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Schattenelf - 2 - Das Turnier

Schattenelf - 2 - Das Turnier

Titel: Schattenelf - 2 - Das Turnier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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es nicht zulassen dürfen.«
    Herzog Kalas verschlug es fast den Atem, und er bekam große Augen.
    »Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass die Kinder fortgehen«, stellte Danube klar. »Sie werden im Frühjahr nach Ursal zurückkehren und den Sommer hier verbringen; von mir aus können sie dann jeden Winter wieder nach Yorkeytown reisen, um bei ihrer Mutter zu sein, wenn sie das möchten. Selbstverständlich kann auch Constance nach Ursal zurückkehren. Ja, das ist meine Entscheidung.« Er hob den Kopf, sah Kalas an und zog eine Braue hoch. »Möchtet Ihr etwas dazu sagen?«
    »Ihr seid der König. Ihr könnt und werdet tun, was immer Ihr für das Beste haltet«, erwiderte Herzog Kalas diplomatisch, auch wenn sich ein leichter Anflug von Sarkasmus in seinen Tonfall schlich.
    Kalas machte eine steife Verbeugung, drehte sich um und ging davon; und Danube war jenseits allen Zweifels klar, dass sich ihr Verhältnis für immer gewandelt hatte.
     
    Sie tat, als höre sie weder das vorwurfsvolle Tuscheln noch das sich anschließende Gekicher; als aber Kenikan, der Küchenchef, ein Tablett mit Leckereien in der Hand, kurz darauf ins Zimmer trat und sich das Gekicher der Frauen, nur lauter diesmal, wiederholte, fand Jilseponie es schon schwieriger, die beiden nicht zu beachten.
    Jilseponie wusste, dass sie das jüngste Gerücht, sie und der Küchenchef verbinde mittlerweile mehr als bloße Freundschaft, nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Denn bei diesem Gerücht ging es um Täuschung und Verrat, und das konnte nicht nur ihren Ruf ruinieren, sondern würde auch Danube zutiefst verletzen.
    Den Blick geradeaus gerichtet, die Miene völlig ungerührt, änderte Jilseponie leicht ihren Kurs, so dass sie ganz nah an den beiden Frauen vorüberging. »An Eurer Stelle wäre ich vorsichtig, welches Gewäsch mir über die Lippen kommt«, raunte sie ihnen zu; es war das erste Mal seit Monaten, dass sie sich, abgesehen von ihrer Auseinandersetzung mit Constance natürlich, die Mühe machte, den tratschenden Weibern die Stirn zu bieten.
    »Königin Jilseponies Ruf müsst Ihr nicht fürchten«, fuhr sie mit ruhiger Stimme fort, während sie, den Blick weiter nach vorn und nicht auf die beiden Frauen gerichtet, gemächlich an ihnen vorüberschlenderte. »Aber ich würde Euch raten, den Ruf der Gemahlin von Nachtvogel zu fürchten.«
    Dann schaute sie doch kurz zu den beiden hinüber und sah, wie die eine erbleichte und die andere sie ungläubig anstarrte, so als hätte Jilseponie soeben die Spannung dieses kleinen Zusammenstoßes über jedes vernünftige Maß hinaus gesteigert – exakt aus diesem Grund hatte Jilseponie ihnen körperliche Folgen angedroht. Diese Hofdamen waren es gewohnt, ihre Kämpfe mit den Mitteln des Tratsches auszutragen, mit Getuschel hinter vorgehaltener Hand und hinterhältigen Gerüchten. Aber einem Gegner offen gegenüberzutreten und ihm ins Gesicht zu blicken, ging über ihre Fähigkeiten.
    Jilseponie merkte sich diese verwirrten und bestürzten Gesichter gut, als sie das kleine gesellige Beisammensein verließ und sich quer durch das ganze Schloss zu den Privatgemächern begab, die sie mit Danube teilte.
    Dort fand sie ihren Gemahl vor, der einen ganz und gar unglücklichen Eindruck machte. Obwohl er den Blick zu Boden gerichtet hatte und es vermied, sie anzusehen, nahm sie ihm gegenüber Platz und wartete, dass er das Gespräch begann.
    »Was würde ich dafür geben, wenn ich ein Kind mit dir hätte«, sagte Danube schließlich, ohne aufzusehen.
    Jilseponie wollte etwas erwidern, hielt dann aber inne und versuchte einzuschätzen, was genau er damit meinte. Sprach Danube von einem Kind als Ausdruck ihrer Liebe oder hatte er andere, politische, Gründe? Sein Ton gab ihr das untrügliche Gefühl, dass eher Letzteres zutraf.
    »Würde es die Dinge bei Hof für dich einfacher machen?«, fragte Jilseponie.
    Danube, den Blick noch immer zu Boden gerichtet, zuckte mit den Achseln, und dieses völlig untypische Verhalten sagte Jilseponie, dass hier etwas auf entsetzliche Weise nicht stimmte, dass ihm womöglich die Gerüchte über sie und den Küchenchef zu Ohren gekommen waren.
    »Oder würde das alles nur noch komplizierter machen?«, hakte sie nach.
    »Es würde mir meine Alternativen deutlich vor Augen führen«, erläuterte der König. Die unerwartete Antwort ließ Jilseponie stutzen. Sie sah ihn fragend an.
    »Ich fürchte, ich bin gezwungen, Merwick und Torrence ins Schloss zurückzuholen«, erklärte

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