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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Jacintha entfernt, ihre weite Reise über die Straße nach Osten an.

18. In der Defensive
    »Sie ist Richtung Westen gezogen«, informierte Shauntil Yatol Bardoh, als am Morgen die Nachrichten aus Jacintha eintrafen.
    »Die Berge waren ihre letzte Zuflucht«, folgerte der Yatol.
    »Nun, da wir sie wiedergefunden haben, hat sie keinen Bewegungsspielraum mehr. Sie flieht zurück in ihre Heimat.« Der Yatol wandte sich um, um den Krieger anzusehen, und ließ ein boshaftes Lachen hören. »Lasst unsere Truppen vorrücken; sie sollen sämtliche Pässe nach To-gai abriegeln.«
    Der Chezhou-Lei-Krieger machte ein verwirrtes Gesicht. »Wir haben nicht die geringste Chance, mit den To-gai-ru auf ihren hervorragenden Hengsten Schritt zu halten.«
    »Wir werden ein Stück hinter ihnen zurückbleiben«, erläuterte der Yatol. »Schickt unsere bereits westlich von hier stehenden Einheiten los, damit sie die Pässe versperren. Und lasst sie die großen Wurfgeschütze in Verteidigungsposition aufstellen, für den Fall, dass der Drache sich dort blicken lasst.«
    Shauntils Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Die einzigen Truppen, die wir nahe genug am Landbruch stehen haben, sind die, die Ihr eigentlich in den Norden nach Dharyan abkommandiert habt, Yatol.«
    Der Mann nickte.
    »Wenn sie nach Osten abschwenken, ist die Stadt ohne jeden Schutz.«
    »Und auf diese Weise könnte der Drache von To-gai seinen letzten Sieg erringen«, erwiderte Yatol Bardoh. »Aber danach gehört diese Frau mitsamt ihrer Rebellentruppe uns. Dort sitzt sie in der Falle, so als würde sie geradezu darauf warten, abgeschlachtet zu werden. Seht mich nicht so an!«, fauchte er, als der Zweifel in Shauntils Gesicht noch ausgeprägter wurde. »Wir müssen stets im Blick behalten, was uns den größeren Vorteil bringt. Sollte Dharyan ein weiteres Mal geplündert werden, kann man es wieder aufbauen, aber wenn wir dem Drachen von To-gai eine vernichtende Niederlage beibringen, dann wird niemand mehr da sein, der seinen Platz einnehmen könnte.«
    Der Chezhou-Lei-Krieger nahm Haltung an. »Jawohl, Yatol«, erwiderte er, mittlerweile selbst beinahe von der Klugheit der Überlegungen Yatol Bardohs überzeugt. Sollte es ihnen tatsächlich gelingen, sich des Drachen von To-gai ein für alle Mal zu entledigen, schien dieser Preis, die Stadt Dharyan, dafür nicht übermäßig hoch.
     
    »Wenn sie mich mit einem Diener von den Rus erwischen, zerreißen sie mich in der Luft«, wandte sich Merwan Ma in der Oase Dahdah mit erregter Stimme an eine Gruppe von Soldaten. In der Ortschaft wimmelte es nur so von Truppen der Garnison aus Jacintha, derweil mehrere Tausend weitere die Weststraße entlang marschierten, um sich Yatol Bardoh und Shauntil zur endgültigen Niederwerfung des Drachen von To-gai anzuschließen.
    Pagonel, der hinter dem Geistlichen stand, hielt den Kopf gesenkt, seine nur zum Schein gefesselten Hände eng an den Körper gepresst.
    »Dann wäre es wohl am besten, Ihr überlasst Euren Diener uns, und zwar gleich jetzt«, sagte einer der Posten und wandte sich lachend zu seinen Kameraden um, ehe er fortfuhr: »Damit wir ihn mit dem Katapult mitten unter die Feinde schleudern können.«
    Daraufhin brachen alle in schallendes Gelächter aus, auch Merwan Ma, obwohl der Geistliche alles andere als erfreut war über die brutale Erinnerung an diesen schaurigen Anblick.
    Zwei der Soldaten traten auf Pagonel zu.
    »Kommt nicht in Frage!«, schrie Merwan Ma sie an. Die beiden blieben tatsächlich stehen und musterten ihn mit durchdringendem Blick.
    »Er wird für den Dienst beim Chezru-Häuptling gebraucht«, erklärte der Soldat, der unmittelbar vor dem Geistlichen stand. »Weigert Ihr Euch etwa?«
    »Ich bin ein Chezru-Geistlicher!«, erwiderte Merwan Ma. »Ein ehemaliger Diener von Chezru Yakim Douan.«
    »Was Ihr nicht sagt!«
    »Ihr wagt es, mich der Lüge zu bezichtigen?«, entgegnete Merwan Ma, nicht bereit, auch nur einen Zoll zurückzuweichen. »Ich könnte Euch den Namen jedes Chezru im Tempel nennen. Ich komme soeben zurück aus Dharyan, von Carwan Pestle, meinem Freund und Glaubensbruder, um die Rückeroberung der Stadt zu melden. Und Ihr wagt es, an meinem Wort zu zweifeln, Soldat? Wollt Ihr Euch etwa den Zorn von Chezru Douan und seinen Chezhou-Lei zuziehen?«
    Der Mann wurde blass und trat einen Schritt zurück, und Merwan Ma geleitete Pagonel entschlossenen Schrittes und mit finsterer Miene an der Gruppe vorbei quer durch die Oase und auf der anderen

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