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Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut

Titel: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut - Benkau, J: Schattendämonen 3 - Nybbas Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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oder zu erschre cken – wie man es nahm – trug er außer seiner Hose kein Stück Stoff am Körper. Aus seinem kurzen Haar rannen Wasserlinien. Er spiegelte sich in der dunklen Fensterscheibe zu seiner Rechten und sein Bild ver schmolz mit den Lichtern der Skyline, die hinter dem Glas schimmerten und funkelten wie ein Weltall bunter Sterne.
    Joana atmete tief durch. „Ich darf es dir im Moment nicht zeigen. Zu gefährlich, dass ich was Dummes tue. Aber ich kann es dir sagen: Du bist selbst ausgehungert wie nach vier Wochen Lichtnahrungsdiät in meinen Augen der schönste Mann zwischen Himmel und Hölle, weißt du das?“
    „Ich fand deine Augen immer schon etwas eigen artig, Jo. Und gegen Lichtnahrung hätte ich nichts gehabt. Licht hatte ich nämlich größtenteils keins.“
    Kein Licht. Es war leicht zu erahnen, dass er darun ter mehr gelitten hatte als unter allem anderen.
    Nicholas verschränkte die Arme. „Was sagt dein wohltätiger Held aus Island? Kann er die Welt noch retten?“
    Dass er wieder seine altbekannte Eifersucht auf Demjan zeigte, erleichterte Joana. „Er arbeitet dran.“
    „Schön. Und was tun wir? Einen netten Abend ver bringen?“
    Sie ging nicht auf die Provokation ein, auch wenn es sie kränkte. „Ich bin müde. Ich bin den ganzen Tag gefahren.“
    „Warum eigentlich? Du hast doch jetzt einen Skla ven.“ Offenbar war ihm nach Stänkern, aber das war besser als neutrales Schweigen und Schulterzucken.
    „Du bist ein Arsch, Nicholas. Wie kommt es, dass man weit mehr als zweihundert Jahre alt wird und sich nicht im Ansatz dafür interessiert, wie solche Dinge wie Beschwörungen rückgängig zu machen sind?“ Er gab keine Antwort, also tat Joana das. „Ganz einfach: Weil es dich nicht mehr betraf. Du warst frei, warum also einen Gedanken daran verschwenden, wie es anderen geht? Hättest du dich mal schlaugemacht in all den Jahren, wüssten wir jetzt …“
    „Es ist nicht möglich“, unterbrach er sie in einem Ton, als wäre es ihm egal. „Wenn du die Lösung fin dest, von der du die ganze Zeit sprichst, dann hast du etwas Neues entdeckt; etwas, das vor dir niemand geschafft hat.“
    Die Endgültigkeit seiner Worte raubte ihr für einen Moment die Sprache. Sie öffnete den Mund, aber es kam nichts.
    Nicholas hob das Kinn. Weitere Provokation. „Ich habe dir keine Vorschriften zu machen, Jo, aber ich habe einen Tipp für dich. Gewöhn dich dran.“
    „Den Rat kannst du dir sonst wo hinstecken !“, zischte sie. „Was hätte ich denn tun sollen?“
    „Meine Anweisung befolgen? Als ich dir Cut schrieb, hatte ich mir etwas dabei gedacht!“
    „Ach, und das gehorsame Weibchen hat devot zu befolgen, was du sagst, ja? Tut mir wirklich leid, aber dann hättest du dir eine andere suchen müssen. Und das war dir klar. Du kennst mich gut genug. Ich weiß auch nicht, warum du mit zweierlei Maß misst. Wenn ich mich daran gewöhnen soll, die absolute Macht über dich zu besitzen – warum tust du das dann nicht ebenso? Warum spielst du mir den gebrochenen Krie ger vor, wenn das eh alles nicht mehr zu ändern und in Ordnung ist? Und außerdem mein Recht? – Nein, widersprich nicht, das waren deine Worte. Wenn das alles in Ordnung ist – wieso, verdammt noch mal , quält es dich dann ? Wenn du geschaffen wurdest, um vorzutäuschen, was nicht ist, warum tust du nicht ein fach so, als würdest du mich noch lieben?“
    Er senkte den Blick und Joana spürte, dass sie zu weit gegangen war. Hin und wieder vergaß sie, dass er kein Mensch war. Aber jetzt hatte sie vergessen, dass er auch nicht viel anders war, und das stellte sich als nicht besser heraus. Sie hatte ihm wehgetan.
    „Früher habe ich das getan“, sagte er. Früher bedeu tete bei Lorenna. „Aber jetzt weiß ich, wie es ist, wenn etwas echt ist. Ich erinnere mich zu gut an das Echte, um zu spielen. Es fehlt mir so.“
    Joana ging zum Fenster und sah hinaus. Im Haus gegenüber sah sie in einer hell erleuchteten Fenster wand zwei Personen wie Scherenschnitte umherlau fen. Sie entfernten sich, folgten einander, gingen auf einander zu und wieder in unterschiedliche Rich tungen. Es schien wie ein Tanz , dabei handelte es sich sehr offensichtlich um einen Streit. Aber sie würden ihn lösen können. Sie wollten nur unterschiedliche Dinge. Eine Situation, die immer zu lösen war. Wenn man wollte.
    Wie sollten Nicholas und sie etwas lösen, wenn er nichts wollte; nicht einmal eine Lösung? Man konnte gegen Dämonen kämpfen, gegen

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