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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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den Fällen, wo beide Parteien in gutem Glauben gehandelt haben, erkannten die Gerichte dann aber doch sicher solche Scheidungen nachträglich als rechtskräftig an?«
    »Das haben sie mit Sicherheit nicht.«
    Meredith fühlte sich ein bißchen beschwipst von dem ungewohnt starken Drink. »Wie haben die Gerichte denn dann in solchen Fällen entschieden?«
    »Wenn die Betroffenen wieder geheiratet hatten, wurden sie nicht der Bigamie angeklagt.«
    »Phantastisch.«
    »Aber die zweite Ehe wurde für ungültig erklärt, und die erste mußte rechtskräftig gelöst werden.«
    »Du lieber Himmel!« Meredith sank in einen Stuhl. Sie wußte doch, daß ihre Scheidung rechtskräftig und gültig war. Das mußte sie schon aus dem Grund sein, weil die Alternative einfach undenkbar war.
    Jetzt erst schien Parker zu bemerken, wie sehr sie das alles belastete. Er streckte seine Hand aus und streichelte ihr sanft über das seidige Haar.
    »Selbst wenn Spyzhalski kein Mitglied der Anwaltskammer ist und nie Jura studiert hat, kann deine Scheidung trotzdem gültig sein - solange er das absurde Papier einem Richter vorgelegt und irgendwie unterschrieben bekommen hat.« Sie blickte zu ihm auf. »Ich werde morgen jemand zum Gericht schicken und versuchen herauszufinden, ob die Scheidung registriert ist. Wenn das der Fall ist, brauchst du dir überhaupt keine Gedanken zu machen.«

19
    »Schlecht geschlafen?« fragte Phyllis am nächsten Morgen, als Meredith geistesabwesend an ihr vorbei lief.
    »Nicht besonders. Was steht heute früh an?«
    Der Tag nahm den gleichen nervenaufreibenden Verlauf wie immer, doch gelegentlich hatte sie einen Moment Ruhe, und dann ertappte sie sich dabei, wie sie das Telephon anstarrte und sehnsüchtig wünschte, daß Parker anrief und ihr sagte, daß mit ihrer Scheidung alles in Ordnung sei.
    Es war fünf, als Phyllis endlich meldete, daß Parker am Apparat sei. In plötzlicher Ahnung riß Meredith den Hörer von der Gabel. »Was hast du herausgefunden?« fragte sie ihn.
    »Noch nichts Endgültiges«, antwortete er, aber seine Stimme klang unruhig. »Spyzhalski ist nicht Mitglied einer amerikanischen Anwaltskammer. Ich warte noch auf Nachricht aus dem Gericht. Innerhalb der nächsten Stunden haben wir dann Gewißheit. Bist du heute abend daheim?«
    »Nein.« Sie seufzte. »Ich bin bei meinem Vater. Er gibt eine kleine Geburtstagsparty für Senator Davies. Ruf mich dort an.«
    »Mach ich.«
    »Sobald du Bescheid hast?«
    »Versprochen.«
    »Die Party wird nicht lang dauern, weil Senator Davies mit der Mitternachtsmaschine nach Washington fliegt; wenn ich also schon weg bin, ruf mich daheim an.«
    »Ich finde dich schon. Mach dir keine Sorgen.«
    Sich keine Sorgen zu machen wurde für Meredith zunehmend schwieriger. Sie schimpfte sich selbst hysterisch und lächelte die Gäste ihres Vaters höflich an, aber ihre Panik wuchs. Das Essen war bereits seit über einer Stunde vorbei, und Parker hatte sich noch immer nicht gemeldet. Sie versuchte, sich abzulenken und wanderte durch das Haus, beaufsichtigte das Personal beim Abräumen der Tafel und ging schließlich in die Bibliothek, wo die Gäste sich auf einen Abschiedsdrink zusammengefunden hatten.
    Jemand hatte den Fernseher eingeschaltet, und ein paar Männer standen herum und schauten die Nachrichten an. »Was für eine entzückende Party, Meredith«, sagte die Frau von Senator Davies, aber der Rest des Satzes schien sich in Luft aufzulösen, da Meredith hörte, wie der Fernsehkommentator sagte: »Ein weiterer berühmter Mann, der zur Zeit in Chicago weilt, ist Matthew Farrell. Barbara Walters hat ihn vor kurzem besucht. Einige von Ihnen haben das Interview, das heute abend ausgestrahlt wurde, vielleicht gesehen. Für alle übrigen Zuschauer bringen wir nun einen kurzen Ausschnitt ...«
    Die Gäste, die ausnahmslos Sally Mansfields Kolumne gelesen hatten, nahmen automatisch an, daß es Meredith interessieren würde, was Farrell zu sagen hatte. Aller Augen wandten sich interessiert dem Fernsehgerät zu.
    »Wie fühlen Sie sich in Anbetracht der ständig wachsenden Zahl unerwünschter Firmenübernahmen?« fragte Barbara Walters gerade, und Meredith stellte angewidert fest, daß sogar die Journalistin sich in ihrem Stuhl nach vorne beugte, als sei sie von ihm fasziniert.
    »Ich denke, daß dieser Trend solange anhalten wird, bis Maßnahmen getroffen werden, die dem Einhalt gebieten.« Matt lächelte gelangweilt.
    »Ist irgend jemand vor einer erzwungenen Fusion mit

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