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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sind Kinder, Bill, keine Zahlen, keine Statistiken. Es sind menschliche Wesen, mit einem Herzen, Verstand und Seele, und man hat ihnen weh getan.
    Für Sie mag es vielleicht ein Publicitytrick sein; eine Möglichkeit, die Einschaltquoten in die Höhe zu treiben. Und die Beteiligten an Cats Kids sehen sie vielleicht als braves Thema, als etwas für die Kamera.«
    Sie beugte sich über seinen Schreibtisch, stützte sich auf den Ellenbogen ab. »Aber mir geht es einzig und allein um die Kinder. Alles andere ist lediglich Mittel zum Zweck. Wenn es mir um Geld und Erfolg ginge, wäre ich in Hollywood geblieben.

    Doch statt dessen kam ich hierher, um mich einem Ziel zu widmen, das ich niemals aus den Augen verlieren werde. Um dieses Ziel zu verwirklichen, muß ich mich engagieren.«
    Â»Das sehe ich anders, aber ich vertraue darauf, daß Sie wissen, was Sie tun.«
    Â»Ich werde Ihr Vertrauen nicht enttäuschen.«
    Er schob ihr die aktuelle Zeitung über den Schreibtisch zu, aber sie hatte den von ihm rot angestrichenen Artikel bereits gelesen. »Wo wir das mit den O’Connors hätten, würde ich gern Ihre Meinung hören, was wir in dieser Sache unternehmen.«
    Â 
    Kaum war Cat wieder in ihrem Büro, rief sie Jeff und Melia zu sich. »Um Zeit und Energie zu sparen, will ich gleich zur Sache kommen. Gestern nachmittag habt ihr beide von der Sache mit den O’Connors erfahren. Hat einer von euch beiden gegenüber der Presse geplaudert?«
    Beide sagten nichts.
    Sie tippte auf die Zeitung, die sie aus Bills Büro mitgebracht hatte. »Ron Truitt hat wieder zugeschlagen. Nur daß er diesmal schweres Geschütz auffährt. Er kann wohl kaum zufällig auf die Story gestoßen sein. Irgend jemand muß es ihm gesteckt haben.
    Fest steht, daß es niemand von der Fürsorge gewesen sein kann, weil die wohl kaum ein Interesse an einem solchen Artikel haben. Die O’Connors sind fast so erbost über den Rummel wie über den Vorfall selbst. Von denen hat es Truitt also auch ganz gewiß nicht. Alle Finger zeigen auf WWSA, vor allem auf dieses Büro.
    Also, wer von euch war’s? Und außer einem Geständnis verlange ich auch eine Erklärung. Wenn Cats Kids abgesetzt wird, sind wir alle unseren Job los. Also, was sollte das?«
    Nach wie vor standen beide mit gesenktem Blick und schweigend da.

    Â»Jeff«, sagte Cat nach einer Weile, »würdest du uns bitte kurz allein lassen?«
    Er räusperte sich und schaute zu Melia. »Klar.«
    Er drückte sich aus dem Büro und schloß die Tür hinter sich. Ein bleischweres Schweigen breitete sich zwischen den beiden Frauen aus. Eines mußte man Melia King lassen – sie hatte Nerven. Sie zuckte nicht mal mit der Wimper. Unbeirrt hielt sie Cats Blick stand.
    Â»Melia, ich gebe dir eine letzte Gelegenheit, zuzugeben, daß du Ron Truitt die Story gesteckt hast. Du wirst eine Abmahnung kriegen. Aber wenn du versprichst, daß es nicht wieder vorkommt, wollen wir es dabei bewenden lassen.«
    Â»Ich habe weder diesen Journalisten angerufen noch sonst jemanden. Das ist die Wahrheit.«
    Cat öffnete die unterste Schublade ihres Schreibtisches und holte eine McDonald’s-Tüte hervor, die sie auf den Tisch stellte. Was eine eindeutige Reaktion bei Melia hervorrief, mit der Cat gerechnet hatte. Melia starrte die Tüte mit offenem Mund an.
    Â»Nach dem mysteriösen Verschwinden meiner Medikamente kam jemand aus der Nachrichtenredaktion zu mir«, sagte Cat. »Er hat gesehen, wie du in der Mittagspause auf den Parkplatz gegangen bist und diese Tüte in den Abfall geworfen hast. Er erinnerte sich, wie sonderbar er es fand, daß du mittags das klimatisierte Gebäude verläßt und auf einen brütend heißen Parkplatz gehst, um deine Lunchtüte in den Müll zu werfen.
    Daraufhin habe ich die Tonne durchsucht und diese Tüte gefunden. Sie enthielt alte Pommes, eine ungeöffnete Pakkung Ketchup und vierzehn Röhrchen Tabletten.«
    Melia wußte, daß sie ertappt worden war. Sie warf das Haar zurück. »Ich war stocksauer an dem Morgen. Sie hatten mich angemacht wegen einer dusseligen, falsch aufgeschriebenen Telefonnummer.«

    Â»Und das ist die Rechtfertigung dafür?« Cat wies auf die Tüte.
    Â»Ist ja wohl nicht weiter tragisch gewesen, oder? Sie haben Ihre Tabletten ja rechtzeitig gekriegt.«
    Â»Darum geht es nicht. Es

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