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Schatten ueber Hollywood

Schatten ueber Hollywood

Titel: Schatten ueber Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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ohne die Falle versehentlich auszulösen? Es gibt also nur zwei Möglichkeiten. Entweder haben die Besitzer die Falle ausgelöst, den Zettel gefunden und behalten oder weggeworfen. Oder sie haben sich gehütet, dem entsprechenden Baum nahe zu kommen, was bedeutet, dass sie mit Casey unter einer Decke stecken und über den Brief Bescheid wissen. In jedem Fall könnte es sich lohnen, sie kennen zu lernen.«
    »Du vergisst noch zwei Möglichkeiten«, sagte Bob. »Erstens könnte es sein, dass das Haus in den letzten Jahren den Besitzer gewechselt hat und die jetzigen Bewohner gar keine Ahnung von einem Versteck in einem Baum haben. Und zweitens können wir uns auch irren. Vielleicht sind gar keine Bäume gemeint, sondern doch etwas im Haus.«
    »Mit diesen Möglichkeiten befassen wir uns, wenn die ersten beiden ausgeschlossen werden können«, erklärte Justus, öffnete das Gartentor und marschierte geradewegs auf die Haustür los. »Kommt, Kollegen!«
    Lange brauchten sie nicht zu rätseln, welche Leute in dem Haus wohnten. Breit und wuchtig prangte neben der Tür ein Namensschild.
    Packleham.
    Justus klingelte.
    Nach kurzer Zeit öffnete ein Mann die Tür. Er war etwa Mitte fünfzig, recht groß und schlank, trug weiße Shorts und ein blaues Sweatshirt und sah mit seiner braun gebrannten Haut, dem silbrig grauen Haar und den strahlend blauen Augen aus wie eine jüngere Ausgabe von Robert Redford. Er musterte die drei Detektive und sagte lächelnd: »Für das Sportfest habe ich aber schon gespendet.«
    »Wir kommen nicht wegen eines Sportfestes«, sagte Justus. »Wir beteiligen uns an einer etwas ungewöhnlichen Schnitzeljagd, und ich glaube, dass Sie uns helfen können, Sir. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie Mr Stephen Packleham sind?«
    Der Mann runzelte die Stirn und sein Lächeln verschwand. »Ja, der bin ich. Und wer seid ihr?«
    Justus zog die Visitenkarte aus der Tasche und reichte sie ihm.
    »Justus Jonas«, sagte Mr Packleham. »Peter Shaw … Bob Andrews. Die drei Detektive.« Jetzt sah er nicht mehr so freundlich aus. »Detektive? Soll das ein Scherz sein?«
    »Durchaus nicht, Sir«, sagte Justus zum dritten Mal in diesem Fall. »Das Fragezeichen ist ein Symbol für das Unbekannte, für unbeantwortete Fragen und ungelöste Rätsel. Unsere Aufgabe ist es, Fragen zu beantworten, Rätsel zu lösen und Geheimnisse jeglicher Art zu lüften. Daher sind die drei Fragezeichen das Markenzeichen unserer Detektivfirma.«
    »Interessant. Dann kommt mal herein.«
    Das Innere des Hauses sah genauso aus, wie die drei ??? es erwartet hatten: sauber, ordentlich und so durchschnittlich wie aus einem Möbelhauskatalog. Es gab kaum Bücher, nur einige Zeitschriften und Zeitungen auf dem gläsernen Wohnzimmertisch in der Mitte des Raums. Drei weiße Ledersofas, bunte, aber nichts sagende Bilder an den Wänden, ein paar hohe Tonkrüge mit bunten Blumen machten es schwer vorstellbar, dass die Bewohner des Hauses tatsächlich mit der rachsüchtigen und rätselhaften Casey Wye verwandt sein sollten.
    »Setzt euch doch«, sagte Mr Packleham. »Fruchtsaft?«
    »Nein, danke, Sir«, antwortete Justus. »Wir haben nur ein paar Fragen.«
    »Das klingt ja beängstigend. Was habe ich verbrochen?«
    »Nichts, Sir. Ich möchte Sie bitten, sich diese Zettel anzusehen.« Justus holte die drei Zettel heraus und legte sie auf den Glastisch. Mr Packleham beugte sich vor, um sie zu entziffern. Dann nahm er sie alle drei rasch in die Hand und las sie noch einmal. Irritiert runzelte er die Stirn. »Das ist ja eigenartig. Woher habt ihr diese Zettel?«
    »Wir haben sie bei einer Schnitzeljagd gefunden.«
    »Wie bitte? Das kann gar nicht sein. Höchstens –« Er brach ab. Und plötzlich wurde er sehr blass. »Das ist nicht möglich.«
    »Doch«, sagte Justus. »Es war eine recht ungewöhnliche Schnitzeljagd. Den einen Zettel haben wir in einer Puderquaste gefunden, die jemand beim Erklettern der Hollywood-Buchstaben verloren hat. Er wurde von einem Gespenst so erschreckt, dass er abstürzte. Es war eine sehr ungewöhnliche Puderquaste – sie hatte die Form einer Biberpfote.«
    »Was sagst du da?«, flüsterte Mr Packleham. »Das ist doch eine Lüge!«
    »Durchaus nicht. Ein Hinweis auf dem Zettel führte uns in die Ruine des Hotels ›Pacific Pearl‹. Dort steckte ein weiterer Zettel in einer Uhr. Mein Kollege Peter Shaw hier löste beim Abnehmen der Uhr eine Falle in der Treppe aus und wäre beinahe abgestürzt. Zum Glück konnte er sich

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