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Schattenkrieg

Schattenkrieg

Titel: Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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seinen Schild nach vorne brachte. Die Männer neben ihm folgten seinem Beispiel. Schilde schlugen an Schilde, überlappten sich und bildeten somit erst den eigentlichen Schildwall. Ronan hob den Arm mit dem Kriegshammer über den Kopf, wappnete sich für den Aufprall.
    Die nächsten Momente vergingen so rasend schnell, dass Ronan keinen Gedanken fassen konnte. Vor ihm sprangen die Fomorer ins Wasser, rannten auf ihn zu, brüllend, kreischend. Der Erste rammte in vollem Lauf Ronans Schild. Der duckte sich und wuchtete ihn über sich hinweg in die hinteren Reihen. Er kam wieder hoch und schlug reflexartig mit dem Kriegshammer nach vorne. Er traf einen Gegner und schleuderte ihn zur Seite weg in den Lauf einiger anderer. Rechts sah er plötzlich eine pulsierende Blutfontäne aus dem Hals eines Fomorers, der über Brandans Schild hing;mehr Fomorer, zwei Frauen, links und direkt voraus; eine, die vor seinem Kriegshammer zurückzuweichen versuchte, eine weitere, die probierte, die schwere Waffe zu parieren, beide tot, noch bevor sie ins Wasser gefallen waren; plötzlich rechts von ihm in der ersten Reihe, da wo eigentlich Brandan stehen sollte, ein Mann ohne grünes Wams! Ein Schwertstich kam von dort und glitt von Ronans Rüstung ab, dann drangen mehr Gegner von vorne auf ihn ein, um die er sich kümmern musste. Er fällte erst einen, dann noch einen mit dem Kriegshammer, ein Wurfspeer traf ihn an der Schulter, ließ ihn zurücktaumeln, den Halt verlieren, rücklings ins Wasser stürzen. Ein Fomorer sprang breitbeinig über ihn, stieß mit seinem Schwert auf ihn herab, schlug damit Funken aus seiner Brustplatte, stach in Richtung seines Gesichts; dann erwischte den Fomorer ein Wurfspeer in der Schulter, vermutlich vom Hang herab geworfen, und ließ ihn davontaumeln. Ronan gelang es endlich, sich hochzustemmen und den Kriegshammer aus dem Wasser zu klauben.
    Für einen Moment hatte er keinen Gegner in Reichweite und konnte sich orientieren. Er war in die dritte Reihe zurückgefallen, seine Nachbarn zur Rechten waren gefallen, Brevalaer lag mit dem Rücken nach oben regungslos im Wasser,
Nerins Sohn, verdammter Mist,
ebenso tot wie die beiden Krieger, denen er befohlen hatte, ihn zu schützen …
    Wie zum Teufel war das alles so schnell –
    »SCHATTEN!« Der Schrei zerschnitt seinen Gedanken, und die Schlacht ging weiter. Der Fomorer von gerade, nein, der
Schatten
hatte sich den Speer aus der Schulter gerissen und
dachte
gar nicht daran zu verbluten.
    Soviel zur Frage, wie das so schnell gehen konnte!
dachte Ronan, und brüllte: »MEIN DOLCH! SUCHT MEINEN DOLCH!« Dann warf er sich gegen den Schatten.
    Dieses Mal hatte die Kreatur keine Chance. Vorher hatte Ronan sie ignoriert, und selbst als sie schon Brandan getötet und in die erste Reihe vorgedrungen war, hatte Ronan noch geglaubt, dassseine Männer mit ihr fertig werden würden; nun besaß der Schatten jedoch seine völlige Aufmerksamkeit. Er war schnell, keine Frage, so schnell, dass es ihm beinahe gelang, zurückzuspringen und aus Ronans Reichweite zu kommen. Doch das kniehohe Wasser verlangsamte seine Bewegung. Ronans Hieb zerschmetterte Schild und Schildarm des Schattens, ein zweiter Hieb war nicht mehr nötig, als das Schwert seines neuen Reihennachbarn in den Hals seines Gegners biss.
    Die Männer hinter ihm hatten überraschend schnell
Steinbeißer
im Wasser gefunden. »Die Kehle!«, rief Ronan und sprang über den Gefallenen hinweg nach vorne, stieß einen Fomorer direkt vor sich zur Seite. Er kümmerte sich nicht mehr um den Gestürzten, sondern schwang brüllend seinen Kriegshammer in weitem Schwung, fällte rechts einen Gegner, während er links einen Speerstoß mit dem Schild abwehrte.
    Er befand sich jetzt zwei Meter vor dem Wall, bis auf seinen Rücken völlig umringt von Feinden. Von vorne sprang ihn ein Mann an, den er mit einem Schwung des Schildes nach rechts davonprügelte; zwei Fomorer, ein Mann und eine Frau, drangen in seine nun völlig offene linke Flanke, stießen mit ihren Schwertern zu, schafften es jedoch beide nicht, eine Lücke in seiner Rüstung zu finden. Sein Schildarm wirbelte zurück, während sein Kriegshammer zu einem weiteren Schlag ausholte. Sein Schild traf den ersten der beiden Gegner, die Frau, die dem wuchtigen Hieb überraschend standhielt und somit Zeit für einen weiteren Schlag bekam. Das Schwert schrammte über Ronans Helm, er taumelte, überrascht, dass eine Frau so hart zuschlagen konnte, als auch schon ein Fomorer von

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