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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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zurück und lächelte Ledas Lächeln. »Nein,
du
kannst an nichts anderes denken. Du stellst dir vor, wie Leda vor dir kniet, damit du sie unterwirfst. Du sehnst dich danach, hast nur Angst, es zuzugeben. Bei mir kannst du diese Phantasie ausleben.« Sie kniete sich vor ihn und hielt ihm abermals die Peitsche hin. »Mach mit mir, was du insgeheim mit ihr machen willst! Du kannst sie genau so haben, wie du willst, eine Ewigkeit lang. Ich kann deine Leda-Sklavin sein.«
    Hunter kochte innerlich vor Zorn. Dieser Dämon weckte eine tief vergrabene Wut in ihm, die selten zutage trat. Die Wut, die er empfunden hatte, als er hundert Efreeten auf einen Streich niedermetzelte. Kehksut konnte Hunter so viel foltern, wie er wollte, aber er durfte Leda nicht benutzen.
    Zwar waren die verzauberten Fesseln nicht zu lösen, doch mit seiner Magie konnte Hunter die Leda-Illusion zerstören. Der Dämon schimmerte, changierte zwischen männlich und weiblich, ehe er wieder weibliche Gestalt annahm. Immer noch trug er das Korsett und die Stiefel, doch sein Haar war glatt und schwarz, sein Gesicht schmal, nicht mehr Ledas.
    Er schmollte. »Du bist ein Spielverderber.«
    »Und du ein miserabler Gedankenleser.«
    Hunter hatte sich Leda nicht als seine Sklavin erträumt. Ja, er wollte durchaus heiße Spiele mit ihr veranstalten, doch er wollte auch weit mehr als das von ihr. Er träumte davon, wie ihr Gesicht erstrahlte, wenn sie ihn sah, so wie in dem Moment, als er in Septimus’ Büro kam. Sie hatte nicht gewusst, dass er ihr die Freude, ihn zu sehen, anmerkte, und dennoch war sie da gewesen.
    Und er malte sich aus, wie sie neben ihm schlief, ruhig und gleichmäßig atmend, genau wie letzte Nacht. Eine Stunde lang hatte er sie beobachtet und nicht genug bekommen können. Auch nicht von ihrem verärgerten Stirnrunzeln beim Frühstück, weil sie sich gestritten hatten. Und von ihrem Wunsch, sein Kind zu bekommen.
    Der Dämon hatte keine Ahnung, was Hunter sich wirklich wünschte, weil er nichts von Liebe verstand. Lust, Gier, Neid, geleugnetes Begehren, ja. Liebe und Sicherheit, nein.
    Die Dämonenfrau beugte sich vor und leckte seine Brustwarze mit einer festen geübten Zungenbewegung. Seine Muskeln zuckten.
    »Ich bin es leid«, sagte er. »Verrate mir, wieso du Sadomasospiele mit Unsterblichen veranstalten willst!«
    »Mach mit, Hunter!« Tains Stimme erklang aus der Dunkelheit, bevor er wenig später in den Lichtkegel trat. Unwillkürlich fragte Hunter sich, was sonst noch im Schatten verborgen sein mochte – Gebäuderückseiten wie in einer Theaterkulisse?
    »Es wird dir gefallen«, fuhr Tain fort.
    Hunter wandte den Kopf und wollte Tain in die Augen sehen, doch dieser wandte den Blick ab.
    »Klar doch«, raunte Hunter. »Der Wahnsinnige erzählt mir, dass ich Spaß an Folter haben werde.«
    »Zuerst tut es weh.« Tain kam an Hunters Seite und lehnte sich neben ihn an die Wand. Er war mittelalterlich gewandet, trug ein Kettenhemd unter einem Wappenrock. Die winzigen Kettenringe spannten sich über seinen breiten Schultern. Sein rotes Haar fiel ihm offen über den Rücken, und das Pentagramm-Tattoo zeichnete sich scharf auf seiner gebräunten Wange ab.
    Die Dämonin hob die Finger, um Tains Gesicht zu streicheln, wobei Hunter bemerkte, dass sie es sehr sorgfältig mied, das Tattoo zu berühren. Tain drehte seinen Kopf und küsste ihre Handinnenfläche. Er schloss die Augen einen winzigen Moment zu spät, denn Hunter hatte noch das angewiderte Funkeln gesehen.
    »Tain«, sagte Hunter und schickte ihm weiße Magie.
    Der Dämon fing sie ab, als sie Tains Wange erreichte. Tain runzelte die Stirn. Zugleich leuchtete die Peitsche auf und wurde zu einem langen gebogenen Messer. Bei diesem Anblick glühten Tains Augen.
    »Nicht für dich, mein Süßer«, erklärte die Dämonin. Sie drehte sich wieder zu Hunter. »Er muss lernen.«
    Hunter dachte an die Narben, die er am Abend zuvor auf Tains Oberkörper gesehen hatte. Seine Hände und sein Gesicht waren unversehrt. Wie viel von seinem Oberkörper mochte der Dämon schon zerschlitzt haben?
    »Lass sie dich lehren!«, flüsterte Tain.
    »Bei Adrian habe ich einen Fehler gemacht«, sagte die Dämonin beiläufig. »Ich wollte ihn zu schnell brechen, und seine verfluchte Hexe ruinierte alles. Ich hätte ihn langsam zähmen sollen, so wie meinen Geliebten.«
    Sie lächelte, als Tain mit der Hand über Hunters Oberkörper glitt. Markierte er die Linie für den ersten Schnitt?
    Tains Finger

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