.”
Ich spürte, wie ich errötete. Molly wusste offenbar über Willoughbys Vorlieben Bescheid und somit auch über mich. Aber das erleichterte einiges. Ich nickte und ließ mich auf dem Frisierhocker nieder. “Geh zum Schrank, im Boden findest du eine Klappe, nimm heraus, was du darin findest und bring es mir.”
Molly tat, was ich ihr aufgetragen hatte und reichte mir ein Bündel aus Lederriemen und Metallringen in unterschiedlichen Größen, das ich erstaunt ansah. Wie sollte ich das anlegen?
“Erlauben Sie, Miss?” Sie nahm mir das Geflecht ab und entwirrte es. “Möchten Sie, dass ich Ihnen dabei behilflich bin?”
Meine Wangen wurden heiß, doch ich nickte. “Ja, bitte.”
Molly begann mir die Riemen gekonnt um den Körper zu schlingen und ich beobachtete sie im Spiegel dabei. Es war nicht das erste Mal, dass sie das tat. Als sie mir zwei der größeren Ringe um die Brüste legte, streiften ihre Hände meine Haut und meine Brustwarzen wurden hart. Ich schämte mich der Reaktion meines Körpers, doch Molly schien es nicht einmal zu bemerken.
“Sie müssten bitte aufstehen, Miss Marianne”, sagte sie und ich erhob mich. Dann führte sie einen Riemen zwischen meinen Beinen hindurch und eine Hitzewelle durchlief mich. Sie richtete die Riemen, zog einige Schnallen fester und ich sah meinen obszönen, eingeschnürten Körper im Spiegel an. Meine Brüste ragten prall und wollüstig aus den Metallringen. Ein Lederriemen verschwand im dunklen Dreieck zwischen meinen Beinen und in der Nässe, die sich dort gebildet hatte, die anderen wanden sich wie Schlangen um meinen Leib, und an mehreren Stellen waren kleinere Ringe befestigt, die keinen Zweck zu erfüllen schienen.
“Sie sehen sehr schön aus, Miss Marianne.” Molly lächelte mich an. “Darf ich noch etwas für Sie tun?”
“Ich werde hier warten, bis Mr Willoughby mich rufen lässt”, antwortete ich. “Du kannst gehen, ich werde nach dir klingeln, wenn ich dich brauche.”
Molly ließ mich allein und ich wartete.
Ich sah aus dem Fenster. Die Blätter der Bäume hatten sich bereits verfärbt und leuchteten in den schönsten Farben. Ich liebte den Herbst, die Veränderung, die er mit sich brachte und die nicht nur sichtbar, sondern auch spürbar war, doch in diesem Jahr war ich so sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen, dass meine liebste Jahreszeit fast unmerklich vorüber gegangen war, ohne dass ich sie überhaupt wahrgenommen hatte. Bald würde der Winter sich seinen Platz erkämpfen und die herbstlichen Farben unter einer dicken weißen Schicht begraben. Trotz
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