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Schattengilde 02 - Der Gott der Dunkelheit

Titel: Schattengilde 02 - Der Gott der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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abermals um.
    In den Garten.
    Das sanfte, liebkosende Flüstern schwebte ihm unmittelbar ins Ohr, auf daß nur er es zu hören vermochte.
    Komm in den Garten.
    Diesmal bestand kein Zweifel; es handelte sich um Ylinestras Stimme.
    Abermals ertönte der geheimnisvolle Ruf, und er brachte eine herrlich angenehme Schläfrigkeit über Alec. Ein Pärchen ging mit Leuchtstöcken in den Händen an ihm vorüber; bewundernd starrte er dem Regenbogenkranz hinterher, der jeden der schimmernden Steine umgab.
    Tatsächlich wirkte der gesamte Saal freundlicher.
    Bastelten Nysander und Magyana etwa an ihrer Schöpfung herum? Alec wich den Tänzern aus und schlüpfte unbemerkt in das Eßzimmer und weiter hinaus in den dunklen Garten.
    Hier. Komm zu mir.
    Die Stimme geleitete ihn an einen abgelegenen von einer kleinen Laube geschützten Winkel des Gartens.
    Er hörte das leise Rascheln von Seide, und Ylinestras fahles Antlitz löste sich aus der Dunkelheit. Ihre Hände suchten die seinen und legten sie über ihre Hüften. Sie fühlte sich schlank und geschmeidig an, und er spreizte die Finger, um das Gefühl ihrer Wärme unter dem kalten Stoff besser zu spüren.
    »Lady, ich verstehe nicht«, flüsterte er, während ein winziger, entfernter Teil seiner Selbst sich höchst erschrocken über sein Tun zeigte. Noch nie zuvor in seinem Leben hatte er etwas Vergleichbares empfunden.
    »Was gibt es da zu verstehen, schöner Jüngling?«
    Wie klein sie doch wirkte, hier in der Dunkelheit. Als sie sprach, berührten ihre Lippen sein Kinn; ihre violetten Augen, wenig unterhalb der seinen, glichen in der Nacht zwei schimmernden Pfützen.
    »Aber Nysander – und Thero? Ich dachte …«
    Sie lachte leise auf; das Geräusch begrub Alecs Beklommenheit unter einer weiteren Woge sinnlicher Begierde. »Ich tue, was mir gefällt, Alec, und ich nehme mir, was ich will. Und im Augenblick will ich dich.«
    Abermals suchten ihre Hände die seinen und preßten sie an ihren Leib, während sie langsam höherglitten. Alec spürte rauhe Stickereien, dann das geknüpfte Netz der Halskette über ihren Brüsten.
    »Du zitterst ja. Macht dir mein kleiner Zauber angst? Mache ich dir angst?«
    Rasselnd holte Alec Luft. »Ich – ich weiß es nicht.«
    Ein Teil von ihm witterte eine Falle, einen Hinterhalt, doch sein gesamter Körper war von einem Verlangen erfüllt, wie er es nie zuvor erfahren hatte.
    Neuerlich stieg ihm ihr Duft in die Nase, als sie seine Fingerspitzen unter den Rand der Kette führte, so daß sie auf dem bloßen, weichen Hügel einer Brust zu liegen kamen.
    »Du mußt es nur sagen, Alec. Ein Wort von dir, und ich lasse dich frei. Soll ich dich freilassen?«
     
    Eine ihrer Hände wandert zu Alecs Nacken, wo auch Seregils Hand sooft ruht. Dann küßt sie ihn; zärtlich begehrt die Zunge Einlaß und dringt vor in den Mund, während die andere Hand ihn an der Seite streichelt. Dann drückt sie ihn fester an sich und bahnt sich mit den Lippen einen Weg zu seinem Hals.
    »So jung, so weich«, murmelt sie. Der Hauch ihres Odems jagt ihm ein heißes Kribbeln durch die Lenden. »So wunderschön. Hast du schon Erfahrung mit einer Frau gesammelt? Nein? Um so besser.« Sie dreht sich leicht, so daß seine Finger plötzlich auf einem halb entblößten Nippel ruhen. »Sag, soll ich dich nun freilassen?«
    »Ja! Nein – Ich weiß es nicht …«, stöhnt Alec leise, dann umarmt er sie. Magie hin, Magie her, eine erstmals erflammte Leidenschaft durchdringt seinen Körper, und er sucht ihre Lippen und erwidert Kuß für Kuß.
    »Schließ die Augen, Geliebter«, flüstert sie. »Schließ sie ganz fest, dann zeige ich dir ein weiteres Kunststück.«
    Alec gehorcht und fühlt erschrocken, wie er fällt und auf etwas Weichem landet. Als er die Augen wieder aufschlägt, liegen die beiden auf einem riesigen Himmelbett mit zugezogenen Vorhängen. Der verbotene Schein einer Kerze dringt durch mehrere Schichten bunter Seide, hell genug für Alec, um zu erkennen, daß sie im Zuge des Ortwechsels irgendwo die Kleider verloren haben.
     
    »Alles in Ordnung, meine Liebe?« fragte Nysander, als er bemerkte, daß Magyana stirnrunzelnd über seine Schulter spähte, während sie tanzten.
    »Ich habe nur Thero beobachtet. Jetzt schaut er wieder mürrisch drein, und dabei schien er das Fest wirklich zu genießen. Hat Seregil ihn wieder aufgezogen?«
    »Nicht, soweit ich gesehen habe.«
    Thero lungerte verdrießlich in einer Ecke herum und ließ den Blick durch den Saal wandern,

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