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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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garantiert nicht denken. Nee, darauf kann ich echt verzichten! Weiß der Henker, wo ich da gelandet wäre. Da ist mir das hier schon lieber. Oh Gott! Nicht, dass du das jetzt falsch verstehst –« Ich brach ab und schaute ihn verlegen an. Da er schwieg, fügte ich kleinlaut hinzu: »Ich rede mich gerade um Kopf und Kragen, richtig.«
    Er nickte wortlos. Ich rutschte tiefer in den Sessel hinein. »Blöde Situation gerade, wie?«
    Abermals nickte er wortlos. Darum hielt ich nun besser meinen Mund und interessierte mich dafür brennend für die Bänder an seinem Hemd.
    Allmählich wurde die Stille bedrückend. Zaghaft schaute ich auf und mein Blick traf seine Augen. Sie funkelten leicht. Jedoch nicht verärgert, eher … belustigt! Na warte! Darian lachte innerlich über mich!
    Ich holte bereits Luft, da landete sein Zeigefinger auf meinen Lippen und er schüttelte mit leichtem Tadel den Kopf. Schnell klappte ich den Mund wieder zu.
    Er zwinkerte mir nur zu. Dann gab er mich frei und griff nach dem Cognacglas. Ein fragender Blick traf mich und ablehnend schüttelte ich den Kopf.
    »Demnach hast du ein Portal genutzt«, nahm er den Faden der vorangegangenen Unterhaltung wieder auf. »Seit wann machst du das schon.«
    »Wie, Portal? Was ist das.«
    Wieder beugte er sich nah zu mir herunter und blickte mir fest in die Augen. Nicht einmal eine Briefmarke passte zwischen unsere Nasenspitzen. Und fast meinte ich, er durchforste meine Gedanken. Dem war wohl so, denn schließlich wandte er sich ab. »Du hast wirklich keine Ahnung, wovon ich spreche. Sicherlich ist das auch der Grund für dein Scheitern in Bezug auf den Rückweg.«
    Das brachte meine Stimme zurück: »Wenn du mich jetzt wieder gegen die Wand werfen willst, kannst du das gleich vergessen! Das brauche ich nicht noch mal.«
    Ein Lächeln umspielte seine Züge und er schüttelte leicht den Kopf. »Nein, ich wage zu bezweifeln, dass es diesmal notwendig sein wird. Sollte es dir nicht gelingen, durch das Portal zurückzugelangen, werde ich dich selbstverständlich heimfahren.«
    »Danke für das Angebot«, schnappte ich gekränkt darüber, dass er an meinen Fähigkeiten zweifelte. An den Fähigkeiten, die ich selbst bezweifelte. Aber das musste er ja nicht wissen!
    Wieder einmal schien er meine Gedanken zu lesen, denn er lachte leise. Ich knirschte mit den Zähnen. Das war echt nicht fair! Er bekam scheinbar alles mit, während ich mir wie ein Idiot vorkam.
    »Das bist du in keiner Weise, Faye«, gab er zurück und lachte wegen meines verblüfften Gesichtsausdruckes nochmals. »Du hast mich nur gebeten, nicht mehr in deinem Kopf zu ertönen. Erinnerst du dich.«
    »Und du hältst dich daran.«
    Darian sah mich betroffen an und legte eine Hand auf sein Herz. »Du ziehst meine Integrität in Zweifel? Das schmerzt mich zutiefst.«
    »Pah!« Ich setzte mich aufrecht hin. »Du liest doch die ganze Zeit schon meine Gedanken, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Also plustere dich jetzt mal nicht so auf.«
    Nun lachte er wieder. »Faye, du denkst nicht nur laut, du schreist regelrecht. Wie sollte ich das überhören können.«
    Autsch, Volltreffer! »Du hast alles mitbekommen? Auch das heute Vormittag beim Brunch.«
    Sein Nicken bestätigte meine schlimmsten Vermutungen. Aufstöhnend sank ich zurück in den Sessel. Das war so etwas von megapeinlich, dass ich gar nicht wusste, wo ich als Erstes hinsehen sollte.
    »Sei unbesorgt, Faye. Ich werde deinen Gedanken keinerlei Taten folgen lassen«, meinte er ernst und ich atmete schon auf, stockte jedoch, als er amüsiert hinzufügte: »Es sei denn, du forderst es ein.«
    »Ich hätte jetzt nichts gegen einen Cognac einzuwenden, wenn’s dir recht ist«, entgegnete ich ausweichend. »Vielleicht sogar einen Doppelten.«
    »Mit Vergnügen, Faye.« Darian durchquerte den Raum und steuerte auf das Sofa am anderen Ende hin. Erst jetzt erkannte ich eine kleine Bar direkt dahinter. Eine der gläsernen Karaffen herausnehmend, blickte er plötzlich auf und lauschte. Auch ich meinte etwas gehört zu haben, war mir dessen jedoch nicht sicher.
    »Was –?«
    Keinen Laut, Faye!
    Ich zuckte zusammen, als er wie im Nu aus dem Boden gewachsen vor mir stand. Seine Hand auf meinem Mund erstickte meinen erschreckten Aufschrei. Nochmals mahnte er mich per Geste zu schweigen.
    Und rühr dich nicht vom Fleck, was immer auch geschieht! erklang die zweite Warnung in meinem Kopf. Beklommen nickte ich.
    Genau in dem Moment, als ich das leise Quietschen

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