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Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1)

Titel: Schattenbraut - Black, L: Schattenbraut - Takeover (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Black
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…«
    »Okay, okay. Mehr habe ich sowieso nicht für euch. Ich wünschte, ich hätte mehr herausgefunden.«
    Theresa musterte die Überreste von Mark Ludlow und die roten Bereiche auf seinem Körper, wo das Blut nach seinem Tod zusammengelaufen und dann geronnen war. »Die Totenflecken sind alle auf seinem Rücken, was mit der Position übereinstimmt, in der wir ihn gefunden haben.«
    »Exakt.«
    »Fällt man eigentlich nicht aufs Gesicht, wenn einem von hinten der Schädel eingeschlagen wird? Der letzte Schlag müsste demnach einen auf dem Boden Liegenden treffen.«
    Wie in jeder vollständigen Obduktion war der Skalp an der Spitze des Kopfes aufgeschnitten und nach vorne geklappt worden, um den Schädel freizulegen. Christine legte ihn zurück an Ort und Stelle. »Wenn jemand auf dem Bauch am Boden liegt und von hinten weiter auf ihn eingeprügelt wird, hinterlässt das normalerweise Schäden am Gesicht. Ludlow weist keine auf, was auf eine schnelle und brutale Attacke hindeutet, bei der mit großer Kraft auf ihn eingeschlagen wurde. Er starb, bevor er den Boden berührte.«
    Jason schob sich in Richtung Tür. »Ich werde dann mal …«
    »Kommen Sie mit.« Don führte ihn hinaus.
    »Wie sieht es mit dem Todeszeitpunkt aus?«, fragte Theresa weiter.
    »Von der Totenstarre zu schließen, würde ich sagen, vier bis acht Stunden, bevor er hier auf meinem Tisch gelandet ist. Also irgendetwas zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens? Wenn er natürlich im Haus umgebracht wurde und dort die Klimaanlage lief, könnte er auch schon am Abend zuvor getötet worden sein. Wenn er die ganze Zeit in dieser Hitze draußen lag, könnte er auch erst eine Stunde vorher gestorben sein, bevor ihr ihn gefunden habt. Genauer kann ich es nicht eingrenzen.«
    Theresa bedankte sich und folgte Jason und Don nach draußen. Unter dem wachsamen Blick der Rezeptionistin gingen sie durch die Lobby und riefen den Aufzug. Die Frau war quasi mit dem Gebäude verwachsen und würde es erst in einem Sarg verlassen.
    Die Aufzugtüren schlossen sich, und Jason fragte, ob eine Männertoilette in der Nähe war.
    Im zweiten Stock waren die Spurensicherung und die Toxikologie beheimatet, ausgestattet mit demselben abgetretenen Fünfzigerjahre-Linoleum und dem verwahrlosten Anstrich wie der Rest des Gebäudes. Wenigstens funktionierte die Klimaanlage, es herrschten angenehme achtzehn Grad Celsius. Theresa fühlte sich klamm in ihren durchgeschwitzten Kleidern, sagte jedoch nichts. Bei der geringsten Regulierung würde die Klimaanlage komplett ausfallen, und morgen würden sich alle zu Tode schwitzen. Eine vernünftige Durchschnittstemperatur war mit dieser Anlage nicht möglich.
    »Oliver muss dir etwas erzählen«, sagte Don, als sie den Aufzug verließen. »Willst du gleich zu ihm gehen?«
    »Ja.«
    Jason stürzte auf eine Tür mit der Aufschrift MÄNNER zu.
    Theresa klopfte an der Tür der Toxikologie-Abteilung und trat dann ein. Sie ging an einer Reihe von Plastikflaschen vorbei – Mageninhalte, was sie wenn möglich tunlichst mied. Sie fand Oliver, den übergewichtigen, langhaarigen Toxikologen, in seiner üblichen Höhle am Ende des Gebäudes, hinter einem Schutzwall aus Sauerstoffflaschen und zerschrammten Arbeitsplatten.
    »Du willst wahrscheinlich was über deinen Dreck wissen. Was eine treffende Zusammenfassung meines Lebens ist: Ich arbeite mit Dreck.«
    »Schmutz ist wichtig«, sagte Theresa ruhig. »Daraus besteht die Erde. Was hast du über die Partikel von der Bodenmatte herausgefunden?«
    »Aluminium und Silikon, zum größten Teil. Lehm. Lehm mit einer Spur Rost darin. Sagt dir das etwas?«
    »Nein. Irgendwelche gewerblichen Anwendungen?«
    Er schnaubte so heftig, dass die Papiere auf seinem Tisch weggeblasen wurden. »Etwa eine Million; Ziegelsteine, Papier, Zahnpasta … Aber die Partikel sind grobkörnig, und die Probe ist alles andere als sauber, weshalb ich mit meiner hervorragenden Ausbildung sagen würde, dass es sich einfach um Dreck handelt.«
    Theresa seufzte. »Okay, trotzdem vielen Dank.«
    »Wenn du was Nützlicheres findest, bring es her.«
    »Du meldest dich freiwillig, Oliver? Willst du dir deinen Ruf ruinieren?«
    »Stimmt auch wieder.«
    »Was ist mit den Sachen aus dem Jackett des Opfers?«
    »Wieder nur Schmutz. Ich kann heute gar nicht genug davon bekommen.« Er tätschelte den staubigen beigen Kasten, in dem sich das Massenspektrometer befand, wahrscheinlich das einzige physikalische Wesen im Universum, dem er

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