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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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des Amazonas Stätten der Inka zu finden. Das interessierte Lord Cavendish natürlich. Thurlew selbst war mehr an der Landerschließung gelegen - und Theo auch. Julian war damals in erster Linie Naturforscher und wollte Skizzen von der Tierwelt anfertigen. “
    „Wie haben Sie Dennis kennengelernt?“, wollte Frank wissen.
    „Kurz nachdem wir in Brasilien eingetroffen waren, ist Thurlew gestürzt. Der arme Kerl hat sich das Bein gebrochen - ziemlich schlimm. Es bestand kein Zweifel daran, dass er Wochen oder gar Monate nicht würde reisen können. Und so saßen wir fest, bereit, in das Landesinnere aufzubrechen, aber ohne einen Expeditionsleiter. Aber so einfach wollten wir uns nicht geschlagen geben und umkehren. Ebenso wenig konnten wir jedoch monatelang auf Thurlews Genesung warten - wir wären mitten in die Regenzeit geraten. Doch dann, wie das Leben so spielt, trafen wir Ihren Sohn, Sir. Wie sich herausstellte, waren er und Eberhart gleichfalls die letzten verbliebenen Teilnehmer einer Expeditionsgruppe, nachdem die anderen entweder krank geworden waren oder es sich anders überlegt hatten. Captain Eberhart schien sehr erfahren zu sein und hatte auch schon einige der einheimischen Führer angeheuert. Und so beschlossen wir, uns mit Dennis und Eberhart zusammenzutun.“
    „Stand wohl von Anfang an unter keinem guten Stern, dieses Vorhaben, was?“, meinte Frank kopfschüttelnd.
    „Nun, so könnte man sagen", räumte Barchester ein. „Aber es ist nicht allzu ungewöhnlich, dass während einer Expedition immer wieder Leute abspringen. Viele brechen mit der Vorstellung auf, ein großartiges Abenteuer zu erleben, und machen sich nicht bewusst, wie viel Entbehrungen und Gefahren damit einhergehen. Krankheiten, Unfälle und all das fern der Zivilisation.“    
    „Wohin ging es dann?“, fragte Megan.
    „Den Amazonas hinauf - so, wie wir es ursprünglich vorhatten. Es war eine fantastische Reise.“ Barchesters Augen leuchteten bei der Erinnerung. „Was wir alles gesehen haben - die Papageien, die Bäume und Schlingpflanzen, sogar die Schlangen waren einfach ... nun, es ist kaum möglich, es zu beschreiben. Man muss es gesehen und erlebt haben, um es verstehen zu können. Natürlich war es oft keineswegs angenehm. Die Hitze war höllisch, überall lauerten Gefahren. Anakondas. Jaguare. Jederzeit hätten wir feindlich gesinnten Einheimischen begegnen können. Selbst die kleinste Verletzung konnte eine schlimme Entzündung nach sich ziehen, und wir waren meilenweit von einem Arzt entfernt. Dennoch war es atemberaubend. Wir reisten zunächst den Fluss hinauf und dann über Land. Dabei starb Captain Eberhart.“
    Deirdre hielt erschrocken den Atem an. Barchester schaute sie nachsichtig an. „Entschuldigen Sie, Miss Mulcahey. Ich sollte es wahrlich nicht in Ihrer Anwesenheit erzählen.“
    „Oh nein, ich bitte Sie. Ich möchte davon hören - ich meine, ich muss es erfahren. Wir wollen alles wissen, damit wir die Schuld von Dennis’ Mörder beweisen können.“
    Deirdre blickte ihn mit ihren großen sanften Augen an, und Megan meinte förmlich zu sehen, wie Barchester dahinschmolz.
    „Miss Mulcahey“, sagte er mit gefühlvoller Stimme. „Ich verspreche Ihnen, alles mir Mögliche zu tun, um Ihnen zu helfen.“ „Das ist sehr nett von Ihnen“, murmelte Deirdre.
    Megan räusperte sich und brachte das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema: „Was ist mit Captain Eberhart geschehen?“
    „Ein Tropenfieber hat ihn dahingerafft. Im Laufe der Reise ging es ihm immer schlechter. Wir errichteten ein Lager und blieben einige Tage dort, in der Hoffnung, er würde sich erholen. Leider vergebens. Als er starb, befanden wir uns in einer recht misslichen Lage und wussten nicht, ob wir umkehren sollten oder nicht. Schließlich entschieden wir uns jedoch dafür, die Expedition fortzusetzen, denn wir waren schon weit gekommen und konnten uns mittlerweile auch mit den einheimischen Führern verständigen. Also setzten wir die Tour fort, obwohl uns einige der Einheimischen verließen. Wir verstanden nicht alles, was sie sagten, aber sie redeten dauernd von irgendeinem Schatz der Inka und davon, dass die Götter verstimmt seien und dergleichen.“
    „Ein Schatz der Inka?“ Frank Mulcahey warf seinen Töchtern einen vielsagenden Blick zu.
    „Oh ja, Thurlew hatte uns schon Geschichten von solchen Schätzen erzählt, bevor wir England überhaupt verlassen hatten.“ Barchester zuckte mit den Schultern. „Legenden -

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