Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf

Titel: Schattenelf - 6 - Der letzte Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Bretherford als die Saudi Jacintha wiedererkannte. »Kapitän Al’u’met«, murmelte er leise. Er hatte bereits von ihm gehört und wusste, dass er ein alter und geschätzter Freund Jilseponies war.
    Die Saudi Jacintha zog eine weiße Unterhändlerflagge an ihrer Führungsleine auf und hielt weiter auf sie zu, bis sie sich der Rontlemores Traum auf weniger als hundert Meter genähert hatte.
    »Signalisier ihnen, sie sollen sich unter Verhandlungsbedingungen nähern«, trug Herzog Bretherford seinem Signalgeber auf.
    »Wir hatten vom ehrenwerten Herzog Bretherford nichts anderes erwartet«, erklang hinter ihm eine Stimme, und der Herzog wäre vor Schreck fast aus den Stiefeln gefahren und über Bord gegangen. Wie alle in der unmittelbaren Umgebung wirbelte er herum und sah drei Personen – einen kleinwüchsigen Touel’alfar, Königin Jilseponie und Prinz Midalis – wie aus dem Nichts an Deck treten. Alle drei hielten sich bei den Händen gefasst, und alle waren sie mit einem bläulich weißen Glanz überzogen.
    Die Besatzung stolperte übereinander bei dem Versuch, zu den Waffen zu greifen, während weiter hinten, auf dem Achterdeck, mehrere Schützen ihre Bögen auf sie richteten.
    Pony hielt einen Rubin in die Höhe, sodass Bretherford ihn sehen konnte, und erklärte ruhig: »Es wäre für mich ein Leichtes, Euer Schiff in Brand zu setzen. Ich möchte Euch dringend bitten, mich nicht dazu zu zwingen.«
    »Die Unterhändlerflagge hat nach wie vor Gültigkeit«, fügte Prinz Midalis hinzu. »Wir sind gekommen, um zu verhandeln.«
    Herzog Bretherford, den Blick wie gebannt auf den Rubin geheftet, hörte kaum, was der Prinz sagte. Jilseponies Geschick im Umgang mit den magischen Steinen war ihm bekannt, und er wusste nur zu gut, welch zerstörerische Kräfte ihr Feuerball entfachen konnte. Er bedeutete seinen Bogenschützen, ihre Waffen zu senken, und signalisierte den übrigen Mitgliedern der Besatzung zurückzutreten.
    »In meiner Kabine«, sagte er und deutete auf eine Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Decks.
    »Gleich hier«, erwiderte Prinz Midalis. Er warf Pony einen Blick zu, dann ließ er ihre Hand los und trat aus dem Feuerschild des Serpentins.
    »Ich bin Prinz Midalis, Bruder von König Danube Brock Ursal«, hob er mit kraftvoller Stimme an und begann auf und ab zu gehen, sodass er jedem an Deck in die Augen sehen konnte. »Ihr kennt mich. Ihr habt meinem Bruder tapfer gedient. Ebenfalls dürfte Euch bekannt sein, dass der junge Mann, der vor kurzem den Thron des Bärenreiches an sich gerissen hat, nicht Euer rechtmäßiger König ist. Auf diesen Thron erhebe ich Anspruch, und ich fordere Treue und Loyalität!« Erstaunte Gesichter blickten ihm entgegen, und unsicheres Getuschel wurde laut.
    »Aydrian ist König, das hat Euer Bruder persönlich so verfügt«, widersprach der Herzog.
    »Seine damalige Aussage ist falsch gedeutet worden, wie Ihr eigentlich wissen müsstet!«, entgegnete Jilseponie.
    Der Herzog zuckte bloß die Schultern. In seinen Ohren war das nichts als leeres Gerede.
    »Entweder Ihr beweist mir Eure Loyalität, Herzog Bretherford, oder ich verlange Eure Kapitulation«, fuhr Prinz Midalis fort, und als Bretherford daraufhin trotzig die Schultern straffte, fügte er hinzu: »Ich habe fünfzig Kriegsschiffe unter meinem Kommando, dazu Königin Jilseponie und ihre magischen Steine, Andacanavar, den Hüter Alpinadors, mit seinen kampferprobten Kriegern sowie …« Er hielt inne, um auf Juraviel zu zeigen. »Sowie noch weitere Verbündete, deren Stärken Ihr nicht einmal ansatzweise einzuschätzen vermögt. Ich fordere Euch nachdrücklich auf, mich nicht zu zwingen, meine irregeleiteten Landsleute zu töten.«
    »Aydrian hat Anspruch auf den Thron erhoben«, erwiderte Herzog Bretherford. »Der gesamte Süden des Bärenreiches ist bereits in seiner Hand, da könnt Ihr doch unmöglich hoffen –«
    »Was ich hoffe und was nicht, braucht Euch nicht im Mindesten zu interessieren, Herzog Bretherford«, fiel Prinz Midalis ihm ins Wort. »Ich biete Euch diese Chance, Euer irriges Verhalten zu korrigieren.«
    »Er hat Kalas und sämtliche Allhearts und Kingsmen sowie eine Söldnerarmee von mindestens noch einmal der gleichen Stärke hinter sich«, erwiderte Herzog Bretherford. »Glaubt Ihr allen Ernstes, Ihr habt eine Chance, ihn zu besiegen?«
    »Hat man mir in dieser Frage etwa eine Wahl gelassen?«, fragte Prinz Midalis. »Wollt Ihr, dass ich alles, was mir lieb und teuer ist, aufgebe,

Weitere Kostenlose Bücher