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Schatten ueber Hollywood

Schatten ueber Hollywood

Titel: Schatten ueber Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Touristenmetropole Los Angeles«, sagte Bob.
    »Vergessen wir’s!«, sagte Peter. »Unsere Schlussfolgerung war eben falsch! In dem Ding finden wir niemals einen Hinweis – und ich bin auch gar nicht so wild darauf, reinzugehen! Da drin hausen wahrscheinlich Dutzende Gespenster!«
    »Na toll! Wir gehen nach Hause – und was wird aus Justus?«
    Es gab eine Pause. Dann stieg Peter aus, knallte die Autotür zu und marschierte auf die Ruine zu. Bob folgte ihm. »Warte! Ohne Taschenlampe brichst du dir nur den Hals!«
    Peter blieb stehen und wartete, bis Bob ihn eingeholt hatte. Dann setzten sie ihren Weg fort und Bob beleuchtete die zerklüfteten Überreste der Straße. Es war sehr still. In den Sträuchern abseits der Straße zirpten Grillen. Sie stiegen die knackenden Holzstufen zur Eingangstür hoch, die schief in den Angeln hing. Das Licht der Taschenlampe huschte über zerbrochene Schindeln, einen kaputten Stuhl und einen alten Kühlschrank, den jemand offenbar aus einem Fenster geworfen hatte und der zur Hälfte in den zerbrochenen Brettern der Veranda steckte.
    Bei jedem Knacken zuckten Peter und Bob zusammen, aber dann schlüpften sie doch durch die finstere Türöffnung ins Innere des Gebäudes.
    Sie standen in einer großen Halle – die nur deshalb so groß war, weil die gesamte Zwischendecke zum oberen Stockwerk eingestürzt war. Der Boden war ein Durcheinander aus Trümmern, geschwärzten Holzbalken, zersplitterten Brettern, Schutt und Staub. Schwarz ragten die Mauern gegen den Sternenhimmel.
    »Hier finden wir doch nie etwas!«, zischte Peter und zuckte zusammen, als seine Stimme als geisterhaft verzerrtes Echo zurückkam.
    Auch Bob war ratlos. Er ließ das Licht der Lampe durch die ganze Halle wandern, entdeckte aber nichts, das ihnen weiterhalf. »Ich glaube dennoch, dass wir hier richtig sind.« Das Licht wanderte nach rechts und fiel auf eine Türöffnung. »Lass es uns mal da drin versuchen.«
    Sie kletterten über Trümmer und Schutt und erreichten die Türöffnung. Aber schon eine kurze Untersuchung zeigte, dass der Raum völlig leer war. Außer einer in Fetzen herunterhängenden Tapete gab es nichts zu sehen.
    »Es muss in der Halle sein«, sagte Bob und drehte sich um. Er leuchtete die finstere Halle noch einmal ab – und stockte. »Da oben!«
    »Was? Wo?« Peter folgte seinem Blick. Am gegenüberliegenden Treppenaufgang hing etwas, das aussah wie eine bleiche Scheibe. Es dauerte einen Moment, bis er es erkannte. »Eine Uhr!«
    »Und sie zeigt 16.15 Uhr an«, ergänzte Bob triumphierend. »Das ist es! Bestimmt verbirgt sich der Beweis, Hinweis oder was auch immer in der Uhr!«
    »Jetzt müssen wir nur noch hinkommen.« Peter schaute sich kritisch um. »Am besten bleibst du hier und leuchtest mir den Weg. Ich klettere da rechts hinüber.«
    »Aber sei vorsichtig.«
    Peter lachte, hörte jedoch gleich wieder damit auf, als er das Echo bemerkte. »Ich bin immer vorsichtig.«
    »In Ordnung. Wenn ich ein Gespenst sehe, bewerfe ich es mit Schutt, damit es dich in Ruhe lässt.«
    »Musstest du damit anfangen? Jetzt würde ich am liebsten sofort nach Hause fahren. Wenn wir diese Sache hinter uns haben, schuldet Justus mir ein riesiges Eis. Ach was – eine komplette Eisdiele!«
    Langsam und sorgfältig suchte er sich einen Weg über den Schuttberg. Er testete jedes Brett und jede Platte, bevor er sein Gewicht verlagerte. Bob beobachtete ihn, machte sich aber keine allzu großen Sorgen. Als guter Sportler kannte Peter seinen Körper genau, konnte das Gleichgewicht halten und genau einschätzen, was er tat. Tatsächlich erreichte er die Treppe ohne Probleme, stieg ein paar Stufen hinauf, hockte sich hin und griff durch das Geländer nach der Uhr, die jetzt unterhalb von ihm hing. Mit einem raschen Griff zog er sie zu sich hoch.
    Im nächsten Augenblick gaben die Treppenstufen unter ihm nach und mit einem Aufschrei stürzte Peter in die Tiefe.
     
    »Peter!«, schrie Bob. Ohne nachzudenken, kletterte er auf den Schuttberg – nicht halb so vorsichtig, wie Peter es gewesen war. Weil er beide Hände brauchte, um sich festzuhalten, klemmte er die Taschenlampe zwischen die Zähne, so dass der Lichtstrahl wild über die Wände zuckte und Bob nicht sehen konnte, wohin er trat. Er rutschte ab, stolperte, griff in scharfe, gesplitterte Kanten und schürfte sich den Arm auf, doch er beachtete es gar nicht. Als er den Schuttberg überquert hatte, leuchtete er die übrig gebliebenen Treppenstufen ab. Sie sahen gar

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