Schatten der Vergangenheit (German Edition)
Kuhaugen anhimmelte. Jede himmelte die beiden oder vielmehr den schwarzhaarigen Philippe an. Vor seinem Bruder Henry hatte jeder Angst. Henry wurde toleriert, weil er immer mit Philippe zusammen war. Philippe ohne Henry gab es einfach nicht.
Die kleine, naive Lily Marlene Berger. Unter diesem Namen kannte sie jeder. Sie lief nicht gerne als Tochter des berühmten Künstlers August Neville herum, dessen Bilder oder Skulpturen sich sicher in den Penthousewohnungen und Villen der Eltern der Anwesenden fanden.
Philippe fand sie wohl auch niedlich. Später fand sie heraus, dass er mit seinem Bruder gewettet hatte, dass er sie innerhalb eines Tages im Bett haben würde. Etwas, das vor ihm keiner geschafft hatte, auch wenn es einige versucht hatten. Diese Art Wetten waren der große Spaß zwischen den Halbbrüdern.
Lily Marlene schüttelte über ihre Naivität den Kopf. Sie hatte gedacht, wenn ein Mann sie heiraten würde, dann wäre sie etwas Besonderes für ihn. Wie dumm sie damals war. Wie dumm...
Und jetzt stand sie wieder vor ihm, mit den gleichen Kuhaugen, sprachlos und mit klopfendem Herzen, so wie damals. Hatte sie denn überhaupt nichts dazugelernt?
„Lily, hat es dir die Sprache verschlagen?“ fragte Philippe nach sekundenlangem, unheimlichem Schweigen ihrerseits.
„Du hast gewusst, wer ich bin...“
„Ich wusste es nicht gleich. Du trugst so einen unmöglichen Hut.“ Er machte eine Handbewegung über seinen Kopf hinweg.
Der Hut war nicht unmöglich, na ja, ein klein wenig schon. Philippe streckte die Hand aus. Das Bild hatte er wieder an die Wand gelehnt und strich mit einem Finger über Lilys Wange.
„Ich weiß, es ist lange her...“ Sie war so schön, so zerbrechlich, wie eine Puppe… Und sie sah ihn so erwartungsvoll mit ihren großen Augen an. Wann hatte ihn eine Frau je so angesehen? Er konnte sich nicht daran erinnern. Sein kleiner Sohn sah ihn so an, aber der war eben ein Kind.
„Es ist lange her und ich bin kein Kind mehr...“ brachte sie hervor.
„Lily, ich habe mich auch verändert“, versuchte er zu erklären. Er hatte sich tatsächlich verändert. Er nahm keine Drogen mehr, aber sonst? Hatte er sich tatsächlich verändert?
„Philippe...“ Er lehnte sich vor und suchte mit seinen Lippen ihre. Er konnte sich nicht mehr erinnern, wie es war, sie zu küssen. Er vergaß solche Dinge so leicht, zu leicht vielleicht.
Sie öffnete den Mund, ließ seine Zunge ihre berühren und schloss die Augen. Sie hatte, im Gegensatz zu ihm, seine Küsse nicht vergessen, wenn sie auch das andere vergessen wollte. Die Demütigung, als er mit zwei anderen Frauen in die Hotelsuite kam oder die blutrünstige Entjungferung...
Philippe zog sie näher an sich, sehr nahe und küsste sie weiter. Oh ja, die Küsse waren gut, aber einem Mann wie Philippe reichten sie nie. Er hatte nichts gegen Küsse, für einige Minuten, aber das war nicht Sex, das war nicht mal ein Vorspiel, das war etwas für unreife Teenager, die es nicht anders wussten. So wanderten seine Hände unter ihre Bluse, zu ihrem Busen.
„Ach, an das kann ich mich erinnern…“ flüsterte er – und log dabei. Als könnte er sich an irgendeinen normalen Busen erinnern. An den Busen von dieser Pornodarstellerin, an den konnte er sich erinnern. Was war das gewesen? Doppel D? Lilys kleiner Busen, irgendwo zwischen A und B, war ihm völlig fremd.
Lily war niedlich und er wollte sie ficken, gleich hier, über das Sofa ihres Vaters gebeugt – und er würde es tun. Warum auch nicht? Sie war seine Frau.
Sie wehrte sich auch nicht. Sie ließ ihn einfach den Mantel, dann die Bluse ausziehen, ihre Jeans hinunterstreifen. Wenn es um Philippe ging, setzte ihr Verstand aus. Sie machte, als seine Hände in ihrem Slip waren und die Hose bei ihren Knien, einen kleinen Versuch.
„Nicht hier Philippe…“ aber Philippe grinste sie nur an.
„Dein Vater versteht das, der ließ uns doch absichtlich alleine.“ August würde es sicher verstehen, oh ja. Philippe machte sich nicht mal die Mühe, sein Hemd auszuziehen. Er öffnete nur seine Jeans, fasste nach Lilys Hand und führte sie zu seinem steinharten Penis.
„Fühl mal, wie sehr du mich erregst…“ Lily war keine Jungfrau – mehr. Sie hatte auch damals gewusst, dass Männer unterschiedlich aussahen, auch in ihrer Hose, aber Philippe gehörte zu den geringen Prozent, die dort mehr als nur gut ausgestattet waren.
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