Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
Vom Netzwerk:
argumentierte Hunter an Adrian gewandt. »Wir bringen Kalen zurück zu Amber, wecken ihn auf und gehen dann auf die Jagd.«
    »Ach nein, das geht nicht«, erklang Kehksuts Stimme. »Das wäre zu schade!«
    Der Dämon kam in seiner weiblichen Gestalt auf sie zu, in einem roten engen Kleid und unglaublich hohen Schuhen. Adrian packte den Speer, bereit zum Kampf, als Kehksut vor Hunter und Samantha stehen blieb.
    »Habt ihr mir ein Geschenk mitgebracht?« Sie strich mit einem blutroten Fingernagel über Samanthas Wange. »Ein Halbdämon. Minderwertiger als ein niederer Dämon. Für mich nichts als Speis und Trank.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Unterlippe.
    Hunter schickte Samantha von seiner Magie, um sie zu schützen, worauf die Dämonin ihn verächtlich ansah. »Ist sie dein Spielzeug?«
    »Du kriegst wohl nie genug von diesen Dominakostümen, was?«, fragte Hunter angewidert.
    »Gefalle ich dir so nicht?«, schnurrte Kehksut. »Vielleicht möchtest du dich lieber anders an mich erinnern.«
    Das rote Kleid verschwand, und die weibliche Gestalt wandelte sich in einen großen muskulösen Mann. Er hatte langes schwarzes Haar und ein sinnliches Gesicht. Und seine Kleidung wurde zu der Lederrüstung, die Hunter zuletzt bei Menschen in jenen Ebenen gesehen hatte, die heute zu Ungarn gehörten. Ja, er erinnerte sich an diesen Dämon, mit einem blutigen Schwert in der Hand, gleich nachdem dieser Hunters Frau durchbohrt hatte.
    Der rasende Zorn, der sich in ihm regte, ängstigte und erregte ihn gleichermaßen. Das also war der Dämon: derselbe Ewige, der Hunters Frau und Kinder getötet und ihm das Leben zur Hölle gemacht hatte. Derselbe Dämon, der schallend gelacht hatte, als Hunter vor Wut tobte.
    Jetzt lachte der Dämon wieder. Hunter sprang auf ihn zu, weit mit dem Schwert ausholend, um dem Dämon den Kopf abzuschlagen. Er hörte, wie Adrian altägyptische Worte rief, einen Kriegsschrei, der jeden Sterblichen zu Tode erschreckt hätte. Doch noch ehe Schwert und Speer den Dämon trafen, wurde alles schwarz.
     
    Tain trat in Kettenhemd und Wappenrock aus dem Schatten und betrachtete die drei Krieger in der Mitte des Raums. Sie standen Rücken an Rücken in einem Kegel aus weißem Licht, die leeren Gesichter nach oben gerichtet. Ferrin lag ausgestreckt vor Adrian, Hunters Schwert zu dessen Füßen und Kalens Speer vor ihm auf dem Boden. Drei Unsterbliche. Drei Brüder. Sie waren fast komplett. Und eine junge Frau, die im Schatten kauerte. Ihre Aura war ungewöhnlich, befleckt von Todesmagie, die mit ihrer Lebensmagie focht.
    »Wer ist das?«, fragte Tain neugierig.
    »Ein Leckerbissen«, antwortete Kehksut-Culsu-Amadja. »Deine Brüder haben sie uns mitgebracht.«
    Tain streckte seine Finger nach ihr aus, ohne sie zu berühren. »Eine Unschuldige.«
    Kehksut schnaubte verächtlich. »Kein Mensch ist vollkommen unschuldig. Ich spare sie mir als Zwischenmahlzeit auf.«
    Tain musterte die junge Frau von oben bis unten, aber die Anwesenheit seiner Brüder, die ihm nach so langer Zeit so nahe waren, lenkte ihn ab. Er drehte sich weg. »Hast du die Hexe Christine zu den anderen zurückgeschickt?«, fragte er Kehksut.
    »Ja, wie du gewünscht hast.«
    Tain wanderte im Kreis um die drei Unsterblichen herum. Eine Locke seines roten Haars kitzelte an seinem Tattoo. Kalen und Adrian hatten dunkles Haar, wie Dämonen, Hunters Haar hingegen war heller.
    »Es sieht meinen Brüdern ähnlich, erst zuzuschlagen und später nachzudenken«, bemerkte er.
    »Ja, scheint so.«
    »Drei haben wir, einer fehlt noch.« Tain umrundete seine Brüder noch einmal. Eine seltsame Mischung aus Bedauern und Sehnsucht überkam ihn. »Und dann ist es vorbei. Ich bin das alles so leid!«
    »Ich weiß, Liebster.« Der Dämon nahm wieder seine weibliche Gestalt an und berührte Tains Wange, allerdings nicht die mit dem Tattoo. »Wollen wir feiern?«
    Sie benetzte ihre Lippen mit ihrer leuchtend roten Zunge. Tain runzelte die Stirn.
Dämonen
. Sie dachten fortwährend an Sex und sonst an kaum etwas.
    »Nicht jetzt«, antwortete er streng. »Ich will nachdenken – allein.«
    Die Dämonin wollte widersprechen, überlegte es sich jedoch anders und nickte nur. »Wie du willst, Geliebter. Du weißt, dass du nur nach mir zu rufen brauchst.«
    Sie legte ihre Finger auf Tains Lippen, bevor sie sich abwandte und davonschlenderte. Ihre Hüften schwang sie besonders aufreizend, um Tain zu gefallen.
    Später.
Tain würde sich wieder an ihrem wunderschönen

Weitere Kostenlose Bücher