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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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Erfahrungen zu sammeln.“
    „ Was wäre daran besser?“, frage ich ehrlich. Denn ich verstehe nicht, warum es schlimm sein soll, dass Konstantin vor mir steht.
    „ Vielleicht, dass ich andere Dinge von einer Frau will, als ein Grünschnabel.“
    „ Was für Dinge?“
    Er schüttelt den Kopf. „Ein anderes Mal. Du siehst müde aus, Elise. Ich zeige dir jetzt, wo du schlafen kannst.“
    Mein Blick streift die Uhr. Fünf in der Früh. Selbst mein Herr wird sich bald schlafen legen. Unsicher presse ich meine Lippen aufeinander. Warum will ich nicht fort?
    Konstantin tritt einen Schritt zurück und legt seine Hand auf meinen Arm, will mich aus dem Zimmer führen. Seine Augen sind nach wie vor schwarz. Trinkt er nicht von mir?
    „Aber...“, stammle ich beklommen.
    Er legt den Kopf schief. Sieht auf mein geschmolzenes Dessert.
    „Wolltest du noch aufessen?“, erkundigt er sich.
    Nein, aber ich dachte Ihr.
    Ich kann es nicht sagen.
    „ Eigentlich nicht.“
    „ Dann komm.“
    Er führt mich hinaus, zurück durch sein Haus in die pompöse Eingangshalle und die Treppe hinauf. Der Raum misst sicher zehn auf zehn Meter. Oben bringt er mich in den linken Flügel, der Richtung See liegt. Ein gefühlt endloser Gang erstreckt sich vor mir, von dem auf halber Höhe ein weiteres Treppenhaus abgeht. Rote Läufer liegen auf den langen Dielen aus einem exotischen Holz. Es gibt keine Vertäfelungen, wie man sie aus dunklen Jagdschlössern kennt, sondern helle Wände, Säulen und Pilaster, Malereien und Nischen mit Blumenvasen. Unzählige Türen führen vom Flur ab. Die Türzargen sind wunderschön verziert und teils reliefartig. Das Treppenhaus ist aus poliertem Granit, hell mit gesprenkelten Einschlüssen, die wie Farbtropfen durch den Stein verlaufen.
    Konstantin bedeutet mir, nach oben zu gehen. Wir erklimmen den fünften Stock und ich frage mich, was er auf all den Etagen an Räumen verbirgt. Der oberste Gang ist so lang wie der, durch den wir kamen. Der Läufer ist nun kobaltblau und die Malereien unterscheiden sich von denen unten.
    Außerdem befindet sich gleich neben der Treppe eine Tür, die den Rest des Flügels abtrennt, während man im zweiten Stock den Flur bis zum Ende durchschreiten konnte. Die gewaltige Doppeltür sieht aus, wie einer Fantasie aus Tausendundeiner Nacht entsprungen.
    „Dort schlafe ich“, erklärt mir Konstantin. „Dahinter sind meine Privaträume.“
    „ Ist denn nicht das ganze Haus Euer Privatbereich?“
    „ Ah, ich muss dir das Du noch beibringen.“ Er lächelt verschmitzt. „Was ich sagen wollte war, dass dort mein Schlafbereich ist. Nun weißt du, wo du mich im Zweifelsfall findest. Jetzt zeige ich dir dein Zimmer.“
    Nur zwei Türen weiter bleibt er stehen und wirkt verlegen.
    „Ich hatte nicht gewusst, dass du kommst, also konnte ich nichts vorbereiten. Dein Kauf war spontan. Aber wir können Änderungen vornehmen, wenn es dir nicht zusagt.“
    Er stößt die Tür auf und schaltet das Licht im Raum ein. An der Decke flammt ein Kronleuchter auf, der in meine alte Kammer niemals hineingepasst hätte. Er leuchtet das ganze Zimmer in einem herrlichen Glanz aus. Sprachlos und mit offenem Mund mache ich einen Schritt hinein.
    Ich träume. Wenn ich mich zwicke, wache ich auf. Ganz sicher.
    Es ist riesengroß, etwa fünfzig Quadratmeter. Dort steht ein gewaltiges Bett mit Baldachin. Ein hauchzarter Stoff wölbt sich wie eine Decke darüber und fällt in rauschenden Wogen bis weit auf den Boden, zerfließt regelrecht wie ein Brautschleier. Goldrote Brokatvorhänge sind an mehreren bodenlangen Fenstern drapiert.
    Ich brauche nicht viel Orientierungssinn, um zu wissen, dass ich Seeblick habe. Ein edler Schreibtisch steht an einer Wand, es gibt einen Sitzbereich offen in der Mitte. Ein enormes Sofa und eine Chaise Longue gruppieren sich mit einem Sessel um einen Teakholztisch. Die Wände sind nicht einfach tapeziert, sie sind mit Stoffen bespannt. Es gibt dekorative Vasen, Bilder und sogar eine Skulptur aus Bronze.
    Konstantin bewegt sich zielsicher durchs Zimmer und deutet auf eine Tür.
    „Dort hinten ist der Ankleidebereich. Dafür bestellen wir dir gleich morgen Sachen. Und hier ist dein Bad.“
    Staunend folge ich ihm und sehe einen Traum aus Marmor. Eine freistehende Badewanne, einen großen Duschbereich mit Glasfront und Regenduschkopf. Außerdem einen edlen Waschbereich. Hinter einer Wand verborgen befindet sich die Toilette. Ich würde einen Kobold futtern, wenn sie sich selbst

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