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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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noch. Dämonen können nicht herein, außer …«
    Eine männliche Stimme unterbrach ihn: »Sie dringen durch deine Träume ein?«
    Hunter wandte den Kopf. Ein großer Mann mit zerzaustem roten Haar und unglaublich blauen Augen stand neben der Badewanne. Er trug einen lässigen dunkelblauen Seidenanzug, hatte ein Pentagramm-Tattoo auf der rechten Wange und hielt Hunters Schlangenschwert mit der Spitze nach unten in seinen handschuhverhüllten Händen.
    Leda schien ihn weder zu sehen noch zu hören, denn sie küsste gedankenverloren Hunters Schlüsselbein.
    »Tain?«, hauchte Hunter.
    Er war klar, völlig real, keine Illusion, kein Traum, abgesehen davon, dass Leda weder seine Anwesenheit bemerkte noch mitzubekommen schien, dass Hunter mit jemandem sprach.
    »Mein wilder Bruder Hunter.« Tain hatte immer noch den leichten Waliserakzent, mit dem er früher schon die Frauen verführt hatte. Er hob das Schwert und lehnte die Spitze auf den Wannenrand, für Hunters Geschmack zu dicht an Ledas Genick. »Du hast mich auch verlassen.«
    »Dich verlassen?«, brummte Hunter. »Was zum Henker redest du da? Ich habe dich seit Jahrhunderten nicht gesehen!«
    »Ich war gefangen, schrie nach Hilfe! Aber niemand kam!«
    Hunter musterte ihn von oben bis unten. »Wie es aussieht, bist du entkommen.«
    »Sie hat mich freigelassen, meine Meisterin und meine Geliebte. Sie glaubt, dass sie mich gezähmt hat.« Tain lächelte.
    Es war ein frostiges Lächeln, während seine Augen einen wahnsinnigen Glanz annahmen.
    »Wie ich hörte, vergnügst du dich dieser Tage mit Dämonen«, sagte Hunter. »Das lässt mich an deinem Geschmack zweifeln.«
    »
Sie
wird alles, was sie für mich werden muss. Ich erlebe erotische Wonnen, die du gar nicht kennst.«
    »Tja, da wäre ich mir nicht sicher. Ich habe schon eine Menge erlebt.«
    »Nichts wie das.«
    Tain beugte sich vor und bewegte die Schwertspitze, bis sie Ledas Schulter berührte. Hunter packte die Klinge vorn und stieß die Waffe weg, worauf Tain sie drehte, so dass sie Hunter in die Hand schnitt. Dieser ließ nicht los. Dunkelrote Bluttropfen fielen ins Wasser.
    »Komm mit mir, Hunter! Ich zeig’s dir.« Tain trieb das Schwert tiefer in Hunters Hand. »Es ist Schmerz und Wonne zugleich, eine Macht, wie du sie dir gar nicht vorstellen kannst.«
    Hunter ignorierte den Schnitt. »Jetzt weiß ich, dass der Vampir recht hatte. Du bist echt durchgedreht.«
    »Die, die du geliebt hast, wurden getötet«, sagte Tain, als hätte er ihn gar nicht gehört. »Das hat dir unendlich weh getan. Ich erinnere mich, wie du versucht hast, dir die Pein aus der Brust zu prügeln. Du wusstest nicht, wohin mit deinem Kummer. Ich kann dir helfen, sie zurückzubringen, weißt du? Du kannst wieder bei ihnen sein.«
    Jetzt wurde Hunter wütend. »Und wie? In irgend so einer Beklopptenvision im Kopf? Kommt nicht in Frage!«
    Tain kniete sich neben die Badewanne, die Hand immer noch um das Schwert geschlossen, und berührte mit der anderen Hunters Wange. »Es ist echt. Komm mit mir, dann zeige ich es dir! Du darfst auch die Hexe mitbringen. Du kannst sie beide haben. Wo wir sind, gibt es keine Tabus gegenüber diesen Dingen.«
    Hunter fühlte das glatte Leder von Tains Handschuhen, roch die Würze seines Atems. Tain war real, war hier, aber nur für Hunter. Um was für eine Magie handelte es sich? Sie war stärker als die der Unsterblichen, wies aber nicht den Gestank der Todesmagie auf. Das war Tain. Tains pure Kraft.
    Hunter runzelte die Stirn. »Ist dieser Meister von dir – er, sie, es, was auch immer – derselbe Dämon, der gestern vorgab, Leda zu sein? Der unbedingt von mir geschwängert werden wollte?«
    »Sie kam zu dir, ja. Sie kann hier nicht herein, weil Adrian das Haus zu gut geschützt hat, aber er hat es natürlich nicht gegen mich abgeschirmt.«
    »Obwohl ich allmählich glaube, er hätte besser daran getan.«
    Tain beugte sich noch weiter vor, bis seine Lippen über Hunters Schlüsselbein strichen. »Ich brauche dich, Hunter! Von all meinen Brüdern bist du derjenige, der mich am besten versteht.«
    »Wieso? Weil du denkst, ich sei auch wahnsinnig? Es ist nicht dasselbe, ob man bescheuerten Mist anrichtet, weil einem egal ist, was passiert, oder ob man sich das Hirn von einem Dämon verquirlen lässt. Deine Sadomasospiele darfst du gern allein weitertreiben!«
    Tain sah zu ihm auf, so dass Hunter direkt in seine tiefblauen Augen blickte. Hinter dem Wahnsinn erkannte er etwas, das immer
     noch Tain

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