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Schatten eines Gottes (German Edition)

Schatten eines Gottes (German Edition)

Titel: Schatten eines Gottes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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dieser ihm ins Ohr flüsterte, er wolle ihn endlich in sich spüren, wandte sich Sinan ihm zu. Es wurde ein heftiges, aber kurzes Vergnügen. Dann küsste er ihn hinter dem Ohr. »Ich bin heute nicht bei der Sache, tut mir leid. Aber die Angelegenheit geht mir nicht aus dem Kopf.«
    Nicholas legte sich auf den Rücken, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. »Du solltest dich ausruhen, Sinan. Am besten auf dem Bauch. Das entspannt am besten.«
    Sinan warf ihm einen argwöhnischen Blick zu. »Du hast doch dabei keine Hintergedanken?«
    Nicholas schloss die Augen, aber in seinen Mundwinkeln hielt sich ein Grinsen. »Sind mir fremd.«
    Sinan legte den Kopf schief. »Du kleines, verdorbenes Bürschchen. So etwas kommt dir nicht zu.«
    »Was genau meinst du mit so etwas?«
    »Dazu bist du noch viel zu jung.«
    Nicholas umfasste sein stattliches Gemächte, das sich scheinbar protestierend erhoben hatte. »Kommt es auf das Alter an oder auf das hier?«
    Sinan schielte hin. »Hm ja, das ist nicht von schlechten Eltern. Also gut, ich will das vorwitzige Ding ein bisschen streicheln, bis es kapituliert.« Er wollte danach greifen, doch Nicholas wehrte seine Hand ab. »Nicht doch. Du hast den Kopf voller übler Gedanken. Nichts hilft da besser, als eine tief gehende Massage mit diesem edlen Werkzeug in deinem Inneren. Du wirst sehen, es hilft sofort und sehr nachhaltig.«
    Sinan lachte und wollte sich auf Nicholas stürzen, doch dieser rollte sich zur Seite. Dadurch war Sinan auf dem Bauch gelandet, aber er war viel zu wendig und stark für Nicholas. Er hielt ihn an den Armen fest. »He, nicht so stürmisch, mein Freund. Hast du denn überhaupt Erfahrungen in dieser heiklen Angelegenheit?«
    »Ich schon, aber du offensichtlich nicht«, stichelte Nicholas, während sie spielerisch miteinander rangen. »Du hast deine Blume wohl bisher sorgfältig wie eine Jungfrau gehütet.«
    »In der Tat. Ich kann mich schließlich nicht jedem ungeschickten Tölpel aussetzen.«
    »Keine Sorge, ich gleite sanft in dich hinein wie eine Feder.«
    Sinan prustete. »Wie eine Feder? Was wäre das denn für ein armseliges Vögeln?«
    Nicholas grinste, weil er merkte, dass er fast gewonnen hatte. »Dann eben wie ein Zaunpfahl, aber behutsam, sehr behutsam.«
    »Du musst abgründige Erfahrungen gemacht haben, Lausebengel!« Sinan streckte sich aus. »Dann zeig mal, was du kannst.« Er hatte sich tatsächlich noch nie spießen lassen, aber Nicholas war sein Goldstück, er durfte alles, einfach alles. Und im Grunde freute er sich auf das neue Erlebnis. Er wunderte sich, dass er keinen Schmerz verspürte. Da war nur ein sehr warmes Gefühl. Es war so delikat, so auserlesen, ein Stück von Nicholas in sich aufzunehmen. Seine lustvollen Bewegungen machten ihn ganz närrisch vor Entzücken. Er schloss die Augen und gab sich völlig dieser Ekstase hin. Als sei ihm sein klopfendes Herz jäh in den Schädel gesprungen, pulsierte in ihm nur noch ein Gedanke:
Höre nicht auf, Nicholas. Höre bitte niemals auf!
    ***
    Sinans plötzliches Auftauchen hatte Nathaniel aus der Ruhe gebracht. Er konnte diesen klugen, kaltblütigen, aber auch störrischen Geist augenblicklich nicht gebrauchen. Natürlich verstand er ihn. Sinan brauchte Herausforderungen, und er hing an diesem Mithrasglauben, als sei er eine Offenbarung und nicht nur ein Werkzeug. Er kannte auch seine Ziele, denn er selbst hatte sie ihm eingepflanzt. Doch Sinan war noch nicht so weit, zum Parsen geweiht zu werden. Er war zu jung und hatte keinerlei Erfahrung darin, Menschen zu führen und die Dinge aus einer kühlen Distanz heraus zu betrachten. Doch was sollte er mit ihm machen? Diesem Heißsporn mochte es einfallen, dreist durch Rom zu flanieren und zu glauben, er sei unsichtbar. Gewiss, er hatte sich als Mönch verkleidet, aber etliche hatten, wenn auch unter einer Kapuze, doch sein Gesicht gesehen, als er zum Papst vorgelassen wurde. Leichtfertigkeit durften sie sich jetzt nicht leisten, denn Nathaniel zweifelte keinen Augenblick daran, dass Sinan unter der Folter über seine Auftraggeber reden würde. Er war auch nur ein Mensch. Also musste er ihn im Auge behalten. Das würde nicht einfach sein, denn Sinan war ein unruhiger Geist. Es hielt ihn nie lange an einem Ort. Und jetzt wollte er dieses unsägliche Pergament finden, das den Weg alles Irdischen gehen mochte, wenn es nach Nathaniel ginge. Er glaubte nicht daran, dass Sinan den Auftrag fallen ließ. Wahrscheinlich würde er dem Mönch Folter

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