Schattengefährte
ihre Brüste rosig gefärbt, die Spitzen brannten in süßem Schmerz, als seine Lippen sie endlich fahren ließen. Langsam zog er mit dem Finger eine Linie von ihrer Brust abwärts über ihren Bauch hinweg, verharrte einen kleinen Moment in ihrem Nabel, und sie glaubte, ein glühendes Messer auf ihrer Haut zu spüren. Ein heftiges Zittern überkam sie, ihre Muskeln spannten sich, sie hob sich unwillkürlich seiner Berührung entgegen, und als sein Finger in den rotgoldenen Flaum auf ihrem Hügel eintauchte, wimmerte sie leise vor Lust und Schrecken. Das Geräusch schien Balsam für seine Ohren, denn er lauschte ihm mit halbgeöffnetem Mund und geschlossenen Augen. Die Sehnen seiner Schultern und Arme zuckten wie die eines Tieres, das auf dem Sprung ist.
Triumphierend griff er in ihr Haar und forderte die rötlichen Flammen heraus, stöhnte vor Wonne, als sie gegen seine Haut schlugen, er streichelte über ihren Nacken, verlockte ihren Körper, ihn mit silbrigen Fünkchen zu versengen, und ihr Feuer drang in ihn ein, ohne ihm Schaden zuzufügen. Im Rausch des nahen Sieges neigte er sich auf sie, dunkel und schwer, rieb sich an ihrem nackten, glühenden Leib, so dass ihre Brüste tanzten, und gab dabei tiefe, heisere Laute von sich. Der Kampf war gewonnen, jetzt forderte er den Preis des Siegers. Erschrocken spürte sie die Härte seiner männlichen Waffe, die über ihren Bauch glitt und Eingang zu dem weichen Hügel ihrer Weiblichkeit forderte.
»Nein«, flüsterte sie angstvoll. »Nicht so … du wirst mich zerreißen …«
Hatte er ihr Flehen gehört? Er schien wie betäubt im Rausch seiner Eroberung, seine Lippen fanden ihren Mund und umschlossen ihn so fest, als wolle er sie zum Schweigen bringen. Mit ungezügelter Macht zwang sich sein Glied zwischen ihre Beine, rieb einige Male über die kleine Beere, die zwischen ihren Lippen verborgen war, und für einen kleinen Moment flackerte in ihrem Leib die Lust, die ein Mann einer Frau bereiten kann. Doch sein Begehren war viel zu groß, als dass er sich lange damit aufhalten konnte. Ungeduldig nahm er sich, wonach er begehrte, gab ihr den scharfen Schmerz des ersten Eindringens und zwang ihr den Rhythmus seiner Leidenschaft auf.
Alina verspürte Sehnsucht und herbe Süße, es war nichts von Beglückung dabei, doch auch kein Erschrecken mehr. Als er sich über ihr aufbäumte und das höchste Maß seiner Lust gewann, öffnete er die Augen und traf ihren klaren Blick. Nur einen Augenblick lang hielten ihn ihre grüngefiederten Feenaugen, bevor er erschöpft auf ihren Körper herabsank.
Er lastete schwer auf ihr, und sie spürte das Hämmern seines Herzens. Eine ganze Weile lag er unbeweglich, doch sein rascher Atem übertrug sich auf sie, so dass sie glaubte, der Raum um sie herum schwankte. Als er dann zu sprechen begann, klang es, als sei er aus einem bösen Rausch erwacht.
»Vergib mir.«
Sie schwieg. Sollte sie ihm gestehen, dass sein wilder Überfall ihr auch die Ahnung von süßer Leidenschaft gegeben hatte? Nein, das hatte er nicht verdient.
»Ich weiß nichts von Liebe«, sagte er unglücklich. »Ich bin ein Krieger und ein Rabe – ich bin taub und blind für das, wonach du dich sehnst.«
Sein Kopf lag an ihrer Schulter, das Gesicht von ihr abgewandt, als schäme er sich, noch einmal in ihre tiefen, fremden Augen zu sehen.
»Ich wollte dich gewinnen, Alina. Aber niemand hat mich gelehrt, wie man eine Fee gewinnt, und so diente alles, was ich tat, nur dazu, dich zu verlieren.«
Er seufzte so tief, dass sein warmer Atemhauch ihre Schulter kitzelte, und sie dachte darüber nach, ob seine Selbstvorwürfe ernsthaft gemeint oder nur ein Mittel waren, sie zu versöhnen. Was auch immer – in seiner reuevollen Verzweiflung war er unfassbar verführerisch, und sie konnte ihm nicht länger widerstehen. Vorsichtig strich sie über sein gesträubtes schwarzes Haar, das sich weich anfühlte, wie das Gefieder des Raben.
»Das ist nicht wahr, Fandur. Du hast mir all diese Kostbarkeiten gebracht, um mich glücklich zu machen. Du hast sogar versucht, einen kleinen Garten für mich zu pflanzen, damit hast du mein Herz berührt. Du weißt sehr viel von Liebe, mehr als du selbst ahnst.«
Er wandte ihr jetzt sein Gesicht zu, das sehr blass war, doch sie sah ihm an, dass er schon wieder Hoffnung geschöpft hatte. Immer noch spürte sie die Last seines Körpers, doch es war eine angenehme Last, die sie nicht missen wollte. Sie war warm und schwer, als deckten sie die
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