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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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bescheiden. Alvarez schüttelte den Kopf. „Ich bin erstaunt..“ „Weil wir beide jung sind?“ fragte Caroline herausfordernd. Das auch, aber er hatte nur gehört, dass beide keine Schulbildung hatten, nur Geld ausgaben und keinen Beruf erlernten, aber jeder konnte sich irren, auch ein Alvarez!
    „Und wie läuft das Geschäft?“ fragte Alvarez. „Gut, sehr gut sogar,“ sagte Caroline. Lily lachte und zog ihren Rock über ihr nacktes Knie. „Ja, unsere Namen helfen natürlich, jeder will vom alten Adel aus Europa abstauben..“ Alvarez lachte auf. Er konnte sich gut vorstellen, dass diese eingebildeten Amerikaner zwei so schöne junge Frauen um sich haben wollte.
    „Wie als ist der Musikproduzent?“ fragte er. „Um die fünfzig, alter Lustknabe,“ meinte Caroline trocken und mit einer Stimme, als wäre sie eine alte Frau mit unzähligen Jahren Lebenserfahrung. Es erinnerte Alvarez an Catarinas Geständnis und es war vielleicht diese Vergangenheit, die ihr Recht auf diese Stimme gab.
    „Der hat Caro am ersten Tag gleich auf den Po gegriffen,“ fügte Lily hinzu. Auch hier hörte Alvarez keine junges Mädchen, kaum älter als seine Tochter, sondern Schmerz, Bitterkeit und Abscheu Männern gegenüber. Was war nur mit diesen zwei schönen Frauen geschehen?
    „Und ich habe ihn gesagt, wenn er das noch mal macht, bekommt er einen Aufschlag auf den Preis.“ Das war seine Tochter, schlagfertig und geschäftstüchtig! Wie schade, dass ihr Catarina die Jugend und Kindheit geraubt hatte!
    „Und die Antiquitäten sind für den Typen?“ fragte er. „Für die Penthousewohnung von einem Hollywoodstar, der bildet sich ein, er braucht alten Flair in neuen Mauern..“ Lily seufzte. Sie versuchte ihm das noch immer auszureden, was nicht einfach war, weil der Mann dachte, er hätte Geschmack für sich gebucht. „Wenn ich ihn anders überzeugen kann, lagere ich die Möbel für den nächsten Auftrag...“  Caroline lachte. „Lily meinte damit, dass ich bald einen neuen arrangieren soll.“
    „Es würde hier in Argentinien auch genug Menschen geben, die sich von euch die Wohnung einrichten lassen würden...“ „Ja, sicher, aber wir sind zur Zeit nur zu zweit,“ erinnerte Caroline Alvarez. „Das kann sich ändern.“
    „Wir haben Hilfskräfte, vorwiegend Studenten, aber die muss man auch koordinieren..“ Lily seufzte. Sie war kreativ, ihre Schaufenster waren immer ein Gesprächsthema gewesen, aber Caroline hatte nicht nur eine Hand zu verkaufen, sondern auch Menschen wie ein General zu kommandieren. Sie selbst war viel zu nett und Caroline war auch besser mit Zahlen.
     
    Alvarez sah wieder zu Philippe, der einem Burschen die Zügel des Ponys überreichte und mit Alessandro auf sie zukam.
    Er nahm, wie auch Alessandro den Helm auf dem Weg ab. Die zwei redeten miteinander, irgendetwas musste Alessandro zu Philippe gesagt haben, Philippe hielt inne und griff mit einer Hand auf Alessandros Schulter. Der lachte laut und sehr spöttisch auf.
     
    „Senior Alvarez,“ grüßte Alessandro Geraldo und gab ihm die Hand. „Alessandro, schön, dass du Zeit gefunden hast..“ „Gerne, für meinen Cousin immer. Philippe, stell mir doch deine Frau vor!“
    Alessandro war ein hübscher Kerl, tiefblaue Augen, das kantige Gesicht, ein Solanas eben mit den Augen eines englischen Lords. Lily fand, er sah ein wenig wie ein Drogenjunkie aus, weil er blaue Schatten unter den Augen hatte, so als hätte er tagelang nicht geschlafen, er hatte auch eingefallene Wangen und war sehr mager, dagegen wirkte der athletisch schlanke Philippe beinahe dick. Er starrte Lily an, als hätte er das erste mal eine blonde Frau gesehen.
    „Lily, Alessandro, mein Cousin. Mach dir keine Mühe, sie mag keine Pferde,” fügte er hinzu und setzte sich neben Caroline auf den Stuhl und streckte seine Beine aus und sah auf seinen blutigen Verband. Es tat höllisch weh, aber er wollte nicht jammern. Was würde Alvarez von ihm denken - er sei ein Schwächling!
    Lily sah die Wunde und griff vorsichtig nach seiner Hand. „Mist, Philippe, du musst zum Arzt, das kann sich entzünden.“  Alvarez schüttelte den Kopf. „Sie hat Recht, komm, wir nehmen die Damen mit..“
     
    Alessandro sah sich nun auch die Hand von Philippe an. „Hast du damit gespielt?“ fragte er entsetzt. „Ist halb so schlimm, wirklich..“ „Du bist ein Idiot, Philippe, es ist deine Rechte!“ sagte er mit einem Kopfschütteln. Ohne rechte Hand kein Polo, dass wusste doch jeder! Sein

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