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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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stöhnte; sein Leib war schweißnass, und ihm war, als könnte er die seidige Haut eines Körpers fühlen, der sich unter seinen Händen wand. Seine Hand umklammerte das Cairdeas, versuchte es sich herunterzureißen, doch es war fest mit seiner Haut verwachsen und brachte seine Finger zum Brennen.
    Seine Brust schmerzte, als drohe jeden Moment ein Herzstillstand. Immer wieder krampfte sein Herz sich zusammen und hielt inne, bevor es rasend weiterschlug, wie ein glühender Hammer auf den Amboss.
    »Du stirbst …«, flüsterte er. Und Spyridons Tod würde ihn selbst mit in den Abgrund reißen. Doch was für ein Tod! »Verdammter Bastard!«, schrie er, während schon die erste Welle des Höhepunktes über ihm zusammenschlug und er sich zuckend auf seinem Lager wand. »Das hast du nicht verdient …«
    Es nahm und nahm kein Ende. Was geschah da nur mit seinem Todfeind? Ihm wurde Lebensenergie entrissen, dass er dem Tode immer näher kam und das Leben zusehends hinter sich ließ. Doch jedes Mal kurz vor dem Exitus gab es ein kurzes Innehalten, und etwas strömte in ihn zurück. Und sein Herz schlug weiter …
    Yevgenjis Finger krallten sich in den Boden, und er drehte sich auf die Seite. »Was geht da nur vor sich?«, stieß er schwach hervor.
    Erschrocken sah er, wie roter Nebel aus seinem Mund dampfte. Und etwas in seinem Kopf zerbarst, als der Tsunami mit aller Gewalt über ihm zusammenschlug.
    Frierend erwachte Yevgenji. Er lag im kalten Schweiß auf seinem Lager, sein Körper zitterte vor Entkräftung. Doch er hatte es überstanden, es war vorbei. Sein erster Gedanke galt dem Cairdeas, und er griff hastig, fast panisch danach. Es fühlte sich warm und weich an. Spyridon lebte. Wahrscheinlich lag er gerade im Erschöpfungsschlaf.
    »Wacker geschlagen, alter Freund«, murmelte der Ewige Todfeind und rappelte sich hoch. Für einen Moment musste er innehalten, weil ihm schwindlig wurde, aber er erholte sich zusehends. Schließlich wagte er es aufzustehen, reinigte sich, legte die Rüstung an und verließ leicht taumelnd sein Zelt. Draußen war es nach wie vor hell, und Yevgenji erinnerte sich, dass er sich zur Meditation zurückgezogen hatte.
    Um ihn herrschte lebhaftes Treiben. Späher hatten gemeldet, dass Bandorchus Heer sich erneut in Bewegung gesetzt hatte, und nun arbeitete man fieberhaft an entsprechenden Strategien und neuen Aufstellungen. Eine Frage stellte sich vor allem: Wo? Etwa zehntausend Mann hielten die Landenge von Ristamar, einer Felsenschlucht, die nicht umgangen werden konnte, weil das Gebirge Mór Dun schroff und unüberwindlich war und fast ganz Crain durchzog. Lediglich an dieser Stelle gab es einen Durchgang, der ungefähr zwei Wegstunden lang war. Also eine sehr kurze Strecke in diesem großen Gebirge, aber nicht breit genug, um ein riesiges Heer schnell durchzuschleusen. Die zehntausend Crain würden die Anhänger Taras eine gute Weile aufhalten können, aber natürlich nicht auf Dauer.
    Vielleicht sollten sie das noch einmal überdenken.
    Yevgenji sah sich suchend um. Sofort kam sein Hauptmann angelaufen. »Eure Befehle, General?«, fragte er. Yevgenjis Lager lag neben den Kriegern aus Ascharq, beide am Rand positioniert, da sie über viel Reiterei und Flugfähige verfügten.
    »Joshkemi, Ihr brecht sofort nach Ristamar auf«, antwortete Yevgenji. »Die Vulkanspringer an vorderster Front. Meldet dem Oberbefehlshaber Bairre unsere Unterstützung und besprecht mit ihm die Einsatzposition. Bandorchus Heer muss so lange wie möglich aufgehalten werden!«
    »Hat sich etwas geändert?«, fragte Joshkemi erschrocken.
    »Allerdings«, antwortete Yevgenji grimmig. »Ich werde Hauptgeneral Brodhaer in Kenntnis setzen. Macht Euch sofort auf den Weg!«
    »Zu Befehl, General. Sind schon unterwegs.« Joshkemi salutierte und rannte los, um die zweitausend Mann unter seinem Befehl aufzuscheuchen.
    Die ruhenden Ascharq beobachteten Yevgenji neugierig, während er eilig durch ihr Lager ging. Unterwegs hielt er einen Hornbläser auf. »Du, bring mich sofort zum Hauptgeneral! Es ist dringend!«
    Der junge Elf wagte nicht zu widersprechen, obwohl er sicher einen anderen Auftrag auszuführen hatte, und bedeutete Yevgenji, ihm zu folgen. Schließlich wies er auf einen Hügel, auf dem weithin sichtbar ein rotes Kommandozelt stand und davor ein schwerer Elf mit Stierkopf. »Da ist er«, sagte er und eilte prompt fort, um seine Pflicht zu erfüllen.
    Brodhaer wollte sich anscheinend gerade zu einer Besprechung

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