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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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erstreckten. Wir waren neugierig - selbst ich, trotz meines Fiebers -, und am Ende eines schmalen Tunnels entdeckten wir eine große Höhle tief im Innern des Berges, wie ein Gewölbe oder ein Saal, der leer war bis auf einen großen flachen Stein in der Mitte der Höhle, der wie ein Altar aussah.“
    „Ein Altar?“
    „An den Wänden waren vereinzelte Rußflecken, als ob dort einmal Fackeln gehangen hätten. Es fiel nicht schwer, sich vorzustellen, wie Menschen sich dort im flackernden Feuerschein um den Steinblock versammelten. Noch überraschter waren wir, als wir in zweien der benachbarten Höhlen unvorstellbare Mengen Gold fanden.“
    Megan hielt unwillkürlich den Atem an.
    Theo nickte. „Ganz genau - der verborgene Schatz.“
    „Aber das ist ja unglaublich!“
    „Ich weiß. So etwas passiert sonst nur in Abenteuergeschichten. Schalen und Kelche aus Gold und Silber, goldene Statuen und Nachbildungen von Tieren, Masken, Ketten und Ohrringe. Silberbeschlagene Truhen voller Gold. Sie hätten sehen sollen, wie es im Schein unserer Laternen gefunkelt hat. Wir trauten unseren Augen kaum. Wären die anderen nicht gewesen, hätte ich geglaubt, eine Fieberfantasie zu haben.“
    „Und wegen des Schatzes haben Sie miteinander gekämpft?“, fragte Megan leise.
    „Gekämpft?“ Theo verzog schmerzlich das Gesicht. „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich Dennis nichts getan habe. Jemand anders hat ihn umgebracht. “
    „Aber wer? Meinen Sie Mr. Coffey ..."
    „Ich weiß nicht, wer es war.“
    „Aber es war sonst niemand dort!“
    „Doch. Sie sollten sich meine Geschichte zu Ende anhören. Es gab noch eine weitere Höhle, die sehr lang und niedrig war. An manchen Stellen mussten wir sogar auf allen vieren gehen. Als wir sie endlich durchquert hatten, stellten wir fest, dass sie auf die andere Seite des Berges hinausführte. Wir befanden uns in einem wunderschönen verborgenen Tal. Und in diesem Tal war ein Dorf. Es lag da wie unberührt, abgeschieden vom Rest der Welt. Wir wussten nicht, welchen Empfang uns die Bewohner bereiten würden, und so krochen wir zurück in die Höhle. Mein Fieber nahm stetig zu. Dennis zeigte sich zunehmend um mich besorgt und beschloss schließlich, ins Dorf hinunterzugehen und Hilfe zu holen. “
    Megan war so sehr von der Geschichte gefesselt, dass sie fast deren schreckliches Ende vergaß. „Was ist dann passiert?“, fragte sie gespannt.
    „Obwohl sie nicht einmal Spanisch sprachen, ist es ihm gelungen, sich mit den Dorfbewohnern zu verständigen. Aus dem, was Dennis uns berichtete, schlossen wir, dass sie Nachfahren jener Inka waren, die einst mit ihren Goldschätzen vor den Spaniern geflüchtet waren und in diesem abgeschiedenen Tal Zuflucht gefunden hatten.“
    „Das ist unglaublich! “
    „Ja, aber es ist die Wahrheit.“ Theo schaute sie eindringlich an. „Ich habe Ihren Bruder nicht umgebracht, Megan. Aber ich ..." Sein Gesicht war voller Kummer. „Ich habe ihn allerdings auch nicht gerettet. Ich habe es versucht - ich schwöre Ihnen, dass ich es versucht habe, doch ich war noch immer so schwach ..."
    Die tief empfundenen Gefühle, die in seiner Stimme mitschwangen, gingen Megan zu Herzen, sie wollte sich indes nicht ihres klaren Verstandes berauben lassen. „Was ist passiert?“ „Die Dorfbewohner schienen uns freundlich gesinnt zu sein - zumindest am Anfang. Nachdem Dennis ihnen klargemacht hatte, dass einer seiner Begleiter krank sei, kam eine junge Frau mit ihm zurück zur Höhle. Ich habe nie erfahren, wer sie war. Sie hatte langes, glattes schwarzes Haar und war sehr schön. Zunächst weigerte ich mich, das Gebräu zu trinken, das sie mir gab, denn es schmeckte widerlich, doch sie beharrte darauf, dass ich immer wieder davon trank. Sie pflegte mich gesund. Zu meinem Kopf und meinen Füßen stellte sie Schalen mit Räucherharzen auf. Viel mehr weiß ich nicht. Meist war ich  kaum bei Bewusstsein. Ich sah Dinge, die ... “
    Er verstummte und schüttelte den Kopf. „Einmal bin ich aufgewacht und wusste nicht einmal, ob es Tag war oder Nacht, da es in der Höhle immer gleich war. An den Wänden brannten Fackeln, und in ihrem hellen Lichtschein sah ich Dennis, wie er kämpfte ... mit einem seltsamen Wesen. “
    „Ein seltsames Wesen? Meinen Sie ein Tier?“
    „Nein, einen Menschen - zumindest glaube ich das. Ich meinte, einen meiner Fieberträume zu haben, und hielt ihn für eine zum Leben erwachte Götterstatue. Sein Gesicht funkelte golden, darüber trug er

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