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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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eine nach der anderen nach etwas warf, das er nicht sehen konnte.
    Explosionen, vier an der Zahl, in unmittelbarer Folge ließen den Boden erbeben. Jake versuchte, auf die Beine zu kommen, rutschte aber aus in dem ekelhaften Brei aus Zergkörperteilen. Als er es endlich nach draußen geschafft hatte und bereit war zu helfen, war es schon vorbei. Rosemary grinste ihm triumphierend zu.
    »Gut gemacht, Professor.«
    Er lächelte matt. »Ich fürchte, das Meiste haben Sie erledigt.«
    »Nein, nein, Sie haben sich wacker geschlagen.«
    »Haben wir alle erwischt?«
    »Für den Augenblick, ja. Aber ich weiß, dass die Zerg nicht alleine agieren. Ihre Verstärkung muss jeden Moment eintreffen. Lassen Sie uns mitnehmen, was wir tragen können, und dann nichts wie – «
    Weg. Das hatte sie sagen wollen: »- weg.« Aber wohin? Das Schiff war so schwer beschädigt, dass es nicht zu reparieren war. Was…
    Wir müssen in die Kammern.
    Die sind noch meilenweit entfernt. Wir wissen nicht -
    Der mentale Stoß, den Zamara ihm versetzte, war gleichbedeutend mit einer Ohrfeige. Panik bringt uns nicht weiter. Wir nehmen Werkzeug, Vorräte und Waffen mit. Das ist die einzige Chance, die wir haben, Jake.
    »Ja«, sagte er laut, sowohl zu Rosemary als auch zu Zamara. »Zu den Kammern. Wir müssen immer noch zu den Kammern, und wie Sie selbst sagten, wir müssen zusehen, dass wir hier wegkommen. Wir können also genauso gut auf etwas zulaufen, wie vor etwas davonlaufen.«
    Rosemary nickte und kletterte zurück in die stinkende Leichenhalle, zu der ihr abgestürzter System Runner geworden war. Er folgte ihr, den Brechreiz unterdrückend. Mit einer Effizienz, die er nur stumm bewundern konnte, durchsuchte sie rasch die Spinde.
    »Wir müssen mit leichtem, aber zweckmäßigem Gepäck reisen«, sagte sie. »Hier.« Sie schleuderte zwei standardmäßige Marinerucksäcke in seine Richtung, und er stopfte hastig alles hinein, was sie ihm sonst noch zuwarf, nach Kräften bemüht, nichts von den Lebensmittelvorräten, Waffen und Gerätschaften in die Pfützen aus Zergeingeweiden am Boden fallen zu lassen.
    Binnen fünf Minuten waren beide Rucksäcke gefüllt. Er schulterte seinen und fing das Gewehr auf, das sie ihm zuwarf.
    »So eins schon mal gesehen?«, fragte sie, während sie ein kleines, rechteckiges Gerät mit einem Bildschirm in der Mitte und einem Tastenfeld am unteren Rand in Augenschein nahm. Er schüttelte den Kopf und rannte schlitternd aus dem zerstörten Schiff. »Das ist eine Handheld Personal Information-Gathering and Navigation Unit. HPIGNU, abgekürzt ,Pig’. Das Ding sucht nach so ziemlich allem, was man herausfinden will – wo sich der Feind versteckt, wie weit es noch bis zum Ziel ist und wie man hinkommt, wie das Terrain beschaffen ist… all so was eben.«
    »Wow, das nenne ich nützlich.«
    »Das können Sie laut sagen. – Kein Lebewesen von bemerkenswerter Größe in Erfassungsbereich.« Sie berührte das Tastenfeld noch einmal. »Und wir sind nur 532 Kilometer von den Kammern entfernt. Ein Spaziergang.«
    »Rosemary… es tut mir leid. Zamara hatte keine Ahnung – «
    Rosemary winkte ab. »Das Pig weist zwei Routen aus. Die eine schlägt einen Bogen und führt uns durch den Regenwald. Die andere ist schnurgerade, geht aber zu einem Teil über schwarze Erde, und wir wären der Sonne und eventuell über uns hinwegfliegenden Zerg deckungslos ausgesetzt. Ich stimme für den Dschungel. Geht zwar langsamer, aber dafür ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir lebend ankommen, sehr viel größer. Wir hätten Deckung, Wasser und eine bessere Chance, Essbares zu finden, um unsere Vorräte aufzufüllen.«
    »Die Zerg könnten denselben Gedanken haben.«
    »Das könnten sie in der Tat. Aber es ist trotzdem die klügste Wahl.«
    Also gingen sie in den Regenwald. Jake war recht gut in Form, aber sie waren am Morgen gelandet, und der Tag wurde zunehmend heißer und – aufgrund der Feuchtigkeit des Regenwalds – auch schwüler.
    Bald schon waren sie beide krebsrot und verschwitzt, aber Rosemary hatte recht gehabt: Es gab reichlich Wasser, das auch trinkbar war, und das dichte Laubwerk schützte sie vor unmittelbarer Sonneneinstrahlung. Allerdings war das Unterholz nicht unbeträchtlich, und sie mussten sich ihren Weg freikämpfen durch riesige, moosbewachsene Baumwurzeln und Farne, die größer waren als sie beide, sowie Ranken, so dick wie Jakes Arm.
    Jakes Kopfschmerzen, die dieser Tage stets präsent zu sein schienen, wurden im

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