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Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition)

Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition)

Titel: Schatten des Wahns: Stachelmanns dritter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian V Ditfurth
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sogar, wo diese Herren wohnen. Wenn Sie das schlau anstellen und Ihr Kumpel bei der Kripo mitzieht, dann kommt es so weit, dass die Hamburger die Heidelberger um Amtshilfe bitten. Zum Beispiel, um die Alibis zu überprüfen.«
    Stachelmann war begeistert. Sein Gesicht musste es gezeigt haben.
    »Nur, guter Mann, die Sache hat einen Haken. Sie kriegen wahrscheinlich eine Anzeige wegen falscher Verdächtigung nach Paragraph 164 Strafgesetzbuch. Was bedeutet, dass Sie verurteilt werden können, Geldstrafe und Kosten des Verfahrens, da kommt was zusammen. Wenn der liebe Reiner und der liebe Esau an dieser Schweinerei in Hamburg wider Erwarten nicht beteiligt sind, werden die Ihnen einen reinwürgen. Das sind so Typen.« Er drückte Zeigefinger und Daumen kräftig aneinander, als wollte er die beiden im Geist zerquetschen.
    Die Idee ist nicht schlecht, dachte Stachelmann. Ich veranstalte ein Spielchen mit der Kripo in Lübeck.
    »Haben Sie einen Wagen?«
    Wolf nickte und schaute Stachelmann fragend an. »Soll ich Sie irgendwohin fahren?«
    »Nein, hätten Sie Lust, Privatdetektiv zu spielen?«
    Wolf lachte. »Warum nicht? Wenn ich dafür keine Verbrechen begehen muss.«
    »Was halten Sie davon, den Detmold zu überwachen? Der ist gestern Nacht noch zu Kipper gefahren, nachdem er sich mit seiner Frau gestritten hat. Sie hält es nicht mehr aus, und sie meint gewiss, dass er seit drei Jahrzehnten einen Mord vertuscht, an dem er wahrscheinlich sogar beteiligt war. Detmold ist nervös, eindeutig. Er wird Fehler machen. Man muss sich nur an ihn ranhängen. Wenn die Praxis geöffnet ist, können Sie Pause machen, auch wenn man nicht ausschließen darf, dass er irgendwas anstellt in seinem Zustand, während er eigentlich seine Patienten versorgen sollte. Aber man kann ihm ja nicht vierundzwanzig Stunden am Tag nachlaufen.«
    Wolf nickte.
    »Für wichtig halte ich herauszufinden, ob er etwas zusammen mit Kipper vorhat.«
    »Und was könnte das sein? Ach so, Sie meinen ...«
    »Die haben Ossi Winter ermordet, weil der etwas herausgefunden hatte. Und nun bin ich beiden auf die Bude gerückt. Was werden sie nun besprechen? Wie sie auch mich loswerden können? Sonst hätte der Mord an Winter keinen Sinn gehabt. Wer begeht schon gerne umsonst einen Mord. Und es war ihr zweiter. Lebenslänglich kriegen sie sowieso. Allerdings, immer wenn sie etwas tun, erhöhen sie die Gefahr, entdeckt zu werden. Wenn sie nichts tun, müssen sie nun aber auch fürchten aufzufliegen. Ich weiß nicht, wie sie sich in dieser Lage entscheiden.«
    »Die Sache mit diesem Winter geht Ihnen nah, stimmt's?«, sagte Wolf.
    »Er war ein Freund, wie gesagt.« Das war nicht die ganze Wahrheit, aber für Wolf reichte es.
    Der nickte. »Treue«, sagte er. »Treue, dass es das noch gibt.« Für einige Augenblicke schien er gerührt zu sein.
    Stachelmann ekelte sich. Nun bin ich schon so verrückt, Gestapoleute als Detektive anzuheuern. Anne würde es fanatisch nennen. Aber wenn es der einzige Weg zum Ziel war?
    Er hatte es nicht vergessen, Anne kam am Sonntag zurück aus dem Urlaub. Er musste dann in Hamburg sein. War er es nicht, würde sie ihn zum Teufel schicken, weil er in Heidelberg Detektiv gespielt hatte, statt sich um seine Arbeit zu kümmern. Er kannte alle ihre Argumente, und er wusste, sie hatte Recht.
    »Sie haben noch ein Problem«, sagte Wolf.
    Stachelmann nickte, antwortete aber nicht. Warum fiel ihm der Streit mit Anne, oder was es war, gerade jetzt ein?
    »Ich kann Ihnen nicht viel bezahlen«, sagte Stachelmann.
    »Das regeln wir danach. Ich gebe zu, mich reizt der Gedanke, zwei von diesen Schweinen fertig zu machen, die erst unseren Staat zerstören wollten, um dann doch ganz schnell reich zu werden und sich aus der Verantwortung zu verpissen. Solche Typen kann ich gerade ab.«
    Stachelmann lief es kalt den Rücken hinunter. Du machst einen Fehler, einen riesengroßen Fehler, dachte er. Warum lässt du dich ein mit diesem Kerl? Der verkörpert alles, was dich anwidert, aber du tust so, als wärest du sein bester Freund.
    »Und wenn ich helfen kann, diese Typen in den Knast zu bringen, dann habe ich eine Scharte ausgewetzt, die mich doch hin und wieder plagt. Außerdem, ich verrate Ihnen mal was, das Leben als Ruheständler ist ein großer Mist.«
    Nach dem Gespräch mit Wolf ging Stachelmann lange spazieren. Du hast dich verrannt, und ein Beweis dafür ist, dass du dich mit solchen Gestalten abgibst wie diesem Wolf. Er war versucht, sich über diesen

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