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Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn

Titel: Schattenelf - 1 - Der dunkle Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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ihm von den Möglichkeiten erzählte, die er eines Tages in die Tat umsetzen würde.
    Lady Dasslerond wird dir den Weg zu großer Macht weisen, hörte Aydrian ganz deutlich in seinem Kopf; ihn beschlich der Verdacht, dies könnte ein Trick der Touel’alfar sein, die ihn überreden wollten, Lady Dasslerond zu gehorchen. Doch dann überraschte ihn der Geist, indem er fortfuhr: Und anschließend werde ich dir zeigen, wie man diese Macht am besten nutzt.
    Das überraschende Versprechen ließ Aydrian blitzschnell auffahren; der Schrecken über diese Ankündigung machte jede Konzentration zunichte, und die Bilder im Spiegel verblassten bis zur Unkenntlichkeit. Weder konnte er noch die Geistersilhouette sehen, noch die Wolken auf der Spiegeloberfläche, nicht einmal der Rand des Spiegels war noch zu erkennen, wie er jetzt merkte, denn in der Höhle war es stockfinster geworden.
    Kurz darauf krabbelte Aydrian aus der Erdhöhle hervor und stellte fest, dass er völlig allein im Wald war. Er schaute sich nicht einmal um, ob sich in den Zweigen der stark belaubten Bäume ringsum noch Elfen versteckten, denn er spürte, dass sie nicht da waren, und im Grunde war es ihm auch egal. Unweit der Höhle des Orakels fand er eine kleine Lichtung, von der aus er einen ungehinderten Blick auf einen großen Teil des sternenübersäten Nachthimmels hatte.
    Dort ließ er sich nieder, sah nach oben, ließ seine Gedanken zu dem sternenbeschienenen Himmelszelt hinaufwandern und dachte über den telepathischen Gedankenaustausch nach. Was mochte er bedeuten? Eine Chance vielleicht?
    Irgendwie hatte er das Gefühl, es könnte tatsächlich einen Weg geben, Unsterblichkeit zu erlangen.
     
    »Das sollte Euch nicht überraschen«, sagte To’el an Lady Dasslerond gewandt, als sie, lange bevor Aydrian aus dem Erdloch herauskletterte, wieder in Caer’alfar waren. Sie sprach zögernd, denn sie war sich durchaus darüber im Klaren, dass Dasslerond es nicht gewohnt war, dass man auf diese Weise mit ihr sprach. »Seit uns Brynn Dharielle verlassen hat, ist er immer starrsinniger und aufsässiger geworden. Ich hatte eigentlich erwartet, dass er sich Euch widersetzen und Euch zwingen würde, ihn rauszuwerfen.«
    »Und doch hat er in der Höhle des Orakels ausgeharrt«, gab Lady Dasslerond zu bedenken, woraufhin To’el jedoch nur mit den Achseln zuckte, so als sei dies angesichts der alles überlagernden Negativität, die Aydrian ausstrahlte, wohl eher unbedeutend. »Möglicherweise seht Ihr Euren jungen Hüter in einem ganz falschen Licht«, erläuterte Dasslerond. »Ihr beurteilt ihn nach den Maßstäben, die wir bei unseren anderen Schülern anlegen.«
    »Soll er denn kein Hüter werden?«, fragte To’el mit einem Zögern in der Stimme, denn der Ausdruck auf Lady Dassleronds Gesicht, ein Blick von kalter Berechnung, war in der Tat eindrucksvoll.
    »Nur insofern, als er von den Touel’alfar ausgebildet wird«, erwiderte Dasslerond. »Nicht in der Hinsicht, dass ein Hüter anschließend zu seinem Volk zurückkehrt, um ihm als Beschützer zu dienen.«
    »Dann soll er also hier bleiben?«, fragte To’el alles andere als begeistert. »Und wie lange?«
    »Bis er so weit ist«, antwortete Dasslerond. »Aydrian wurde weder nach Caer’alfar gebracht, weil wir es seinem Vater schulden, noch weil die Welt unbedingt einen weiteren Hüter braucht. Man hat ihn aus einem einzigen Grund hierher gebracht, und während Ihr in seiner Verstocktheit einen Nachteil für seine Ausbildung seht, betrachte ich seine arrogante Eigenständigkeit geradezu als notwendige Voraussetzung.«
    To’el wollte schon nach diesem einen Grund fragen, aus dem man Aydrian hergebracht hatte, merkte dann aber, dass er etwas mit dem Makel zu tun haben musste, der Verdorbenheit, die der Geflügelte über Andur’Blough Inninness gebracht hatte. Indes, Dassleronds Miene riet ihr, davon Abstand zu nehmen, daher wechselte sie das Thema. »Trotzdem wart Ihr bereit, ihn aus Caer’alfar zu verbannen«, sagte sie. »Als er sich Euch unter diesem Baum widersetzte, wart Ihr kurz davor, ihn endgültig aus Andur’Blough Inninness zu verstoßen, ihn vielleicht sogar töten zu lassen. Es war nicht zu übersehen, wie ernst Euch diese Drohung war, Lady Dasslerond.«
    »Wir bewegen uns mit diesem Jungen auf sehr dünnem Eis«, räumte Lady Dasslerond ein. »Ich sehe seine unglaublichen Kräfte mit jedem Tag wachsen. Er wird diese Willensstärke brauchen, trotzdem bin ich mir über eins im Klaren: Wenn wir

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