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Schattenblume

Schattenblume

Titel: Schattenblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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sind
richtige
Ferien», sagte Tessa. «Mit einem
Mann

    «Hm», machte Sara wieder und faltete ein Paar Shorts zusammen.
    «Ich habe gehört, er ist ein ziemlich scharfer Typ.»
    «Wer hat das denn gesagt?»
    «Jill-June aus der Drogerie.»
    «Die arbeitet da immer noch?»
    «Inzwischen ist sie Geschäftsführerin.» Tessa kicherte. «Sie hat sich die Haare schrecklich blond gefärbt.»
    «Absichtlich?»
    «Sieht nicht so aus, aber schließlich hat sie zwei ganze Gänge mit Haarpflegeprodukten vor der Nase.»
    Sara warf ihrer Schwester eine Hose zu. «Sei so lieb und leg die zusammen.»
    «Nur wenn du mir was von Jeffrey erzählst.»
    «Was hat Jill-June gesagt?»
    «Sie sagt, er ist Sex am Stiel.»
    Sara grinste.
    «Und er hätte mit jeder vorzeigbaren Frau in der Stadt was gehabt.» Tessa hielt beim Falten inne. «Es gibt ein paar Witze über ihn, aber weil du meine Schwester bist, verschone ich dich.»
    «Man hat’s nicht leicht.» Sara warf einen Strumpf zurück in den Wäschekorb, als ihr einfiel, dass das Gegenstück schon seit der letzten Wäsche verschwunden war. Sie versuchte das Thema zu wechseln. «Wie kommt es, dass nie die Strümpfe verschwinden, die man loswerden will?»
    «Ist er gut im Bett?»
    «Tess!»
    «Willst du, dass ich dir helfe, deine Unterwäsche zusammenzulegen, oder nicht?»
    Sara strich ein Hemd glatt, ohne zu antworten.
    «Ihr seid jetzt schon zwei Monate zusammen.»
    «Drei.»
    Tessa ließ nicht locker. «Du musst mit ihm im Bett gewesen sein, sonst würde er nicht mit dir ans Meer fahren.»
    Sara zuckte die Achseln. Tatsache war, dass sie schon beim ersten Date mit ihm geschlafen hatte. Noch in der Küche. Am nächsten Morgen war es ihr so peinlich, dass sie sich noch vor Sonnenaufgang aus ihrer eigenen Wohnung geschlichen hatte. Hätten sie nicht drei Tage später bei einem Raubmord zusammenarbeiten müssen, dann hätte Sara wahrscheinlich nie wieder ein Wort mit Jeffrey Tolliver gewechselt.
    Tessa wurde ernst. «War er dein Erster seit   –»
    Mit einem Blick stellte Sara klar, dass ihr das zu weit ging. «Erzähl mir lieber, was Jill-June gesagt hat.»
    «Oh   …» Tessa ließ sich Zeit und grinste schelmisch. «Dass er einen tollen Körper hat.»
    «Er joggt viel.»
    «Mhm», brummte Tessa anerkennend. «Dass er groß ist.»
    «Zehn Zentimeter größer als ich.»
    «Schau an, wie du strahlst.» Tessa lachte. «Schon gut, du brauchst mir jetzt keinen Vortrag zu halten, wie schwer du es mit eins neunzig in der Grundschule hattest.»
    «Eins einundachtzig.» Sara warf ihrer Schwester ein Geschirrtuch an den Kopf. «Und das war in der Neunten.»
    Tessa legte das Geschirrtuch zusammen und seufzte. «Dass er traumhaft blaue Augen hat.»
    «Stimmt.»
    «Dass er unglaublich charmant ist und gut erzogen.»
    «Stimmt beides.»
    «Jede Menge Humor hat.»
    «Stimmt auch.»
    «Dass er immer mit abgezähltem Kleingeld zahlt.»
    Sara lachte und schob ihrer Schwester noch einen Haufen Wäsche hin. «Reden und Falten.»
    Tessa zupfte eine Fluse von einer schwarzen Hose. «Sie sagt, er war früher Footballspieler.»
    «Ach, wirklich?», fragte Sara. Jeffrey hatte ihr nie davon erzählt. Tatsächlich erzählte er ziemlich wenig von sich. Aber dass er nicht gerne von der Vergangenheit sprach, war einer der Züge, die ihr gefielen.
    «Ich hoffe, er ist es wert», seufzte Tessa. «Redet Daddy wieder mit dir?»
    «Nein», erklärte Sara. Sie versuchte so zu klingen, als machte ihr das nichts aus. Obwohl ihre Eltern Jeffrey noch nicht einmal kennen gelernt hatten, hatten sie sich bereits eine Meinung über ihn gebildet, wie alle anderen im Ort.
    Tessa ließ nicht locker. «Erzähl doch mal. Was weißt du, das Jill-June nicht weiß?»
    «Nicht viel», gab Sara zu.
    «Komm schon.» Offensichtlich dachte Tessa, Sara machte Spaß. «Erzähl mir, wie er so ist.»
    Aus dem Flur meldete sich Cathy Linton. «Erst mal ist er viel zu alt.»
    Tessa rollte die Augen, als ihre Mutter im Zimmer stand.
    Sara sagte: «Man sollte nicht glauben, dass das hier mein Haus ist.»
    «Wenn du nicht willst, dass man einfach reinspaziert, musst du eben die Tür abschließen.» Cathy küsste Sara auf die Wange und überreichte ihr eine grüne Tupperware-Box und eine fettige Papiertüte. «Ich wollte dir was auf die Fahrt mitgeben.»
    «Kekse!» Tessa griff nach der Tüte, doch Sara riss sie ihr aus der Hand.
    «Dein Vater hat Maisbrot gebacken, aber ich durfte dirkeins mitbringen.» Cathy sah sie scharf an. «Er meint, er

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