Schatten der Vergangenheit (German Edition)
an.
„Durch die Türe, wie jeder normale Mensch!“
„Die war verschlossen!“
Wo war nur sein Mobiltelefon? Hatte er das auf die Kommode im Flur gelegt, so wie es seine Angewohnheit war? Jetzt könnte er es brauchen.
„Setzen Sie sich!“ forderte Benjamin Arthur auf.
„Ich will mich nicht setzen. Sie verschwinden oder ich rufe die Polizei!“
Der Blick dieses blonden Juden brachte ihm Schweiß auf die Stirn. Was wollte der von ihm? Das war der Dank, dass sein Großvater gegen diese verdammten Nazis gekämpft hatte!
„Sie können gerne die Polizei rufen. Die wird sicher auch an den Fotos interessiert sein...“
Benjamin griff nach den Fotos, die vor ihm lagen und warf sie mit einer ausholenden Handbewegung zu Füßen von Arthur McKenney.
Arthur war etwas kurzsichtig, weigerte sich aber standhaft, permanent eine Brille zu tragen und so musste er die Augen zusammenkneifen, dass er erkennen konnte, was auf den Fotos war, ohne sich zu bücken.
Er wurde blass... Da war er und auch Gordon und natürlich Philippe...und der Teppich, ja der rote Aubusson Teppich an den er vorhin noch gedacht hatte.
„Woher kommen diese Fotos?“
Es war nicht so sehr eine Frage an Ben, als an sich selbst. Natürlich, dieser verdammte Jude hatte sich diese besorgt, wenn auch nur die Hälfte der Gerüchte stimmte, dass dieser mal ein hohes Tier im Israelischen Geheimdienst war. Henry, dieses Schwein hatte die Fotos ohne ihr Wissen gemacht...
„Interessante Fotos…oder?“ fragte Ben langsam und musste seine Wut unterdrücken.
Seine sehr große Wut auf diesen grauhaarigen, schlanken Mann vor sich, der ihn mit so einer Arroganz ansah, dass er ihn am liebsten an Ort und Stelle erschossen hätte.
Aber das wäre ein zu schneller Tod gewesen. Dank Vladimir hatte er rasch herausgefunden, wo Arthur McKenney seinen Zweitwohnsitz hatte und den Rest hatte Ari besorgt, der jetzt im Nebenraum wartete.
„Ach Gott, das sieht nur so aus...“ versuchte Arthur den Inhalt der Fotos herunterzuspielen.
„Nehmen Sie nicht Gott in den Mund. Sie haben von Gott keine Ahnung!“ sagte Ben mit lauter Stimme.
„Der wollte es doch... Der Junge war immer pervers und immer wild auf Sex! Bis jetzt, wie jeder weiß!“
Ben atmete tief durch.
„Wer war daran noch beteiligt, außer Gordon Peston-Apsen?“ fragte er langsam.
„Niemand.“
Benjamin war aufgestanden. Er überragte Arthur McKenney um einen Kopf – und wog sicher fünfzig Kilogramm mehr.
„Ich frage nur noch einmal – und wenn Sie diesen Raum ohne eine Kugel im Kopf verlassen wollen, sagen Sie mir das...“
Jetzt wurde Arthur noch blasser und kalter Schweiß lief ihm über die Stirn und den Rücken.
„Sie können mich doch nicht umbringen!“ jammerte er.
„Ich bringe niemanden um. Ich nenne es Gerechtigkeit!“ sagte Benjamin langsam und kam auf Arthur zu.
Arthur wich zurück in Richtung Türe, aber dort stand plötzlich Ari mit einem Revolver.
Arthur sah zwischen Ari und Ben hin und her.
„Was soll das! Es tut mir leid. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten...“
Verdammt, verdammt, er hätte sich nie mit dem Juden anlegen sollen.
„Wer war an diesen perversen Spielen noch beteiligt?“ fragte Ben abermals.
Arthur stand nun zwischen ihm und Ari. Er konnte nicht ausweichen. Er versuchte es auch gar nicht, denn einer hatte eine Waffe und sah so aus, als könne er diese auch bedienen.
„Manuel Heldenberg, Charles Wick... Von den anderen weiß ich nichts“, stotterte er.
Ben nickte Ari zu. Arthur atmete erleichtert auf, aber zu früh, denn Ben hatte niemals vorgehabt, dass Arthur dieses Haus lebendig verlassen würde.
Ari hob seine Waffe.
„Auf den Stuhl“, befahl er und Arthurs Knie begannen unkontrolliert zu zittern. Er sah zu dem Stuhl, der in der Mitte des Raumes stand – unterhalb des alten Leuchters, von dem ein Seil baumelte, das er jetzt erst sah.
„Nein!“ schrie er und machte einen Fluchtversuch, aber Ari hielt ihn am Arm fest.
„Es ist aus. Besser Sie scheiden von selbst aus dem Leben. Was würde sonst Ihr Sohn von Ihnen denken? Dass Sie ein perverser Kinderschänder sind?!“ fragte Ben.
„Ich entschuldige mich! Es tut mir leid! Es tut mir leid!“ heulte Arthur...
Was für ein Verbrechen an der Menschheit, dachte Benjamin kurz später und sah auf den Körper, der von
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