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Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Fromwald
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Models.
     
    „Sieht nach Missoni aus“, meinte Lily.
     
    „Trägt man das noch?“ fragte Antje skeptisch.
     
    Lily schenkte ihr ein trockenes Lächeln.
     
    „Weiber!“ rief Alessandro genervt aus.
     
    „Uns interessiert das eben“, verteidigte sich Inez.
     
    „Sieht so aus“, brummte Chus.
     
    „Philippe interessiert das auch. Vielleicht hat er deshalb Erfolg bei Frauen“, meinte Alessandro und grinste.
     
    „Ich glaube, bei Philippe liegt der Erfolg in dieser Hinsicht ein wenig tiefer“, meinte Lily trocken.
     
    Alle sahen sie geschockt an.
     
    „Hast du das eben gesagt?“ fragte Alessandro.
     
    „Na komm, das weiß doch jeder!“ Lily hob in einer typischen französischen Geste die Hand. 
     
    „Alvarez hat sich bemüht, dass kein Werbeplakat von ihm heute beim Spiel hängt...“
     
    Alle sahen auf die gegenüberliegende Seite, wo Philippe Werbung für eine Uhr machte.
     
    „Mit wenig Erfolg, wie man sieht.“
     
    „Er ist bekleidet“, meinte Inez und unterdrückte ein Lachen. 
     
    Antje nickte und lachte laut auf. 
     
    „Ja, er trägt eine Uhr.“ 
     
    Aber mehr nicht, wie jeder sehen konnte. Alle lachten.
     
    „Der Arme bekommt sicher Schluckauf, weil wir so über ihn herziehen“, meinte Chus.
     
    „Er hat sicher Geraldo bei sich“, sagte Lily. 
     
    „Der Arme! Alvarez wird ihm schön in den Ohren liegen und Tipps geben“, lachte Chus.
     
    „Wenn nur seinem schönen Jungen kein Kratzer zugefügt wird, dann ist alles in Ordnung“, sagte Caroline und lachte.
     
    „Das ist Polo und kein Kindergartenspiel“, wendete Alessandro mürrisch ein.
     
    „Du hättest sehen sollen, als im Tortugas Open Angelo seinen Mallet zu nahe an Philippes Zähne brachte. Don Geraldo rastete aus. Der hätte Angelo beinahe selbst vom Pferd geholt!“
     
    Lily setzte sich wieder die Sonnenbrille auf. Die Geschichten rund um Philippe drangen selbst bis nach New York und es fand sich immer einer, der ihr den neuesten Tratsch erzählen musste, obwohl sie den natürlich aus erster Hand bereits kannte, weil Philippe jeden Tag anrief und jeden freien Tag bei ihr verbrachte. Sie hatten sich beide versprochen, ehrlich zueinander zu sein und bis jetzt hielt sich Philippe daran. 
     
    „Hat er noch alle Zähne?“ fragte Alessandro und rieb sich sein Bein dort, wo er eine alte Poloverletzung hatte.
     
    Ein klein wenig juckte es ihn schon, wieder auf ein Pony zu steigen und zu reiten. Es war doch etwas anderes, einsam gegen den Rest der Welt zu kämpfen, als mit drei anderen im Team zu spielen. Auch vermisste er Argentinien mehr, als er je gedacht hätte. Er hatte jetzt zwar keine finanziellen Probleme mehr, aber Geld war nicht alles, wie er herausgefunden hatte. Ihn nervte auch seine dominante Frau, die ihn immer wieder erinnern musste, wer die Rechnungen bezahlte. Und es gab immer eine andere Frau, die in seinen Gedanken war – Lily.
     
    Er sah sie von der Seite an. Sie nannten sie den Eisberg, denn im Gegensatz zu ihrem Ehemann gab es nicht mal Gerüchte über Liebesaffären. Stand etwas über Lily in den Zeitungen, dann weil sie außerordentlich gut gekleidet, schön und erfolgreich war. Nicht mehr. Sie kaute an ihrer Lippe und Alessandro lächelte. Er war in sie seit langer Zeit verliebt, aber er hatte aus seinen Fehlern gelernt. Er würde alles riskieren, wenn er versuchen würde, näher an Lily heran zu kommen. Nicht nur würde er seine Frau, sein Kind und eine Freundschaft verlieren, sondern auch die Hälfte von Argentinien würde es ihm nie verzeihen, wenn er dem neuen Nationalhelden die Frau ausspannen würde.
     
    Caroline setzte sich neben Lily und griff nach ihrer Hand.
     
    „Alles in Ordnung?“ fragte sie.
     
    Lily war seit Tagen übel und hatte sich wohl einen Magenvirus eingefangen. Lily nickte.
     
    „Natürlich – und du?“
     
    Caroline zuckte mit den Schultern.
     
    „Es war meine Entscheidung.“
     
    Lily sprach Caroline auf Benjamin Lewis-Cohen an. Die Beziehung war ein auf und ab. Ben hatte zuletzt versucht, Caroline zu einer Entscheidung zu zwingen. Daraufhin warf ihn Caroline aus der inzwischen gemeinsamen Wohnung, die sie seit zwei Monaten bewohnten. Seither hatte sich Benjamin nicht mehr gemeldet. Lily, der Ben ans Herz gewachsen war, konnte ihn auch verstehen. Der Mann liebte Caroline und wollte sie heiraten, aber Caroline hatte mit Beziehungen so ihre Probleme, genauso wie auch ihr Bruder. Aber wer war sie schon, dass sie mit dem Finger auf andere

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