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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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zu helfen. Hätte ich ihn nur festgehalten, bevor der Dämon ihn fortschleppte … Aber ich war zu langsam, zu geschwächt.« Er umklammerte das Geländer, so dass das Holz unter seinen Fingern knackste.
    »Du tust es für Amber, stimmt’s?«
    Er nickte, ohne sie anzusehen. »Das ist meine Vereinbarung mit Isis. Sie gab Amber ihr Leben zurück, ich bleibe hier und lasse meine Brüder ihren Teil erfüllen.«
    »Ja, ich verstehe, wie hart das sein muss«, sagte Leda. »Hunter hat eine Menge für mich getan – mehr als irgendjemand sonst. Und als er verletzt war, konnte ich ihm nicht helfen.«
    »Du bist keine Unsterbliche.«
    »Das weiß ich, aber ich bin eine verdammt mächtige Hexe, und ich hätte
irgendetwas
tun müssen!«
    Jetzt erst sah Adrian sie an. »Du kannst etwas tun. Wenn die Zeit gekommen ist, kannst du dem Dämon in den Hintern treten, und du kannst helfen, Amber zu schützen. Räche Hunter, so wie ich vorhabe, Tain zu rächen!«
    Sie war froh, dass er ihr nicht sagte, sie sollte auf Abstand bleiben, sich verstecken und die anderen kämpfen lassen. Er wusste, was in ihr vorging, erkannte die Wut, die Schuldgefühle und die Angst um Hunter.
Räche ihn!
Ja, das konnte sie tun!
    Sie nickte, und Adrian lächelte. Sie verstanden einander.
     
    Leda war eine Woche bei Amber, bis sie endlich Neues erfuhren. An den Tagen, an denen sie nichts hörten oder sahen, half sie Amber, über Kehksut zu recherchieren und die Zauber ausfindig zu machen, die ihn stoppten, ebenso wie jene, mit denen sie die Brüder aufspüren könnten. Als Erste meldete sich Samantha, die erzählte, dass Fulton und sie immer noch nach ihrer Mutter suchten. Sie wollten die Hoffnung nicht aufgeben.
    Am Ende der Woche berichtete Lexi, die Werwölfin, die eine Spur von Darius hatte, dass sich die Lage in Manhattan zuspitzte und Darius dortbleiben wollte, um zunächst einmal herauszufinden, was vor sich ging. Aus Schottland hörten sie nichts, außer dass mehrere Hexen des dortigen Zirkels ermordet worden waren. Die Stimmung im Haus war entsprechend gedrückt.
    In der Nacht des dunkelsten Mondes lag Leda wach in ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie vermisste Hunter, Schmerzlich sogar. Er war in ihr Leben getreten, und ohne ihn fühlte es sich furchtbar leer an. Sein verwegenes Lächeln fehlte ihr, seine tiefe Stimme, das verführerische Brummen, bevor er sie küsste. Sie vermisste seine Sanftheit im Umgang mit Tieren und seinen beeindruckenden Mut gegenüber Feinden. Er wusste, dass er Angst haben sollte, weigerte sich aber einfach.
    Heiße Tränen strömten ihr über die Wangen, als sie sich erinnerte, wie er im weißen Lichtschein vor Septimus’ Club geschwebt und sie mit vollkommen fremdem Ausdruck angesehen hatte. Er hatte sie nicht wiedererkannt, und das tat entsetzlich weh.
    Zunächst nahm sie nur verschwommen wahr, dass Mukasa in der Dunkelheit knurrte. Dann jedoch brüllte er warnend und verstummte sogleich wieder. Leda sprang aus dem Bett, streifte sich ihre Schuhe über und rannte los, bevor sie richtig registrierte, was sie tat. Im Nachthemd eilte sie die Treppe hinunter. Adrian, Valerian, Sabina und Amber liefen ebenfalls herbei.
    Adrian versuchte, Leda aufzuhalten, bevor sie die Hintertür öffnete, doch ihre Angst um den Löwen überwog jede Vorsicht, und sie riss die Tür auf.
    Hunter lag auf der hinteren Veranda, sein nackter Körper zusammengekrümmt. Seine Haut hatte sich neu gebildet, rosig und dünn, seine Wangen waren aufgeschürft, seine Nase gebrochen. Den einzigen unversehrten Flecken seines Körpers stellte das Pentagramm-Tattoo auf seinem Bauch dar.
    Mukasa stand vor ihm, leckte ihm das Gesicht, trat aber beiseite, als Leda sich neben Hunter kniete. Adrian ging auf der anderen
     Seite in die Knie und legte sachte eine Hand auf Hunters Schulter.
    »Soll ich einen Krankenwagen rufen?«, fragte Valerian.
    »Nein, er hat das Gröbste überstanden«, antwortete Adrian matt. Er berührte die länglichen Narben auf Hunters Rücken. Was sie bedeuteten, war ihm klar: Der Dämon hatte ihn gefoltert, ihm tief ins Fleisch geschnitten. »Sein Körper heilt sich selbst.«
    Leda hob Hunters Kopf in ihren Schoß und strich ihm das Haar glatt, das schmutzig und feucht war. Bartstoppeln überschatteten sein Kinn und seine Wangen, und sein Körper war voller Schmutzschlieren.
    In diesem Moment war es ihr vollkommen gleich, ob er wusste, wer sie war, oder nicht. Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Lippen, die sich rissig

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