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Schatten des Schicksals

Schatten des Schicksals

Titel: Schatten des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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worden.
    »Unsinn, Mädchen, daran sind Sie nicht schuld, denn es war Gottes Wille. Er gibt das Leben, und Er nimmt es.«
    »Aber am Anfang wünschte ich mir, ich wäre nicht schwanger ... «
    »Damit haben Sie die Fehlgeburt sicher nicht verursacht. Bedenken Sie doch - Sie wurden von diesen verbrecherischen Satanisten, die alle Douglases zu beseitigen suchten, zwei Tage lang in einem Grabgewölbe gefangengehalten. Das hat Sie natürlich geschwächt und Ihrem Baby geschadet. Machen Sie sich keine Vorwürfe und hoffen Sie auf die Zukunft. Sie sind jung und gesund, und Sie können noch viele Kinder bekommen.«
    Unaufhaltsam rannen Tränen über ihre Wangen. Sloan hatte ihr eine Abtreibung zugetraut. Und jetzt - die Tragödie in der Hochzeitsnacht ... Kurz nach ihrem Gelöbnis, ihn zu lieben und zu ehren, hatte sie sein Kind verloren. »Gerade dieses Baby war so wichtig.«
    »Alle Babys sind wichtig. Aber wir müssen hinnehmen, was der Allmächtige beschließt. Nun werde ich gehen. Da ist jemand, der Sie sehen möchte.«
    »Warten Sie, James!« flehte sie, als er aufstand.
    Beschwichtigend drückte er ihre Hand. »Ihr Mann wartet schon die ganze Nacht in der Halle.«
    »Nein - bitte ... «
    Ehe sie ihn zurückhalten konnte, ließ er ihre zitternden Finger los und schloss die Tür hinter sich. Sie biss fest in ihre Lippen. Könnte sie doch für immer in einem der vielen Geheimgänge dieses alten Schlosses verschwinden ... Mühsam richtete sie sich auf, aber ein heftiges Schwindelgefühl zwang sie, in die Kissen zurückzusinken. Sie schloss die Augen und kämpfte gegen eine Ohnmacht an. Als sie die Lider hob, saß Sloan auf dem Bettrand, in Breeches, Stiefeln und einem halb zugeknöpften Hemd. Offenbar hatte er sich in aller Eile angezogen. Sein Blick verriet nicht, was er dachte. Vermutlich nahm er an, sie hätte dem ungeborenen Kind irgend etwas angetan, und haßte die ehelichen Fesseln, die jetzt sinnlos geworden waren. »Sloan«, wisperte sie.
    »Schon gut.«
    »Das wollte ich nicht ... «
    »Ich habe dir zuviel zugemutet unter diesen Umständen. Tut mir leid.«
    »Glaubst du etwa, du wärst schuld?«
    - »Wer weiß ... « Behutsam strich er über ihre Wange. Sekundenlang schien ein seltsames Feuer in seinen Augen zu glühen. »Eine Zeitlang fürchtete ich, auch dich zu verlieren.«
    »Mir geht's gut nur ... « Sabrina zögerte. »Du hast mir vorgeworfen, dass ich das Kind nicht wollte. In den ersten Minuten, nachdem ich meinen Zustand festgestellt hatte, geriet ich in Panik - und vielleicht wünschte ich mir, es gäbe kein Baby. Aber ich schwöre dir, ich habe nichts unternommen ... «
    »Das weiß ich. Du wärst wohl kaum mit mir vor den Traualtar getreten, wenn du eine Fehlgeburt geplant hättest. Wenn jemand die Verantwortung dafür trägt dann bin ich's, weil ich dich so gnadenlos zu dieser überstürzten Heirat gedrängt habe.«
    Der bittere Klang seiner Stimme erweckte den Eindruck, sie wären einander fremder denn je - obwohl Sabrina nicht verstand warum. Am vergangen Abend war sie in Sloans Armen eingeschlafen und dann erwacht von Schmerzen gepeinigt, immer noch in seinen Armen. Sicher und geborgen. Plötzlich fühlte sie sich schrecklich einsam. Wegen des Kindes hatte er auf der Heirat bestanden. Und jetzt existierte es nicht mehr. »Wahrscheinlich willst du unsere Ehe möglichst schnell annullieren lassen.«
    »Sabrina, wir haben geheiratet und wir werden in Freud und Leid zusammenhalten. Tut mir leid, ich kann dir deine ersehnte Freiheit nicht geben.«
    »Aber ... «
    »Mach dir keine Sorgen.« Abrupt stand er auf. »Ich weiß, du brauchst Zeit, um dieses schlimme Erlebnis zu überwinden. Auch ich möchte etwas Abstand gewinnen. Ich muss nach Hause, und du wirst mir folgen, wenn du die nötigen Kräfte für die Schiffsreise gesammelt hast.«
    »Also lässt du mich hier zurück?«
    »Ja, bei deiner Schwester und Hawk. Nächsten Monat wollen sie die Heimfahrt antreten. Bis dahin solltest du dich ausreichend erholt haben. Falls ich bei deiner Ankunft nicht im Fort bin, wird dich ein Soldat in mein Quartier bringen.«
    Fassungslos starrte sie ihn an. Die Schmerzen der Fehlgeburt waren längst verflogen. Und warum tat es so weh, dass er sie verlassen würde? Hatte sie das nicht ersehnt - Zeit für sich allein, um nachzudenken, ihr Leben zu planen? Ein Leben, das Sloan ihr nicht zurückgeben wollte. Wieso sträubte er sich gegen eine Scheidung? Nach dem Verlust des Babys bedeutete sie ihm nichts mehr. »Und wenn

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