Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
Vom Netzwerk:
gewarnt, aber John war von Soledad besessen gewesen, aber man sollte die Vergangenheit ruhen lassen. Soledad war lange tot.
    Alessandro sollte seine Mutter in guter Erinnerung behalten und bei Philippe war er sich ohnehin nicht sicher, ob dieser nicht die Frauen durchschaute und auch seine Tante. Soweit er sich erinnern konnte, war Philippe schon als Kind Soledad mit Unbehagen und Misstrauen begegnet. Schon als Kind hatte Philippe ein gutes Aussehen und eine charmante Art, die ihm jede Frau zugänglich machte. 
     
    „Du kannst später mit Alessandro reden. Komm schon mit!“ drängte er Philippe.
     
     
     
     
     
    Catarina sah Vater und Sohn über die Treppe in die große Halle kommen und atmete tief durch. Es sah nicht so aus, als hätte Philippe Henry die Wahrheit erzählt.
     
    „Hallo Mama.“ Philippe umarmte seine zarte Mutter, die ihm gerade mal bis zu den Schultern ging und küsste ihre Wange. Sie drückte ihn fest an sich.  „Wir müssen reden, alleine,“ flüsterte er ihr ins Ohr. Sie nickte nur und ihre Hände zitterten.
     
    Sah seine Mutter schon wieder jünger aus oder hatte er wirklich so ein schlechtes Gedächtnis? Catarina trug ein schwarzes, enges Kleid und jede andere Frau hätte darin ausgesehen, als wäre sie eben Witwe geworden, vor allem mit Catarinas blauschwarzen Haaren und dem dunklen Teint. Aber mit ihrem ovalen Gesicht und den großen türkisblauen Augen sah sie darin wie eine spanische Madonnenfigur aus, beinahe unnatürlich – und sie sah Jahre jünger aus, als sie tatsächlich war.
     
    Gute Gene, meinte sie immer und so wie ihr Sohn aussah, könnte sie Recht behalten. Sie gab ihm einen Kuss auf die glattrasierte Wange. „Du stinkst“, stellte sie fest und rümpfte ihre Nase.
     
    Philippe sah seinen Vater an und der zog die Schultern hoch.  „Er war mit den Hunden unterwegs!“  „Die stinken!“ sagte Catarina.
     
    Henry legte den Arm um seine Frau. „Lass es gut sein. Der Junge will einen Kaffee und etwas zu Essen oder?“ 
    Philippe schüttelte den Kopf.
     
    „Nicht jetzt. Ich möchte noch zu Alessandro, aber zuvor möchte ich mit Mama alleine sprechen..“ „Wenn du sie um Geld anpumpen möchtest, dann vergiss es!“ sagte Henry. Catarina war selbst immer pleite.
    Philippe schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht hier, weil ich Geld brauche, ich habe genug. Ich dachte, ich verkaufe die Wohnung am Hyde Park“, schlug Philippe vor und sah auf die große Wand gegenüber der Prunktreppe. War das Bild neu? Er merkte sich jedes Bild, so wie er sich jeden Designer merkte. Für diese Dinge hatte er ein Auge. Das Bild hing vor einem halben Jahr nicht dort. Er musste sich das Bild später genauer ansehen.
     
    „Die Penthousewohnung?“ fragte Catarina ein klein wenig entsetzt. Das war doch die Wohnung, in der Henry und sie die erste gemeinsame Nacht in England verbracht hatten. Seine Junggesellenwohnung, wo er sie... Sie wurde rot bei dem Gedanken und schüttelte den Kopf über sich selbst. Wie konnte sie jetzt nur daran denken?!
     
    „Und wo willst du dann wohnen?“ fragte sie irritiert. „Ich bleibe nicht hier, ich gehe zurück nach Buenos Aires und New York. Lily lebt einen Großteil des Jahres in New York.“
    Henry dachte nach: soviel Schulden konnte Philippe nicht haben und mit dem Rest könnte er einen Fond für ihn anlegen, denn bei aller Liebe, Philippe hatte keine Beziehung zum Geld und würde jeden Pfund sofort in Alkohol, Pferde, Kleidung und Frauen umsetzen. Der Junge brauchte auch einen richtigen Job, aber was? Polospielen? Er wurde auch älter und er sah immer wieder den Tod von John vor sich, wie er vom Pferd fiel und das so unglücklich, dass er auf der Stelle tot war. Wollte er, dass sein letzter Sohn so starb?  Er musste mit Gordon reden. Gordon fragte immer nach Philippe. Vielleicht hatte er eine Idee. Gordon hatte gute Beziehungen, auch in die Kunstszene. Das würde Philippe vielleicht gefallen.
     
    „Wir stehen hier in der Halle und du weißt, die Wände haben Ohren. Ich möchte morgen nicht unsere Unterhaltung in der Sun lesen“, meinte Henry als er ein Geräusch auf der oberen Treppe hörte. Es war entweder einer der Gäste oder eines der Zimmermädchen.
     
    „Seit wann liest du solche Zeitungen?“ fragte Philippe zurück. „Seit mein Sohn ein Dauergast in diesen Zeitungen ist“, entgegnete Henry trocken. „Die Hälfte davon stimmt nicht!“  „Die andere Hälfte scheinbar schon“, brummte Henry verärgert und verzog den

Weitere Kostenlose Bücher