Schatten der Vergangenheit (German Edition)
Kopf bekommen wollte und er hatte bereits einmal die unliebsame Bekanntschaft mit Philippes Frau gemacht, als er diese für seine Spiele überreden wollte. Lily sah zwar wie eine Barbiepuppe aus, aber hinter der Fassade befand sich eine große Persönlichkeit mit einigen Tricks.
Lily sah ihn auch diesmal wütend an und er wusste, dass sie es ernst meinte.
„Verschwinde von hier. Wann begreifst du endlich, dass weder Philippe, noch Caroline oder ich deine Gegenwart wünschen?“
„Meine Barbiepuppe, es geht auch nicht darum, was du oder dein schöner Ehemann wünschen, sondern ich.“
Das hätte er diesmal nicht sagen sollen, denn Lily holte ein wenig aus und schlug Noel auf die Wade, so dass dieser auf die Knie fiel und laut aufschrie.
„Du stehst doch auf Schmerzen, oder? “ fragte Lily spöttisch und ohne Mitgefühl. Sie war sonst ein Mensch, der Gewalt ablehnte, aber bei Noel fühlte sie anders. Sie konnte den Mann schlagen, ohne viel darüber nachzudenken.
Philippe war einfach sprachlos. Sie mochte inzwischen eine Menge Geld verdienen, aber für ihn war sie noch immer seine zarte Puppe und keine blonde Lara Croft! Noel raffte sich hoch.
„Du bekommst eine Anzeige!“ rief er aus.
„Oh, tatsächlich? Da musst du aber mal beweisen, dass ich es war...und ich bin mir sicher, dich hat genauso wenig jemand gesehen, wie mich.“
„Du kommst dir wohl sehr schlau vor, aber das ist nicht das letzte Wort!“
„Kein Wunder, dass dich Theresa verlassen hat, denn du bist wirklich das Letzte! Geh in deinen Elfenbeinturm und denk mal über dich selber nach!“
Philippe war sprachlos und nicht nur er, sondern auch Noel. Er überlegte, wann wenn Theresa mit Lily gesprochen haben sollte, was diese Kuh dann Lily erzählt hatte? Niemand kannte ihn so gut, wie Theresa... Er humpelte weg und überlegte, was Lily alles wissen konnte und ob er Theresa anrufen sollte... Vielleicht vermisste sie ihn, so wie er sie vermisste...
„Guter Schlag! Willst du nicht doch Polo spielen?“ fragte Philippe und nahm ihr den Schläger ab, ehe er ihr einen Kuss auf den Mund gab.
Wer weiß, vielleicht bekam er auch eine ab? Er konnte noch immer nicht ganz glauben, dass Lily wirklich so tolerant war...
„Ich sah Noel und bin ihm gefolgt. Der Mann hat nur Unfug im Kopf...“
Sie sah sich um, aber Noel war nicht mehr zu sehen.
„Der sagte irgendetwas von einer offenen Rechnung…?“
Philippe war es ein klein wenig peinlich, dass ihn Lily so gesehen hatte.
„Der steckte doch mit Ana unter einer Decke. Wahrscheinlich wollte er dich als Belohnung.“
Und damit war er nicht alleine.
„Oder dich.“
Bei der Vorstellung, dass Noel mit Lily seine perversen Spiele veranstaltete, wurde Philippe übel.
„Ach, mit dem werde ich fertig. Wenn er mir wieder in die Nähe kommt, dann ist er ein Mann gewesen“, sagte Lily bestimmt. Sie zog ihr Kleid gerade und glättete eine Strähne, die sich aus ihrem kunstvollen Haarknoten gelöst hatte. Dann sah sie Philippe mit einem schüchternen Lächeln an.
Philippe lachte, legte einen Arm um ihre Taille und zog sie an sich.
„Ach Lily, du steckst voller Überraschungen. Komm, begleite mich zu den Ponys.“
„Hm, wenn es sein muss. Die stinken so.“
Lily seufzte dramatisch und lehnte sich an Philippe.
„Die stinken nicht. Das sind Pferde!“
Lily lachte und ging mit ihm um das Zelt herum zu den Ponys. Sie stanken, aber das mit Philippe zu diskutieren war sinnlos. Sie hatte eine gute Nase und er auch, aber bei Pferden setzte sein Riechorgan aus.
„Kann das von vorhin unter uns bleiben?“ fragte Philippe noch leise, ehe er seine Pferdepfleger erreichte, die zwei Ponys sattelten.
„Ja, natürlich. Warum sollte ich das jemandem erzählen?“
„Auch nicht Caroline, bitte?“
Was würde seine Schwester denken, wenn er wieder wie ein Idiot vor Noel gestanden hatte und jeden Moment daran war, mit ihm wie ein kleiner Hund mitzulaufen. Nur gut, dass Lily im rechten Moment aufgetaucht war.
„Wenn du willst.“
Sie konnte Geheimnisse behalten. Sie brauchte nur an die vielen kleinen Dinge zu denken, die ihre Kunden vor der Außenwelt verbergen wollten.
„Danke.“
Er gab ihr wieder einen innigen Kuss, so dass ihre Knie weich wurden.
„Wir feiern, wenn ich gewinne. Dann fahren wir nach Uruguay...und zwar
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