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Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Schattenelf - 4 - Feuerzauber

Titel: Schattenelf - 4 - Feuerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Douan erhob sich, ging um den Sessel des Kaliit herum und beugte sich dann unvermittelt vor, bis sein finsteres Gesicht nur noch wenige Zoll von dem des alten Mannes entfernt war. »Muss?«, fragte er. »Weil es die Stimme Gottes Euch so befohlen hat?«
    »Das nicht, Stimme Gottes«, gab der Kaliit zu.
    »Wieso maßt Ihr Euch dann an, überhaupt etwas tun zu müssen, Kaliit Timig?«
    »Unser Streit mit den Jhesta Tu begann vor zweitausend Jahren, Stimme Gottes«, erklärte Thog Timig. »Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Chezhou-Lei, den ungläubigen Jhesta Tu Steine in den Weg zu legen, wo immer wir können. Wir haben im Laufe der Jahrhunderte schon viele Chezru-Häuptlinge vor den Gottlosen beschützt. Haben wir nicht erst vor dreihundert Jahren Jacintha vor den teuflischen, von den Jhesta Tu aufgestachelten Horden gerettet? Haben wir nicht …«
    Yakim Douan ließ die Ausführungen des Kaliit an sich vorbeiziehen; insbesondere die erste Anspielung entbehrte nicht einer gewissen Komik. Er erinnerte sich noch gut an den Tag des Aufstands in Jacintha, als die Chezhou-Lei-Krieger mehrere tausend Menschen in den Straßen vor dem Großen Tempel niedergemetzelt hatten. Gewiss, es hatte Gerüchte gegeben, die Jhesta Tu hätten diese Rebellion gegen die Herrschaft der Yatols angestiftet, aber die waren maßlos übertrieben, wie Yakim Douan nur zu gut wusste. Die Menschen hatten sich aus Verzweiflung erhoben und weil in Zeiten einer verheerenden Dürreperiode die Lebensmittelvorräte knapp geworden waren. Die Chezhou-Lei dagegen klammerten sich nach wie vor an die feste Überzeugung – an die Hoffnung und Heldenlegende –, dass die Jhesta Tu den Pöbel angestiftet hätten und dass sogar einige Mystiker unter den Aufständischen gewesen seien.
    Als er in die Gegenwart zurückkehrte, musste Yakim Douan erkennen, dass Kaliit Timig im Begriff war, sich in die Aufzählung der glorreichen Siege der Chezhou-Lei hineinzusteigern, also brachte er den Mann durch ein Heben seiner Hand abrupt zum Schweigen.
    »Kein Mensch bezweifelt die Verdienste der Chezhou-Lei, Kaliit«, räumte er ein. »Ihr seid der größte Krieger Jacinthas, und Eure Ergebenheit stand zu keinem Zeitpunkt in Frage. Und doch sagt Ihr, Ihr müsst nach Süden marschieren, obwohl ich bis jetzt einen solchen Entschluss weder gefällt, noch einen entsprechenden Erlass herausgegeben habe.«
    »Stimme Gottes«, sagte Kaliit Thog Timig und erhob sich unter größten Mühen, um sich so aufrecht hinzustellen, wie es sein alter, geschundener Körper zuließ. »Ich möchte Euch inständig bitten, zu erkennen, was sich tatsächlich hinter meinem Gesuch verbirgt. Die Chezhou-Lei müssen auf diesen heimtückischen Akt reagieren …«
    »Der sich auf einem Schlachtfeld ereignete, Kaliit«, entgegnete Yakim Douan, worauf der etwas abseits sitzende Merwan Ma nervös nach Luft schnappte.
    »In einer Schlacht, an der die Jhesta Tu offiziell nicht beteiligt waren«, erklärte Kaliit Timig standhaft. »Ihre bloße Anwesenheit sollte Euch besorgt stimmen, denn sie sind ein mächtiger Gegner.«
    »Einer«, erinnerte ihn Yakim und hob einen Finger. »Einer von ihnen war dort. Ein einziger, einsamer Krieger.«
    »Die Entscheidung liegt selbstverständlich ganz bei Euch«, räumte Kaliit Timig ein. »Ich möchte Euch nur nachdrücklich auf die dringende Notwendigkeit einer Reaktion der Chezhou-Lei auf diesen mörderischen Akt hinweisen. Wir müssen unbedingt nach Süden marschieren, sonst wird alles, wofür wir stehen, herabgewürdigt werden. Ich hoffe inständig, Yatol möge Euch die nötige Unterweisung geben, damit Ihr unser Anliegen in dieser Situation klar erkennt.«
    Mit diesen Worten verbeugte sich der alte Mann steif und verließ mit schlurfenden Schritten das Audienzzimmer.
    Merwan Ma harrte an der Tür aus, den Blick auf Yakim Douan gerichtet; seinem Gesicht war deutlich anzusehen, dass er unsicher war, ob er bleiben sollte oder nicht.
    Der Chezru-Häuptling bedeutete ihm mit einem Wink, sich zu entfernen.
    Yakim Douan saß lange da und ging seine Möglichkeiten durch. Er wollte wahrhaftig nicht, dass die Chezhou-Lei in irgendein entlegenes Land marschierten und sich mit den Jhesta Tu herumschlugen. Die Chezhou-Lei waren Yakim Douans Elitetruppe, der eiserne Handschuh über seiner Faust, die Behren fest im Griff hielt. Er konnte es sich kaum leisten, ihre Reihen in einem weit entfernten Land dezimieren zu lassen; selbst wenn sie dorthin marschieren und siegreich aus der

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