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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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Ereignisse aus Amandas Perspektive zu sehen.
    Sie hatte sich schützend vor ihn geworfen, bereit, ihr Leben für ihn zu geben, obwohl das nicht notwendig gewesen war. Sie hatte gewusst, dass er eine schusssichere Weste trug. Warum also hatte sie es getan? Warum hatte sie ihr Leben riskiert?
    Die einzige Antwort, die ihm in den Sinn kam, war, dass sie einfach nicht nachgedacht hatte. Sie war ihrem Instinkt gefolgt. Sie hatte ihr Leben riskiert, um ihn zu retten.
    Und er hatte nichts Besseres zu tun gehabt, als ihr böse Blicke zuzuwerfen.
    »Ach, zum Henker.«

18
    Als Pierce und Madison gegangen waren und die Verandatür hinter sich geschlossen hatten, überwältigte Amanda ein grenzenloses Gefühl der Einsamkeit.
    Da Logan ihr keine Beachtung schenkte, hatte sie keinen Grund, sich noch länger im Erdgeschoss aufzuhalten, deshalb ging sie die Treppe hinauf und zog sich in eins der Gästezimmer zurück. Da sie davon überzeugt war, dass Logan heute Abend nicht mehr zu ihr kommen würde, hätte sie auch in ihrem eigenen Zimmer bleiben können, aber der Gedanke, allein in dem großen Bett zu schlafen, war einfach zu deprimierend.
    Stattdessen entschied sie sich für eins der kleineren Zimmer, in dem ein Einzelbett stand. Die Einrichtung des Zimmers war in warmen Brauntönen und verschiedenen Schattierungen eines cremigen Gelbtons gehalten. Keine Spur von Rosen oder anderen Blumen. Amanda liebte dieses Zimmer. Ganz besonders gefiel ihr die Chaiselongue, die am hinteren Ende des Zimmers vor einem großen Panoramafenster platziert worden war. Das war ein kuscheliger Platz zum Lesen, und sie hatte vor, es sich an diesem Abend dort mit einem Buch gemütlich zu machen. Ihre Nerven waren so angespannt, dass sie ohnehin kein Auge zubekommen würde.
    Nachdem sie die Vorhänge zugezogen hatte, schnappte sie sich eine Decke vom Bett und machte es sich auf der riesigen Chaiselongue bequem, um zu lesen.
    Nach ein paar Minuten hörte sie Logans Fußtritte auf der Treppe. Seine Schritte hallten auf dem Holzfußboden am anderen Ende des Flurs wider, wo ihre beiden Schlafzimmer waren.
    Als er nicht augenblicklich den Flur herunterkam, um nach ihr zu sehen, unterdrückte sie die aufsteigende Enttäuschung und blätterte eine weitere Seite ihres Romans um. Es war ja nicht so, dass sie wollte, dass er zu ihr kam. Aber sie hätte sich einfach besser gefühlt, wenn er sie mit flehentlicher Stimme gebeten hätte, ihm die Tür zu öffnen und ihm zu vergeben.
    War es denn zu viel verlangt, dass er sich etwas um sie bemühte? Nach dem Tag, der hinter ihr lag, hatte sie das Gefühl, etwas Aufmerksamkeit verdient zu haben. Nicht, dass sie ihm die Tür geöffnet hätte, selbst wenn er sie darum gebeten hätte. Aber es wäre trotzdem schön gewesen, wenn sie seine Versuche, sich durch die abgeschlossene Tür hindurch zu entschuldigen, hätte abwehren können. Verärgert darüber, dass es ihr anscheinend unmöglich war, sich auf etwas anderes als auf Logan zu konzentrieren, blätterte sie eine weitere Seite um.
    »Du musst ja wirklich eine sehr schnelle Leserin sein. Es ist keine zehn Sekunden her, seitdem du die letzte Seite umgeblättert hast.«
    Bei dem Geräusch von Logans Stimme fuhr sie erschrocken herum und war überrascht, ihn in einer Tür stehen zu sehen, die sie zuvor gar nicht bemerkt hatte; offenbar handelte es sich um eine Verbindungstür zwischen seinem Schlafzimmer und dem kleinen Gästezimmer.
    »Ich habe mich wie ein Trottel verhalten. Kannst du mir verzeihen?«, fragte er und beugte sich im gleichen Moment zu ihr hinunter, um sie auf die Arme zu nehmen.
    »Lass mich gefälligst runter«, verlangte sie empört, als ihr Buch auf den Boden fiel.
    »Wenn du darauf bestehst.« Statt sie loszulassen, ließ er sich der Länge nach auf die Chaiselongue fallen. Sie wurde gegen seine Brust geworfen und er drückte sie noch fester an sich, streckte die Beine aus und lehnte sich zurück.
    »Ich habe dir nicht erlaubt hereinzukommen«, sagte sie und versuchte vergeblich, sich aus seiner Umarmung zu befreien und von seinem Schoß zu krabbeln.
    »Ich habe dich nicht gefragt.« Er legte die Hand unter ihr Kinn und hob es mit sanftem Nachdruck hoch, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. »Sobald du aufhörst herumzuzappeln, erkläre ich dir, warum ich mich heute so dämlich verhalten habe.«
    Das Verlangen, das in seinem Blick lag, war so grenzenlos, dass ihr Körper unwillkürlich darauf reagierte. Doch dann sah sie die Naht, die sich unter

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