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Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: c. Griethe
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schmieren, was mich nur genervt die Augen verdrehen lässt, bis sie wieder mich anvisiert.
    „Und du gehst jetzt auf der Stelle mit ihm und lässt deine Hand versorgen. Ansonsten brauchst du gar nicht wiederzukommen“, verschränkt sie provokativ ihre dünnen Arme vor der Brust und lässt keine Zweifel an der Durchsetzung ihrer Drohung, was Marc ein ziemlich selbstgefälliges Grinsen entlockt, als ich mich wortlos umdrehe und aus der Tür laufe.
    „Hier rein“, hält mich jedoch seine dunkle Stimme in meinem Rücken auf dem Flur zurück, bevor ich dazu komme, die Station wütend zu verlassen. Weshalb ich mich widerwillig zu ihm herumdrehe und er, noch immer mit diesem überheblichen Grinsen im Gesicht, eine Tür öffnet. Allerdings bin ich keineswegs gewillt, seiner Aufforderung zu folgen.
    „Such dir doch jemand anderen, mit dem du Doktor spielen kannst“, platzt es so schnell aus mir heraus, dass ich die Doppeldeutigkeit meiner Worte viel zu spät bemerke und schlagartig spüre, wie sich meine Wangen erhitzen, was Marc aber entweder übersieht oder schlichtweg ignoriert.
    „Bist du wirklich so egoistisch, deiner kranken Großmutter diesen simplen Wunsch zu verwehren, oder einfach nur immer noch feige?“, scheint er von meiner Ansage völlig unbeeindruckt und verschlägt mir wahrhaftig für einen kleinen Augenblick die Sprache, was meinen Groll gegen ihn nur noch mehr anheizt.
    „Ich bin nicht feige“, donnere ich ihm deshalb auch entgegen, woraufhin er provokativ eine Augenbraue hochzieht und mich mit ei nem vor Hohn triefenden „ach nein?“, einfach stehen lässt, um in den angezeigten Untersuchungsraum zu verschwinden, wohin ich ihm natürlich auf der Stelle folge. Schließlich hat er kein Recht, so mit mir umzugehen oder mir hier irgendetwas zu unterstellen, wovon er nicht die geringste Ahnung hat. Allerdings verfalle ich umgehend wieder in pubertäre Schwärmerei, kaum dass ich ebenfalls in dem Zimmer stehe und ihn konzentriert an einem Schreibtisch sitzen sehe, wo er sich gewissenhaft irgendwelche Notizen macht, ohne mich zu beachten und ich ihn somit einen winzigen Moment ganz ungeniert mustern kann.
    „Setz dich da hin“, reißt er mich aber viel zu schnell aus meiner stummen Faszination und deutet mit einer leichten Geste mit seinem Kopf zu einer Liege, ohne dabei aufzusehen und nur weil ich mich ertappt fühle, befolge ich seine Aufforderung. Denn irgendwie scheint ihm nicht entgangen zu sein, dass ich ihn die ganze Zeit angestarrt habe, und ich verspüre keinerlei Lust, mich dafür vor ihm zu rechtfertigen, weil ich es eigentlich selber nicht wahrhaben will. Viel lieber wäre es mir, dass es sich alles nur als eine kurze irrtümliche Phase herausstellt, weil ich jetzt so plötzlich wieder hier bin und mein schlechtes Gewissen mir einfach nur einen Streich spielt. Bestenfalls messe ich den Gefühlen einfach nur viel zu viel bei und bewerte sie vollkommen über. Auch wenn da sicher eine gewisse Aufregung ist, wenn ich ihn sehe, was doch aber ganz natürlich ist. Immerhin war er seit dem Kindergarten mein bester Freund, da kann man nach so langer Zeit die Wiedersehensfreude auch mal unabsichtlich falsch interpretieren.
    Dabei gibt sich mein Körper blöderweise wahnsinnig viel Mühe, es glaubhaft wirken zu lassen. Denn kaum erhebt Marc sich von seinem Platz, rutsche ich unruhig auf der Liege umher, während mein Puls es bevorzugt, einen neuen Rekord anzustreben und meinen Magen in Aufruhr versetzt, je näher er kommt. Meine Atmung verwehrt gleich gänzlich ihre Dienste, bis ich zwanghaft nach Luft schnappe, als er sich mit einem Rollhocker zwischen meine Beine schiebt und viel zu vorsichtig nach meiner Hand greift.
    „Keine Angst, ich pass schon auf“, versteht er meine Reaktion aber zum Glück falsch, auch wenn ich dadurch wie der letzte Jammerlappen dastehe. Egal, alles ist irgendwie besser, als dass er bemerken könnte, was seine Berührungen tatsächlich bei mir bewirken und ich beiße mir zwanghaft auf die Unterlippe, um nicht wie ein gefühlsgestörter Depp zu seufzen, als seine Finger behutsam meine geschundene Hand untersuchen. Viel zu eindringlich und intensiv, für meinen Geschmack, aber scheinbar hat meine Oma ganz recht und er wird wirklich mal ein toller Arzt. Gewissenhaft ist er in jedem Fall, denn ich hege den Verdacht, dass jeder andere Arzt meine Hand einfach hätte röntgen lassen, anstatt scheinbar jeden Millimeter Haut peinlichst genau zu befühlen, was eine dicke

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