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Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Schatten der Vergangenheit (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: c. Griethe
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Gänsehaut über meinen Körper jagt.
    „Hörst du mal auf damit?“, stoppt Marc jedoch plötzlich seine Untersuchung und sieht mich ein bisschen, ich würd sagen, sauer an. Obwohl ich keine Ahnung habe, welchen Grund er dazu hätte und einzig damit beschäftigt bin, die kurze, rein berufliche Berührung von ihm schon zu vermissen. Dementsprechend verständnislos blicke ich ihn auch an, was ihn sichtlich genervt über meinen konfusen Zustand, die Augen verdrehen lässt.
    „Sei nicht so verkrampft, als würde ich dir jeden Moment die Hand abhacken. Du stellst dich schlimmer an, als ein kleines Kind. Werd erwachsen, Benjamin“, sieht er mir herausfordernd direkt in die Augen und ich kann kaum beschreiben, wie sehr mein Name aus seinem Mund schmerzt. Weil er mir kaum deutlicher sagen könnte, dass von unserer früheren Beziehung rein gar nichts mehr übrig ist. Niemals hat er mich bei meinem vollständigen Namen genannt. Solange ich denken kann, war ich immer nur Ben oder wenn er mich ärgern wollte Benny und am allerschlimmsten ist die Gewissheit, dass er mich bewusst so nennt, wie ich es in seinen irgendwie traurigen Augen erkennen kann. Es ist ganz offensichtlich vorsätzlich sein Ziel, mir wehzutun und ich kann es ihm nicht einmal verdenken, weil er alles Recht dazu hat.
    „Ich erwarte keineswegs, dass du mich irgendwie verstehst und ich habe nicht darum gebeten, von dir behandelt zu werden, also lass mich einfach in Ruhe und gut ist“, klingt meine Stimme mir selbst völlig fremd, wobei ich ihm zeitgleich energisch meine Hand entziehe und ihn unsanft mitsamt seinem Hocker von mir wegschiebe, um endlich von ihm wegzukommen, weil ich seine Nähe keine Sekunde länger ertrage. Doch bevor ich mich in Sicherheit wiegen kann, drückt er schon völlig unbeeindruckt die rettende Tür zum Flur mit einer Hand wieder ins Schloss, sodass ich dummerweise zwischen ihr und ihm sprichwörtlich in der Falle sitze. Umdrehen werde ich mich aber auf keinen Fall, da kann er warten bis er schwarz wird, weil ich meine Gefühle für ihn gerade sowieso nicht wirklich im Griff habe und womöglich irgendetwas Dummes tun könnte.
    „Kannst du nichts anderes, als ständig nur feige abzuhauen? Denkst du vielleicht auch mal an die Leute, die du damit verletzt, weil du sie einfach grundlos stehenlässt? Ich hatte dich nie für so egoistisch gehalten“, durchflutet jede Vibration seiner Stimme, viel zu dicht an meinem Ohr, meinen Körper und vergiftet ihn mehr und mehr, ohne Rücksicht. Doch der Vorwurf, einfach gedankenlos alles hinter mir gelassen zu haben, überschattet dieses süße Gefühl.
    „Ich hatte sehr wohl einen Grund“, entweicht es meiner Kehle in einer Mischung aus keifen und resignieren, was selbst in meinen Ohren ziemlich unglaubwürdig klingt, ich aber jetzt auch nicht mehr zurücknehmen kann. Weil mein loses Mundwerk wieder schneller war, als mein Gehirn ihm erlaubt hat.
    „Verdammt, warum sagst du dann nichts? Oder habe ich kein Recht darauf, zu erfahren, warum mein damaliger bester Freund so mir nichts, dir nichts von jetzt auf gleich verschwunden ist? Auch wenn es jetzt nichts mehr ändert … ich wüsste es einfach gern“, wird mir durch seine Worte zum ersten Mal richtig bewusst, dass ich mit meiner überstürzten Flucht damals Menschen, die mir lieb waren, sehr verletzt habe. Was meinen Entschluss, so schnell wie möglich wieder in mein neues Leben zurückzukehren, nur noch verstärkt, damit sie endlich für immer Ruhe vor mir haben.
    „Ich kann nicht, tut mir leid“, ist es nicht mehr als ein Flüstern und dennoch löst er ohne weiteren Kommentar oder Nachfrage seine Hand von der Tür, sodass ich endlich von hier weg kann. Begleitet von einem wahnsinnig vernichtenden Gefühl.
    Dass mir dabei stumme Tränen freudig über meine Wange laufen, als wollten sie mich für meine Dummheit noch verhöhnen, bemerke ich erst, als ich in meinem Handy nach der Nummer meiner besten Freundin suche und dabei einzelne Tropfen auf das Display treffen.
    „Süße, ich halt das hier nicht aus“, bricht es haltlos aus mir heraus, kaum dass sie sich am anderen Ende meldet und mich mit ihrer bekannt fröhlichen Art völlig überfordert, weil mir viel lieber nach Trübsinn wäre. Es fühlt sich ekelig an, wenn andere sich amüsieren und Spaß haben, während man selbst das Gefühl hat, an der trüben Stimmung zu krepieren, weshalb ich diesen Anruf auch unmittelbar bereue. Denn immerhin hätte ich damit rechnen müssen, weil Bea

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