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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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– Fuck!
     
    Er rieb sich die Augen und schüttete sich Wasser ins Gesicht. Seine weiße Jeans hatte nun nasse Flecken. Das trocknete, bis er zum Spiel ging. Das Spiel – zu hoffen war nur, dass Harting sich nicht jetzt schon die Konkurrenz ansehen wollte und bis morgen, Sonntag, wartete. Alessandros Magen schmerzte bei dem Gedanken, dass er mit Harting zusammentreffen musste. Das schlimmste war, dass es eine Zeit gab, in der er ihn wirklich geliebt hatte, wie einen Vater.
    Harting hatte ihn jahrelang wie einen Sohn behandelt und alles endete in der Katastrophe als Harting Heather Conway heiratete. Heather, die blonde, wunderschöne Heather, die ihn mit ihren großen, blauen Augen ansah - wie Lily. Ja, Lily erinnerte ihn an Heather. Und auch Lily war verheiratet und wahrscheinlich genauso hinterhältig wie Heather. Alle Weiber waren es.

 
     
     
    Peter Harting war gut gelaunt. Das kam nicht so oft vor, wenn er in England war, und auch noch als er zu den Polofeldern kam. Heute war eigentlich ein uninteressantes Spiel. Der Russe mit seiner Mannschaft spielte gegen die Matadors. Peter Harting wusste ohnehin, dass die Matadors mit ihrem Argie gewinnen würden, auch wenn der Argentinier Antonio Rozos in den letzten Spielen nicht immer seinem Handicap gerecht zu werden schien. Aber gegen eine Mannschaft, die dieser Vladimir zusammengestellt hatte, da hatte selbst ein einarmiger Argie noch eine Chance. Harting hatte vor einigen Wochen einen Blick auf die Aufstellung geworfen und sie gleich abgeschrieben. Selbst die Nummer drei war ein unbekannter Amerikaner, den er noch nie hat spielen sehen.
     
    Harting spazierte durch die Menge, denn viele hatten das warme Wetter zum Picknick auf dem grünen Rasen genutzt und einige Kinder liefen herum. Einige Zuschauer und Spieler erkannten und begrüßten ihn, aber der Großteil der anwesenden Spieler war in den Spielerrängen rechts von den Ponys und dorthin ging auch Harting.
     
    Einige Spieler oder auch Stallburschen ritten die Ponys entlang des Feldes warm.
     
    Wirklich schöne Ponys, dachte Harting. Argentinisches Fleisch, bessere Pony gab es nicht.  Dagegen kamen andere Züchter kaum an. Musste wohl die argentinische Luft und das Futter sein, dachte er. Erst kürzlich hatte er Philippe losgeschickt, um Ponys zu kaufen. Nicht alleine, denn dazu vertraute er diesem degenerierten Adeligen zuwenig. Der brachte den letzten Cent mit Alkohol durch oder kaufte irgendeinem verarmten Künstler eine hässliche Skulptur ab, wenn sie ihm gefiel. Das war auch so ein Spleen von dem versoffenen Schönling. Philippe war nur widerwillig gegangen, lag wohl daran, dass sich herumsprach, dass Harting Ana hatte.
    Noch so ein argentinisches Fleisch  - seine Ana. Seine, die er nicht mehr hergeben würde, schon gar nicht, wo sie schwanger war, mit seinem Kind! Wer hätte gedacht, dass es jetzt plötzlich mit einer Siebzehnjährigen funktioniert?! Und noch dazu sollte es ein Junge werden. Dafür würde er ihr das gesamte Ölimperium ihres argentinischen Vaters zu Füßen legen. Wie er das allerdings anstellen wollte, war ihm nicht klar. Ana und dieser blonde Franzose wollten immer mehr Geld und seine Banken gaben es unwillig. Hoffentlich beendete Ana diese Rachefeldzug, wenn das Kind mal auf der Welt war. Seine Geduld war nämlich auch begrenzt. Harting sah wieder auf das Spielfeld, nachdem er die Zuschauer eingehend studiert hatte. Es waren sehr viele anwesend, obwohl es sich nur um eines der ersten Spiele handelte.
     
    Die Zuschauer wurden gebeten, hinter die Sperrlinie zu treten und den Rasen freizumachen. Schließlich sollte niemand von einem Ball erschlagen werden. Harting hatte zwar noch nie gesehen, dass ein Zuschauer den ungefähr einen Kilogramm schweren Plastikball an den Kopf bekam, aber er hatte davon gehört.
     
    Harting hatte zur gleichen Zeit als die Parade begann, auch die Spielertribüne erreicht, die erstaunlicherweise ebenfalls voll besetzt war. Alle argentinischen Spieler waren anwesend. Es war merkwürdig, dass bei so einem Spiel so viele Spieler anwesend waren. Denen musste heute langweilig gewesen sein, dachte er. Nicht mal Philippe spielte heute, der sonst immer gut für Menschenaufläufe sorgte.
    Ana war müde gewesen, sonst wäre sie mitgekommen, aber nach dem Prüfungsstress und der Schwangerschaft brauchte sie ein wenig Erholung. Harting unterstelle ihr allerdings, dass sie nicht kam, weil weder ihr Vater von der Schwangerschaft etwas wusste, noch Philippe – und

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