Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)

Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition)

Titel: Scham und Schamlosigkeit: Die wahre Geschichte der Marianne Dashwood (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meike Nilos
Vom Netzwerk:
schüttelte er den Kopf und löste meine Fesseln. Immer fieberhafter riss er an den Schnallen, bis ich endlich befreit war.
    “Gehen Sie, Miss Marianne”, sagte er dann. “Bitte, gehen Sie und lassen Sie mich alleine.”
    Etwas Verzweifeltes lag in seiner Stimme, das so gar nicht zu seinem aufbrausenden Wesen passen wollte. Ich strich ihm über die Haare, die Wangen, fuhr die Konturen seiner Lippen sanft mit meinen Fingern nach, und plötzlich riss er mich in seine Arme, presste seinen Kopf in meine Halsbeuge und flüsterte meinen Namen. Marianne, immer wieder Marianne. Es klang fast wie ein Gebet. Seine Stimme schickte kühle Schauer durch meinen Körper und ich konnte nicht anders, als seinen Kopf in meine Hände zu nehmen und seine weichen Lippen zu küssen. Er schreckte zurück, wie er das immer getan hatte, wenn ich ihm zu nahe kam, aber dann erwiderte er meinen Kuss, sanft und unglaublich zärtlich.
    Er nahm mir die Maske ab und befreite mich von dem Geschirr aus Lederriemen, das rote Streifen auf meinem Körper hinterlassen hatte. Willoughby küsste die roten Wege, die über meine Schultern führten, meine Brüste umrundeten und zwischen meinen Schenken endeten. Als seine Zunge in die Hitze eintauchte, zuckten Blitze durch meinen Körper. Ich sank zurück auf den Tisch, stöhnte auf, öffnete meine Beine weiter für ihn. Willoughbys ließ sich Zeit und er schien genau zu wissen, wo ich ihn spüren wollte, gerade so, als kannte er meinen Körper schon seit Ewigkeiten.
    Dann stieg Willoughby ebenfalls auf den Tisch, kroch langsam über mich, küsste dabei jeden Zentimeter meines Körpers, saugte an meinen Brustwarzen. Ich wollte ihn spüren, wollte wissen, wie sich seine Haut anfühlte, wie er roch. Ich streifte ihm die Jacke ab, zerrte sein Hemd aus der Hose, drückte mein Gesicht an seine Brust, küsste, roch, schmeckte ihn, bis ich ganz trunken war.
    Als er endlich in mich eindrang, sein Becken langsam kreisen ließ, glaubte ich, ich müsste ohnmächtig werden. Ich krallte meine Fingernägel in seinen Rücken, zog ihn fester an mich heran, tiefer in mich hinein. Ich hatte nicht gewusst, dass die Vereinigung zwischen Mann und Frau so sein konnte.
    Willoughbys Stöße wurden schneller, härter und als sein Schwanz in mir zu zucken begann, explodierte ein Feuerball in meinem Körper und ich weinte und lachte und klammerte mich an Willoughby fest und wollte ihn nie wieder loslassen. Wir gehörten zueinander und nichts und niemand konnten uns je wieder trennen.
    Er sah mich schwer atmend an und auch seine Augen schimmerten feucht. “Marianne”, sagte er. “Meine Marianne.”
    “Ich liebe Sie, Mr Willoughby”, flüsterte ich heiser.
    “Marianne, ich …” Er atmete tief ein und aus. “Lassen Sie uns den Augenblick nicht mit Worten zerstören”, sagte er dann. “Ich werde Ihr Bild immer in meinem Herzen tragen und Ihr Name soll mein Nachtgebet sein.” Dann löste er sich aus meiner Umarmung und richtete seine Kleider. “Molly wird Sie auf Ihr Zimmer bringen. Gute Nacht, Marianne.”
    Er verließ den Raum, ohne sich noch einmal zu mir umzublicken. Ich blieb allein und verwirrt auf dem harten Steintisch zurück. Wie konnte er mich einfach so verlassen, nach allem, was wir gerade gemeinsam erlebt hatten? Ich setzte mich auf und schlang die Arme um meine Beine und plötzlich spürte ich die Kälte des harten Steins und fröstelte. Warum hatte er den Augenblick nicht genutzt, um sich mir zu erklären, auf was wartete er denn? Plötzlich fühlte ich mich unglaublich einsam. Ich ließ den Kopf auf die Knie sinken und weinte.
    Später brachte Molly mich auf mein Zimmer. Sie wusch mich und brachte mich zu Bett wie eine Kinderfrau die Tochter ihrer Herrschaft. Sie deckte mich zu und löschte das Licht. Wir hatten kein Wort gesprochen, aber ich hatte in ihren Augen etwas lesen können, das mich mehr schmerzte, als Willoughbys unergründliches Wesen oder die Schmerzen, die er mir zufügte: Mitleid.
     

17
    Am nächsten Morgen überbrachte Molly mir ein Päckchen und eine Nachricht von Willoughby. Ich riss den Umschlag noch in ihrem Beisein auf, sicher würde er wieder eine von Willoughbys Anweisungen enthalten. Ich las die Zeilen mehrere Male und konnte ihren Sinn nicht recht begreifen.
    Verehrte Miss Marianne , schrieb er, ich bin untröstlich, dass ich mich nicht persönlich von Ihnen verabschieden konnte, aber dringende Geschäfte erfordern meine Anwesenheit in London und ich reise noch vor dem Morgengrauen

Weitere Kostenlose Bücher