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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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»Mein Name ist Manannán Mac Lir. Niniane, die Königin der Sidhe, ist meine mich liebende Mutter; Lir, der Gott des Meeres, mein Vater.«
    Adrian nahm das Schwert herunter, auch wenn er es nicht losließ. Hinter ihm lachte Hunter kurz auf. »Tja, das haben wir gerade noch gebraucht. Noch ein verdammter Halbgott!«
    »Nein«, widersprach Leda und lächelte Mac zu, »ein weiterer Halbgott ist genau das, was wir brauchen!«
     
    In derselben Nacht wachte Leda auf, als Hunter sich aus dem Bett rollte und aus dem Zimmer rannte. Kurze Zeit später hörte sie, wie die Hintertür zugeschlagen wurde, dann das leise Klingen der Windspiele. Für einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, ihn allein mit seinen Träumen ringen zu lassen, aber dann entschied sie, dass sie ihn schon oft genug alleingelassen hatte.
    Also zog sie sich ihre Jeans unter dem Nachthemd an, schlich leise die Treppe hinunter und nach draußen auf die hintere Veranda. Hunter lehnte am Geländer und blickte ins finstere Grün hinaus. Er trug nichts als eine Jeans, obwohl es ziemlich kühl war. Der Mond beleuchtete die rosa und weißen Narben auf seinem Rücken, üble Furchen, die sich durch seine gebräunte Haut zogen. Zwar war er wieder geheilt, doch diese Narben würden ihm noch für Jahrhunderte bleiben.
    Mukasa lag unter ihm im Gras, so regungslos, dass man im Mondschein glauben konnte, er wäre aus Marmor, würden seine Augen nicht so funkeln.
    Leda schloss leise die Tür hinter sich und ging zu Hunter. »Alles in Ordnung?«
    Er sah sie an. »Nur ein Traum. Ich wollte dich nicht wecken.«
    »Von dem Dämon?«
    Er stemmte sich von der Brüstung ab und sank auf die hölzerne Hollywoodschaukel, die unter seinem Gewicht ächzte. Im Haus war alles still und dunkel. Niemand kam, um nach ihnen zu sehen.
    »Ein Traum von einer Tonne Dreck, die auf mich fällt.« Seine Hand auf der Rückenlehne der Schaukel zitterte. »Eines der schrecklichsten Dinge, die mir je zugestoßen sind.«
    »Es mit anzusehen war auch so ziemlich das Schrecklichste für mich.«
    »Ich wusste, dass ich nicht sterben würde«, erklärte er mit seltsam matter Stimme. »Ich wusste, dass ich ewig da unten liegen könnte, ohne Licht und Luft.« Er blickte zu ihr auf. »Aber das Schlimmste war, dass ich dich nie wiedersehen würde.«
    Sie setzte sich neben ihn und schaute ihm in die Augen. »Ich hätte alles getan, um dich da herauszuholen. Niemals hätte ich dich in dem Spalt gelassen. Auch Mukasa fing schon an, sich mit seinen Krallen durch den Asphalt zu graben. Und dann kam Kali zu dir. Du bist nicht allein, Hunter!«
    »Aber ich könnte am Ende allein sein.« Seine Augen blickten vollkommen ernst. Keine Spur von dem verwegenen Hunter, dem verspielten Unsterblichen – da war nur noch der Krieger, der mit nichts als Einsamkeit in seinem Innern lebte. »Vielleicht haben Kali und die Undine das gemeint, als sie sagten, dass ich eine Wahl treffen muss. Die Wahl, allein zu sein.«
    Leda umfasste sein Gesicht mit ihren Händen. »Das weißt du nicht. Das große Opfer, von dem sie gesprochen haben, könnte auch sein, dass du die Finger vom Kaffee lässt.«
    Er grinste nur sehr verhalten. »Das wird nie passieren.«
    Leda stand von der Schaukel auf und stellte sich zwischen seine Beine. »Du bist nicht allein, Hunter! Du hast mich und Mukasa, und du bist bei deinem Bruder und seinen Freunden. Hier bist du sicher.«
    »Ich weiß.«
    Sie hockte sich rittlings auf seinen Schoß. »Du kannst ohne Angst schlafen. Kein Dämon kommt an dich heran!«
    »Du bist wundervoll, wenn du die Beschützerin mimst.« Er streichelte ihre Arme. »Ganz zu schweigen davon, wenn du schläfst. Habe ich dir schon einmal gesagt, wie ungemein gern ich dir beim Schlafen zusehe?«
    »Wenn mein Gesicht ins Kissen geknautscht ist?«
    »Wenn dein Haar dich vollständig umrahmt und deine Augen geschlossen sind. Dann siehst du so friedlich aus.« Er strich durch ihr Haar. »So will ich dich für immer in Erinnerung behalten.«
    »Rede nicht, als würdest du gleich wieder verschwinden!«
    »Noch nicht.« Seine Stimme wurde zu einem Flüstern. »Nicht heute Nacht.«
    Seine Lippen waren wundervoll warm in der kühlen Nacht, als er sie zu sich zog. Er glitt mit den Händen unter ihr Nachthemd, und seine rauhen Handflächen bewegten sich über ihren nackten Bauch bis zu ihren Brüsten.
    Sie küssten sich eine lange Zeit, während der Wind Leda mit einer Kälte kitzelte, die sie kaum fühlte. Hunters Bartstoppeln rieben an ihrer

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