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Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Titel: Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Vorteil, wenn sich die Sache zu einem Politikum auswächst.«
    Pokrovskij sah den Oligarchen aus schmalen Lidern an. »Machen Sie sich keine Sorgen, Sergej Sergejewitsch«, bemerkte er mit einem ironischen Unterton in der Stimme. »Wenn wir Aldanov erst gefasst haben, wird sich für unseren Präsidenten so manches Geheimnis lüften, sicher nicht nur das von Tunguska.«
    Die letzten Worte des Offiziers versetzte Bashtiri einigermaßen in Unruhe.
    Während Pokrovskij mit seinen Begleitern einen Besuch im Dorf der Ewenken ankündigte, um die Einwohner zu verhören, mietete Bashtiri noch vor Einbruch der Dunkelheit für sich und seine Sicherheitsbegleiter die einzig wirklich komfortable Hotelsuite des Ortes. Nach einer weiteren Schmerztablette, die seine verletzten Finger betäuben sollte, wanderte er rastlos auf und ab. Was konnte er unternehmen, damit der FSB Aldanov nicht lebend erwischte? Die Sache mit der Explosion von Tunguska und der merkwürdigen Gabe der tungusischen Schamanen waren ihm ziemlich gleichgültig. Ganz und gar nicht gleichgültig erschien ihm jedoch die Tatsache, dass Aldanov bestens über ihn und seine geschäftlichen Verbindungen in Tschetschenien informiert war.
    Er schrak regelrecht zusammen, als das Mobiltelefon die Schicksalsmelodie plärrte und Fjodor den Anruf entgegen nahm.
    »Es ist Doktor Parlowa«, erklärte der Bodyguard tonlos und hielt ihm das Telefon entgegen. »Sie sagt, es sei dringend.«
    Aufgeregt berichtete Doktor Parlowa von ihrem Erlebnis in der Filiale einer europäischen Bank in Krasnojarsk. Erst kurz zuvor hatte sie aus den Medien erfahren, was inzwischen im Camp geschehen war.
    »Es war Doktor Vanderberg, da bin ich mir sicher. Sie hat ihr Äußeres vollkommen verändert«, berichtete sie stockend. »Sie sieht aus wie Marilyn Monroe, aber ich habe sie trotzdem erkannt. Sie hat telefoniert und sprach Deutsch. Als sie mich gesehen hat, ist sie davongelaufen. Ich bin ihr unbemerkt bis in den Bahnhof gefolgt. Sie hatte einen großen, dunkelhaarigen Mann an ihrer Seite. Außerdem begleitete die beiden dieser Hund, der aussieht wie ein Wolf.«
    |431| »Und wo wollten die beiden hin?« Diese Frage erschien Bashtiri weit wichtiger als alles andere.
    »Sie standen am Schalter für den Nachtzug nach Moskau.«
    »Dann sind sie knapp drei Tage unterwegs«, murmelte Bashtiri mehr zu sich selbst. »Danke, Elena, es war gut, dass Sie sich gemeldet haben. Ich möchte Sie bitten, mit niemandem über Ihre Beobachtung zu sprechen. Vor einer Stunde ist ein Untersuchungsteam des FSB hier in Vanavara eingetroffen. Ich werde den zuständigen Oberst persönlich unterrichten.«
    Bashtiri kniff die Lippen zusammen und grübelte noch einen Moment, nachdem die Ärztin aufgelegt hatte. Also steckte die Wissenschaftlerin mit Aldanov unter einer Decke. Vermutlich würde sie den Ewenken bei einem Verhör entlasten, etwas, das er ganz und gar nicht hinnehmen konnte.
    »Fjodor«, sagte er so leise, als ob er befürchtete, abgehört zu werden. »Stell eine sichere Leitung zu meinem Büro in Moskau her und finde heraus, wann der Achtuhrzug aus Krasnojarsk dort eintrifft. Jurij, Mischa, macht alles klar für unsere Abreise. Während ich nach Moskau fliege, kümmert ihr euch um die beiden Ausreißer.« Ein boshaftes Grinsen flog über seine Lippen. »Wir werden unserem Gaunerpärchen einen gebührenden Empfang bereiten, und zwar noch bevor der FSB Wind von der Sache bekommt.«
     
    Im Bahnhof von Krasnojarsk wimmelte es von Polizisten. »Das schaffen wir nie«, flüsterte Viktoria, als Leonid zielstrebig auf den Fahrkartenschalter zuhielt. Svetlana hatte sich bereits vor dem Bahnhof verabschiedet. Sie wollte nicht Gefahr laufen, mit den beiden zusammen in eine Passkontrolle zu geraten, wie sie in der Russischen Föderation allzeit üblich sein konnte. Das Aufkommen von Uniformierten erschien Leonid weit stärker als bei gewöhnlichen Sicherheitskontrollen.
    Viktoria blieb das Herz stehen, als ein dickbäuchiger Polizist Leonid am Ärmel festhielt.
    »Auf dem Bahnhofsgelände müssen Sie den Hund anleinen«, raunte er mürrisch. Ajaci knurrte leise, als der Mann ihn eingehend begutachtete. »Noch dazu, weil es ein Laika ist. Die Touristen könnten denken, es handelt sich um einen Wolf.«
    |432| »Geht in Ordnung, Kapitan.« Leonid bedachte den Offizier mit einem militärischen Gruß.
    Viktoria glaubte für einen Moment zu ersticken vor Angst – auch als der Mann längst weitergegangen war.
    Leonid entledigte

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