Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
Vom Netzwerk:
zeigen konnte? Sie hatte sich einverstanden erklärt, dass ihr Mann fremd ging!
     
    „Du weißt, dass er in dich verknallt ist“, flüsterte Caroline ihr ins Ohr.
     
    „Wer?“ fragte Lily.
     
    „Alessandro.“
     
    „Unsinn“, wehrte Lily ab und wurde dennoch rot.
     
    „Doch, doch. Er sieht dich auch immer so komisch an.“
     
    „Das tun andere Männer auch. Das hat nichts zu bedeuten“, sagte sie rasch.
     
    „Seine Frau sieht er nicht so an.“
     
    „Die ist auch etwas streng“, flüsterte Lily zurück und beide kicherten.
     
    Chus sah zu den beiden Frauen.
     
    „Ihr Kichertanten, was gibt es denn schon wieder? Hat jemand das falsche Kleid an?“
     
    „Ja, du“, konterte Caroline rasch.
     
    „Ich fand keines in meiner Größe!“ rief Chus amüsiert.
     
     
     
     
     
    Bei den Spielern hatte jemand weniger zu lachen. Alvarez war bei seinem Sohn, der auf seinem Klappstuhl saß. Vor ihm waren die Mallets für das Spiel ausgebreitet und er zwängte sich in seine engen Reitstiefel.
     
    „Tut dir das Knie noch weh?“ fragte Alvarez besorgt.
     
    „Papa, bitte“, tat Philippe die Fürsorge seines Vaters ab.
     
    „Der Arzt könnte dir noch eine Spritze geben.“
     
    Alvarez ließ sich nicht beirren.
     
    „Das Zeug wirkt bei mir nicht richtig. Mir wird davon nur übel.“
     
    „Und Schmerzmittel?“
     
    „Papa, ich will keine Schmerzmittel. Ich habe Angst vor dem Zeug!“ 
     
    Philippe stand auf.
     
    „Na bitte, ich kann stehen“, sagte er, strich seine langen Haare zurück und band sie mit einem Samtband im Nacken zusammen.
     
    „Ist Lily da?“ fragte er und sah sich um. Sein Teamkollege Angelo seufzte.
     
    „Ja, und all die anderen Weiber auch.“
     
    Als würde Angelo nicht davon profitieren, dachte Philippe.
     
    „Lily ist nicht ein anderes Weib. Sie ist meine Frau“, stellte Philippe beleidigt fest.
     
    „Heilige Lily“, spottete Angelo und klopfte Philippe auf den Rücken. 
     
    „Ruhe, ihr könnt gegen die anderen aggressiv sein, aber nicht untereinander“, unterbrach Alvarez und rückte seinen Panamahut zurecht.
     
    Philippe zeigte Angelo die Zunge, als sein Vater nicht hinsah.
     
    Angelo lachte. Sie stritten, aber sie mochten sich. Die beiden waren ein fixer Bestandteil des argentinischen Nachtlebens geworden, denn wo Philippe war, war Angelo meistens nicht weit entfernt.
     
    Alvarez sah auf das Spielfeld.
     
    „Früher kam Ana immer zum Finale“, sagte er langsam und unüberhörbar traurig.
     
    Er konnte sich schwer belügen. Seine Jüngste fehlte ihm. 
     
    „Du hättest sie anrufen sollen, aber ihr seid halt beide stur“, sagte Philippe.
     
    „Sie muss sich entschuldigen, nicht ich!“ rief Alvarez aus.
     
    „Ja, ja.“ Philippe hatte das seit Wochen immer wieder gehört.
     
    Wenn die Zwei sich nicht in den nächsten Tagen versöhnten, würde er das in die Hand nehmen.
     
    Angelo seufzte.
     
    „Philippe hat Recht, Don Geraldo. Ana ist ihre Tochter. Sie hat Ihren Kopf.“ 
     
    „Ach was, aber wie sieht das aus, wenn ich sie anrufe!“ 
     
    Philippe rollte die Augen. Sturer alter Mann. Er wird Harting anrufen. Das hatte er ohnehin schon länger vorgehabt.
     
    „Dann eben nicht. Du hast nicht mal dein letztes Enkelkind gesehen!“
     
    Damit traf Philippe bei Geraldo einen schwachen Punkt.
     
    „Dank dir, habe ich ja reichlich davon“, tat er es ab.
     
    Angelo lachte leise.
     
    „Vielleicht solltest du demnächst für Kondome Werbung machen, denn dann erklärt dir hoffentlich auch jemand, wie sie funktionieren.“
     
    Philippe warf ihm das Handtuch an den Kopf.
     
    „Ich mochte die Dinger auch nie“, gestand Alvarez.
     
    „Aber damals gab es kein Aids.“
     
    „Doch, aber das hat niemand gewusst“, wendete Philippe ein.
     
    „Mein schlauer Sohn, als hätte mir eine neunmalkluge Tochter nicht schon gereicht.“
     
    Angelo lachte.
     
    „Philippe hat aber Recht. Rock Hudson starb an Aids!“
     
    „Nett, dass ihr mich mit Rock Hudson vergleicht“, erwiderte Alvarez.
     
    „Angelo, sei vorsichtig. Papa will nicht mit einem Schwulen in einen Topf geworfen werden.“
     
    Angelo lachte leise.
     
    „Tut mir leid, Don Geraldo.“
     
    „Ihr Zwei! Wann seid ihr eigentlich ins Bett gekommen?“
     
    Sie hätten zwar beide vor Mitternacht schlafen sollen, aber wie zwei ungezogene Kinder ließen sie sich nichts sagen und hatten sich in das Nachtleben gestürzt.
     
    „Nicht so spät“, wich Angelo aus und sah

Weitere Kostenlose Bücher