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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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versinken zu dürfen!
    Nie hätte er gedacht, dass es so enden würde. Gewiss, er war geblieben und hatte gesagt, wenn es so sein sollte, dann wäre es eben so. Aber er hatte nicht gedacht, dass ausgerechnet er als Zombiefutter endete! Er hatte angenommen, dass eine Jugendbande ihr Unwesen trieb. Normalität eben. Vielleicht wäre die Polizei durch seinen Tod auf die richtige Spur gekommen und hätte dem Treiben ein Ende gesetzt. Dann wäre es ein nutzbringender Abgang gewesen.
    Aber so? Das war doch ein Witz! Sein Sohn hätte sich vermutlich halb totgelacht, könnte er diesen realen Horrorfilm sehen. Der fand selbst die härtesten Hollywood-Szenen noch witzig.
    Vielleicht halluzinierte Albert auch, war verrückt geworden ... Der Schmerz in seinem Fuß überzeugte ihn weiterhin vom Gegenteil.
    »Bitte«, flüsterte Albert ein letztes Mal. Da schoss eine Hand aus der Dunkelheit auf ihn zu.
    Albert hatte geglaubt, dass sie ihn in Stücke reißen würden. Aber das war gar nicht der Fall, zumindest nicht gleich. Während die einen um ihn herumstanden, tat ihm nur ein Einziger etwas an, was Albert nicht verstand. Er presste ihm die Klauenhand ins Gesicht, die langen Fingernägel krallten sich in Alberts Haut. Dann standen sie beide still.
    Irgendwann begriff Albert, dass etwas aus ihm herausgesaugt wurde. Er spürte, wie sich sein Blutfluss verlangsamte und verdickte. Wie der Schweiß trocknete und verschwand, wie die Haut anfing, zu schrumpeln und zu spannen. Er spürte, dass er immer leerer wurde.
    Ein letzter Widerstandsfunke in ihm wollte sich aufbäumen, doch Albert hatte keine Kraft mehr.
    Seine Lider flatterten, und er merkte, dass er einer Ohnmacht nahe war. Eines der Monster ergriff seine Hand, hob sie hoch an seinen Mund ... und biss zu. Albert hörte kleine Knochen krachen, fühlte seltsamerweise aber keinen Schmerz.
    Aus weiter Ferne vernahm er plötzlich eine schrille Stimme. »Wollt ihr ihn wohl in Ruhe lassen, ihr Lumpen!«
    Am Rande, schon im Dämmerzustand, bekam Albert mit, dass auf einmal jemand da war, der nicht zu den schauerlichen Untoten gehörte. Etwas Riesiges stampfte heran, und er sah gleichzeitig, wie etwas Kleines an dem Zombie hochhüpfte, der Alberts Hand gehalten hatte und sie nun losließ.
    »Spuck’s aus! Los, du perverser Kannibale, raus damit!«
    Der Zombie stieß einen unwilligen Laut aus, wich aber zurück.
    »Rocky – die Keule!«
    Albert sah etwas durch die Luft sausen, und dann war die Klaue von seinem Gesicht auf einmal weg. Stattdessen blickte er auf einen Kopflosen, dessen Körper zusammensackte.
    Gute Idee
, dachte Albert und tat es ihm gleich. Kraftlos rutschte er die Wand hinunter und sank in sich zusammen. Seine rechte Hand pochte heftig und war nass, und der verletzte Knöchel tobte. Der Schmerz kehrte zurück. Vielleicht auch das Leben? In der Brust tat es ihm jedenfalls enorm weh.
    »Ahh! Nicht köpfen, Idiot! Wie sollen wir sie da befragen?«
    »Is’ doch nur der eine, Chad. Der, der dem armen Kerl das Hirn rausgelutscht hat ...«
    »He, ihr anderen! Dageblieben! Wir haben da einige Fragen an euch ... Verdammt, wo laufen sie hin? Ihnen nach, Rocky!«
    »Un’ wie weit?«
    »Nur beobachten! Wenn du den Weg weißt, komm zurück. Wir folgen ihnen später.«
    Albert hörte, wie sich der Riese entfernte. Dann blickte er aus trüben Augen auf und erkannte verschwommen, dass jemand bei ihm niederkniete. Sehr klein, mit einem Gesicht wie aus einem Korkenzieherstrauch geformt.
    »Alles in Ordnung, Mann?«, fistelte das seltsame Männlein.
    »Klar«, flüsterte Albert. »Nur ein bisschen müde ... ausruhen ...«
    »Huiuiui, das sieht aber gar nicht gut aus. Die arme Hand. Warte, ich binde das schnell mal ein bisschen ab, hier ist ja schon alles vollgeblutet.«
    »Nicht das ...«, fing Albert an, aber dann hörte er ein Ratschen und wusste, das gute Hemd war in Fetzen. Überflüssig, weiterzureden. »Au«, flüsterte er. Der Kleine meinte es gut. Trotzdem tat es weh, und zwar überall.
    In seinem Kopf rauschte es.
    Wenn er nur wüsste, was für ein Wesen dieser knorrige Kerl war. Sicher war er ein kleinwüchsiger Mensch, und Alberts durchgedrehter Verstand dichtete sich den Rest dazu.
    Eine kleine raue und sich irgendwie fellig anfühlende Hand tätschelte seine Wange. »Wird schon wieder, Sterblicher. Wir sind gerade im rechten Moment gekommen. Nichts, was man nicht reparieren könnte. Bleib einfach ganz ruhig hier liegen, ich hole Hilfe. Die müsste nämlich schon unterwegs

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